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Einflussfaktoren auf die Dentalphobie und das Vorsorgeverhalten von Patienten in der oralchirurgischen Praxis

Qorri, Rezart 03 January 2023 (has links)
In der vorliegenden Arbeit erfolgte ein Vergleich einer Patientengruppe im Hinblick auf ihre Zahnbehandlungsangst und weiterer psychischer Parameter. In einer Vielzahl von Studien wurden bereits Patienten in Zahnarztpraxen / Zahnkliniken zu ihrem psychischen Befinden in der Situation der Zahnbehandlung befragt. Eine Studie im zahnärztlichen Setting setzt allerdings voraus, dass das Angstniveau dieser Personen es zulässt, sich einer Zahnbehandlung zu unterziehen. Insgesamt haben 102 Patienten aus dem Vogtland an der Studie zur Zahnbehandlungsangst teilgenommen, die die gleichen Fragebögen zur Beurteilung ihrer psychischen Situation ausfüllten. Im deutschsprachigen Raum befanden sich beide Praxen im Vogltlandkreis. Die Zahnbehandlungsangst wurde mit der Dental Anxiety Scale (DAS) gemessen sowie mit zwei Items zur Angst vor der Behandlung mittels der Amsterdam Properative Anxiety Scale (APAIS). Die beiden Instrumente korrelierten signifikant stark miteinander (Spearman: r = 0,67, p = 0,000). Das Durchschnittsalter aller Teilnehmer betrug 40,3 (SD 15,74) Jahre. Auffällig war, dass mit einem Wert von 58,8 % mehr weibliche Personen als männliche Patienten an der Studie teilgenommen haben. Das Bildungsniveau der Patientengruppe befand sich unter den deutschen Durchschnitt (Statistisches Bundesamt). Darüber hinaus bestand bei den Probanden kein signifikant schlechter Gesundheitszustand, welcher in Beziehung zu höherem Alter, dem Geschlecht oder dem Bildungsniveau gesetzt werden könnte. Darüber hinaus wiesen die Probanden anhand des GSI (BSI-18) eine allgemeine, signifikant höhere psychische Belastung auf. Auffällig war, dass die mittleren Werte in den Subskalen Depressivität, Somatisierung und Ängstlichkeit signifikant höher waren. Im Vergleich aller Skalen nach niedriger und hoher Ängstlichkeit lag der mittlere Wert der gesamten Gruppe von GSI bei 8,17 (SD 8,08) mit einer hohen Signifikanz von p = 0,003, einer Somatisierung mit 2,08 (SD 2,82) p = 0,030, einer Depressivität von 1,64 (2,30) p = 0,010 sowie Ängstlichkeit von 4,45 (3,97) p = 0,001. Der mittlere Wert der DAS lag bei 21,78 (SD 2,66). Die Mittelwerte der APAIS (Angst vor der Behandlung) befanden sich bei 6,43 (SD 2,14). Die Patientengruppen unterschieden sich somit weder im Allgemeinen (BSI-18) noch im Speziellen auf das die Zahnbehandlung bezogene Angstniveau (DAS, APAIS) signifikant voneinander. Dennoch bestanden Unterschiede in den mittleren Werten für die mundgesundheits-bezogene Lebensqualität (OHIP) der Probanden, da sich diese signifikant voneinander unterschieden. Auch in Hinblick auf Einschränkungen der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität (OHIP) war in der Gruppe der hoch Ängstlichen ein starker Zusammenhang zum Angstniveau wahrnehmbar. Hinsichtlich des zahnmedizinischen Vorsorgeverhaltens hatten die Patienten auch einen signifikant schlechteren Vorsorgeindex vorzuweisen. Es ließ sich zudem feststellen, dass bei den meisten Patienten seit dem letzten Zahnarztbesuch signifikant mehr Zeit vergangen war. Patienten, die anhand der DAS Kategorisierung ein erhöhtes Angstniveau aufwiesen, ließen sich demnach auch seltener Zahnstein entfernen und eine professionelle Zahnreinigung durchführen. In der Zahnarztpraxis gaben Patienten mit einem erhöhten DAS-Angstniveau hingegen an, seltener zum Zahnarzt zu gehen als Patienten mit niedrigerer Angstausprägung. Das Angstniveau (DAS) der Patienten war schließlich auch im hohen Maß von der Art des Zahnarztbesuches abhängig. Je invasiver die Behandlung, desto mehr Angst hatten die Patienten vor dem Zahnarztbesuch. Auch die allgemeine psychische Belastung (BSI-18) war bei Patienten, die sich für eine Prophylaxebehandlung in der Zahnarztpraxis befanden, signifikant geringer. Die These, dass Personen, nachdem sie über das zahnmedizinische Setting befragt wurden, ein höheres Angstniveau aufzuweisen haben und auch den Zahnarztbesuch unter Umständen meiden, konnte in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich Zahnärzte/Zahnärztinnen für das Thema „Zahnbehandlungsangst“ sensibilisieren, um Patienten mit erhöhtem Angstniveau entsprechend begegnen zu können.:1 Einleitung 1.1 Allgemeine Definitionen und Ausführungen zum Thema Angst 1.2 Zahnbehandlungsangst und Angststörungen 1.3 Zahnbehandlungsangst und andere psychische Störungen 1.4 Zahnbehandlungsangst, Mundgesundheit und somatische Störungen 1.5 Prävalenz 1.6 Ätiologie 1.7 Diagnostik 1.7.1 ICD-10 Kriterien der spezifischen Phobie (F40.2) 1.8 Zahnärztliche Screeninginstrumente zur Erhebung von Zahnbehandlungsangst 1.8.1 Screeninginstrumente (Fragebögen) 1.9 Statement 1.10 Therapie 1.11 Rückfallprophylaxe 2 Fragestellungen 3 Material und Methoden 3.1 Studiendesign 3.1.1Fragebogen 3.2 Beschreibung der Instrumente 3.2.1 Patientendokumentationsbogen 3.2.2 Gesundheitszustand 3.2.3 DAS - Dental Anxiety Scale nach Corah (1969) 3.2.4 Dental Fear Survey (DFS) 3.2.5 Amsterdam Preoperative Anxiety and Information Scale (APAIS) 3.2.6 BSI-18 (Brief Symptom Inventory 18) 3.2.7 The Oral Health Impact Profile (OHIP-5) 3.2.8 Mundgesundheit 3.2.9 L-1 – Kurzskala Lebenszufriedenheit – 1 3.2.10Skala Optimismus- Pessimismus-2 (SOP-2) 3.2.11OSS-3 – Oslo-3-Items Social Support Scale 3.3 Durchführung 3.4 Statistische Auswertung 4 Ergebnisse 4.1 Beschreibung des Patientenkollektivs 4.1.1 Soziodemografie 4.1.2 Zahnbehandlungsangst des Patientenkollektivs 4.1.3 Psychisches Befinden des Patientenkollektivs 4.2 Vorsorgeverhalten und Stellung der Mundgesundheit 4.2.1 Zusammenhang zwischen Zahnbehandlungsangst und anderen verwendeten Instrumenten 5 Diskussion 5.1 Patientenkollektiv 5.1.1 Soziodemographie der Gesamtgruppe 5.2 Soziodemographie - Vergleich der beiden Patientengruppen 5.2.1 Psychisches Befinden – Geschlechts-, Alters- und Bildungsspezifische Unterschiede 5.2.2 Vorsorgeverhalten und Einstellung zur Mundgesundheit – Vergleich der beiden Patientengruppen 5.2.3 Zahnbehandlungsangst im Zusammenhang mit anderen verwendeten Instrumenten 5.3 Kritische Betrachtung 5.4 Ausblick 5.4.1 Implikationen für die Forschung 5.4.2 Implikationen für die Praxis 6 Zusammenfassung Summary Literaturverzeichnis I Tabellenverzeichnis XVII Abbildungsverzeichnis XIX Abkürzungen XX Anhang XXI Danksagung XXIX Erklärungen XXX

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