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Ertrinkungsunfälle im Kindes- und Jugendalter

Brüning, Caroline 27 April 2011 (has links)
Ertrinken ist bei Kindern nach Autounfällen die zweithäufigste nicht-natürliche Todesursache. Die Zahl der Fälle von Beinahe-Ertrinken wird auf etwa das Vierfache geschätzt. Im Rahmen dieser Promotionsarbeit wurden, an der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Leipzig behandelte, Ertrinkungsunfälle mittels selbstgestalteten Fragebogen retrospektiv analysiert. Hiermit sollten mögliche Gemeinsamkeiten gefunden werden, um eventuelle Prädiktoren für Behandlung und Outcome zu definieren. Die Hälfte der Kinder verunglückte an künstlich angelegten Gewässern wie Pools und Gartenteichen. Die mediane Submersionszeit betrug 2 Minuten. Eine Submersionszeit von unter 1 Minute korrelierte mit einem guten und von über 10 Minuten mit einem schlechten Outcome. Eine Glasgow Coma Scale (GCS) von 3 (n=15) sowie lichtstarre Pupillen (n=14) waren mit einem letalen Ausgang oder dem Zurückbleiben neurologischer Defizite assoziiert. Eine negative Prognose ergab sich bei schwer azidotischen pH-Werten mit einem niedrigen Base Excess, hohen Glukose- sowie Laktatwerten. 6 Patienten verstarben innerhalb der ersten 24 Stunden, 6 weitere im stationären Verlauf. 5 Kinder behielten neurologische Folgeschäden zurück, 27 konnten gesund entlassen werden. Unsere Ergebnisse konnten andere Studien zum Thema Ertrinkungsunfälle bestätigen, und ergaben das höchste Risiko für Jungen im Alter zwischen 1 und 3 Jahren, die alleine im Garten spielen. Die Prognose ist von den jeweiligen Unfallumständen abhängig, Submersionszeit und initiale Reanimationspflichtigkeit haben jedoch einen besonderen Einfluss. Die Erstversorgung am Unfallort ist ausschlaggebend für den Ausgang der Fälle. Schulungen von Eltern und Betreuern zu Prävention und Erster Hilfe bei Ertrinkungsunfällen könnten dazu beitragen Unfälle zu verhindern.

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