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Die gliale Relevanz des G-Protein-gekoppelten Rezeptors 34Preißler, Julia 30 March 2015 (has links)
In der vorliegenden Arbeit wurde die Funktion des G-Protein-gekoppelten Rezeptors 34
(GPR34) in Mikroglia untersucht. Dieser Rezeptor weist eine hohe Expression auf Gliazellen
auf, jedoch ist über dessen Aufgabe innerhalb dieser Zellpopulation bisher nichts bekannt. In
bisherigen Arbeiten wurde dem GPR34 eine Rolle in der Immunantwort zugeschrieben.
Knock-out (ko)-Mäuse, welche mit Cryptococcus neoformans infiziert wurden, zeigten im
Vergleich zum infizierten Wildtyp (wt) eine deutlich höhere Pathogenlast in verschiedenen
Geweben u.a. im Gehirn, was für eine inadäquate Immunantwort spricht.
In dieser Arbeit konnte mittels morphologischer Studien gezeigt werden, dass eine GPR34-
Defizienz zu einer veränderten Gestalt der Mikroglia im Cortex sowie der Retina führt.
Mikrogliazellen aus ko-Mäusen sind kleiner und deutlich weniger ramifiziert. Mit Hilfe von
Transkriptomanalysen wurde eine große Vielfalt an unterschiedlich exprimierten Genen
zwischen ko- und wt-Tieren identifiziert. Hierunter befanden sich Gene, die die Motilität,
aber auch die Phagozytose der Mikroglia beeinflussen. Um den Einfluss der GPR34-Defizienz
auf diese Vorgänge zu untersuchen, wurden zahlreiche funktionelle Untersuchungen an
murinen Mikrogliazellen durchgeführt. Mittels basalen Motilitätsstudien aber auch unter
Stimulation durch Laserläsion und Läsion des entorhinalen Cortex konnten keine
Unterschiede in der Beweglichkeit von Mikroglia aufgedeckt werden. Jedoch zeigten ko-
Mikrogliazellen des Cortex und der Retina eine deutlich geringere Phagozytoseaktivität. Dies
ist ein möglicher Erklärungsansatz für die beschriebene erhöhte Pathogenlast in den GPR34-
defizienten Tieren.
Da die Phagozytoseaktivität von Mikroglia in neurodegenerativen Erkrankungen wie
Multipler Sklerose oder der Alzheimer´schen Demenz eine bedeutende Rolle spielt, sollte
zukünftig die Relevanz des GPR34 bei diesen Erkrankungen untersucht werden.
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