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Gärungsverlauf und Gärqualität von Silagen aus nitratarmen GrünfutterWeiß, Kirsten 09 March 2001 (has links)
Ziel der Arbeit war es, die Besonderheiten des Gärungsverlaufes bei der Silierung von nitratarmem Grünfutter aufzuklären. Dazu wurden sechs Silierversuche zur Untersuchung des Gärungsverlaufes mit unterschiedlichem Clostridiensporenbesatz durchgeführt. Dabei wurde auch die Wirkung eines Zusatzes von 0,05 bzw. 0,1 % N / TS als Nitrat und Nitrit sowie Zusätze von Inoculantien und Ameisensäure geprüft. Weiterhin wurde untersucht, ob die unter Laborbedingungen gefundenen Auswirkungen des Fehlens von Nitrat ebenso bei Grünfutter, das unter praxisnahen Bedingungen geerntet wurde, auftreten. Zur Fragestellung, welche Siliermittel bei nitratarmem Grünfutter eingesetzt werden können, wurde auch hier der Zusatz von zwei MSB-Präparaten und Ameisensäure, sowie eines nitrithaltigen Siliermittels bei geringem und erhöhtem Clostridiensporengehalt des Siliergutes geprüft. Als Ergebnis dieser mehrjährigen, umfangreichen Untersuchungen mit verschiedenen Futterpflanzen und unterschiedlicher Clostridiensporenbelastung hatte sich gezeigt, daß der Verlauf der Stoffumsetzungen und das Gärproduktmuster am Ende der Gärung in Abhängigkeit vom Nitratgehalt wesentlich unterschiedlich ist. In Silagen aus nitratarmem Grünfutter trat Buttersäure bereits von Gärbeginn und parallel zur Milchsäuregärung auf. Die Essigsäuregehalte waren stets sehr niedrig. Anaerob stabile und instabile Silagen aus nitratarmem Grünfutter weisen in allen Stadien des Gärungsprozesses ein völlig anderes Verhältnis zwischen Buttersäure und den übrigen Merkmalen des unerwünschten Stoffabbaus - Essigsäure, Ammoniak, pH - auf als Silagen aus nitrathaltigem Grünfutter. Für die Einschätzung der Vergärbarkeit sind außer TS und Z/PK auch der Nitratgehalt sowie epiphytischer Keimbesatz und Clostridiensporengehalt des AM zu berücksichtigen. Bei Fehlen von Nitrat besteht, unabhängig von der nach TS und Z/PK vorhergesagten Vergärbarkeit, ein besonderes Risiko für das Auftreten von Buttersäure. In Abhängigkeit vom Aufwuchs war die Einschätzung der Vergärbarkeit des Grünfutters verschieden und es trat eine unterschiedliche Gärqualität der Silagen auf. Bei nitratarmem Grünfutter ist der strategische Einsatz von MSB-Präparaten zu empfehlen. Das nitrithaltige Siliermittel hatte sich insbesondere bei erhöhter Clostridiensporenbelastung und/oder niedrigem TS-Gehalt des Grünfutters als sehr wirksam erwiesen. Bei Anwendung des derzeit gültigen, für Silagen aus nitratreichem Grünfutter entwickelten DLG-Beurteilungsschlüssels auf Silagen aus nitratarmem Ausgangsmaterial ist mit einer Fehlbewertung zu rechnen. / The object of this work is to explain the distinctive feature of ensilage of green forage low in nitrate. The fermentation process of ensiling green forage low in nitrate was proved in 6 experiments with different content of spores of clostridia. In all experiments the green forage was ensiled with following treatments: without additives (control), with 0,05 and 0,1% N / DM as nitrate or nitrite, with lactic acid bacteria and formic acid. Furthermore the effects of absence of nitrate, proved under laboratory conditions, has been investigated in experiments with green forage produced under practical conditions. The treatments were the same as mentional above. As a result of this several years and extensive investigations with different green fodder and different content of spores of clostridia it was shown that metabolism during fermentation process and pattern of fermentation products in the end of fermentation are significant different depending on content of nitrate in green forage. In ensiling material low in nitrate butyric acid was formed already at the beginning of the fermentation process, parallel to the lactic acid fermentation. The content of acetic acid was always extremely low. In comparison with silages from green forage high in nitrate anaerobe stable or unstable silages show a different ratio between butyric acid and other characteristics of undesirable decomposition during fermentation - acetic acid, ammonia, pH - in equal fermentation stages. In summary, one can say that epiphytic lactic acid bacteria, content of clostridia spores and nitrate of herbage take into account to judge the fermentability more than previous, together with DM and WSC/BC. Furthermore the judgement of herbage fermentability and the fermentation quality of silages were different depending on number of growth. In silages low in nitrate is an especially risk for occurrence of butyric acid, independing on judgement of fermentability on the basis of DM and ratio of watersoluble carbohydrates to buffering capacity. It`s advisable to use lactic acid bacteria additives (inoculants) always for ensiling green forage low in nitrate. The additive with nitrite has proved as most effectively especially for green forage high in clostridia spores and/ or low content of dry matter of green forage. It is very probably, that the use of current DLG- evaluation system to estimate the fermentation quality, developed for silages from green forage high in nitrate, is not correct and leads to error of judgement of silages from green forage low in nitrate.
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