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Reitsport und Hüftschmerzen: eine epidemiologische Analyse von 1214 aktiven Turnierreitern

Ramsauer, Carla Elena 19 March 2025 (has links)
Hüftschmerzen sind ein häufig auftretendes Problem bei Athleten verschiedenster Sportarten und können diverse Ursachen haben. Bisher gibt es keine Daten zur Inzidenz von Hüftproblemen bei Reitern. Ziele dieser Studie waren die Erhebung epidemiologischer Daten zur Inzidenz von Hüftschmerzen bei Reitsportlern und die Ermittlung von eventuellen Risikofaktoren. Im Zeitraum von Juni 2021 bis Juni 2022 wurden über die Veröffentlichung eines Online-Fragebogens in Fachzeitschriften und Reitsportforen, verschiedenen Social-Media-Kanälen sowie auf der Homepage des „Zentrums für Sport- und Bewegungsmedizin“ (ZSB) des Universitätsklinikums Leipzig Probanden akquiriert. Der Fragebogen erfragte allgemeine Daten wie Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht der Teilnehmer und gliederte sich dann in drei Teile. Zuerst bezog er sich auf sportfachliche Daten rund um den Reitsport und etwaig ausgeführte Ausgleichssportarten. Im zweiten Teil wurden auf das Hüftgelenk bezogene Daten ermittelt. Hierzu zählten beispielswiese die medizinische Vorgeschichte, vorangegangene Unfälle und der HAGOS, eine Selbstevaluation zur Objektivierung von subjektiv empfundenen Hüftproblemen bei jungen, körperlich aktiven Erwachsenen. Der dritte und letzte Teil bestand aus dem EQ-5D-5L-Score, einer Selbstevaluation zur Erfassung der subjektiven Lebensqualität. So konnten die Daten von 2130 aktiven und ehemals aktiven Turnierreitern gewonnen werden. Ausgeschlossen wurden Teilnehmer, bei denen der Reitsport nicht die hauptsächlich ausgeführte Sportart ist und jene, die nicht aktiv am Turniersport teilhaben oder jemals teilgenommen haben. In die weiteren Berechnungen eingeschlossen wurden 1214 aktive Turnierreiter. Es erfolgte eine deskriptive und multivariate Datenanalyse. Das Kollektiv der aktiven Turnierreiter war mit 96,8 % (n = 1175) Frauenanteil und 3,0 % (n = 37) Männern überwiegend weiblich. Das Durchschnittsalter lag bei 33,6 Jahren (± 11,2). Im Durchschnitt ritten die Aktiven seit 25,3 Jahren (± 10,3) und begannen im Mittel in einem Alter von 7,9 Jahren (± 4,9) mit dem Reitsport. Seit durchschnittlich 16,7 Jahren (± 11,3) waren sie aktiv im Turniersport. 44,3 % (n = 517) der Aktiven gaben an, unter Hüftschmerzen zu leiden. Turnierreiter mit Hüftschmerzen waren im Mittel 35,6 Jahre alt (± 11,8) und damit signifikant älter als jene ohne Hüftschmerzen mit 32,1 Jahren (± 10,6). In der binär-logistischen Regressionsanalyse zeigte sich das Alter als signifikanter Risikofaktor für Hüftschmerzen. Aktive Turnierreiter mit Hüftschmerzen ritten durchschnittlich 27,0 Jahre (± 10,6) und damit signifikant länger als Reiter ohne Hüftschmerzen, die im Durchschnitt seit 24,0 Jahren (± 9,8) im Sattel saßen. Die Gruppe der Aktiven mit Hüftschmerzen war seit 16,7 Jahren (± 11,3) im Turniersport aktiv, die ohne Hüftschmerzen seit 14,3 Jahren (± 9,9). Auch dies hatte einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von Hüftproblemen. Insgesamt ritten 60,5 % (n = 735) der aktiven Turnierreiter Dressur. Sie war sowohl bei Reitern mit als auch bei denen ohne Hüftschmerzen die am meisten vertretene Disziplin. 45,3 % (n = 550) waren Springreiter, 19,8 % (n = 240) Vielseitigkeitsreiter. 10,0 % (n = 121) der Reiter waren in anderen Disziplinen aktiv. Es zeigte sich, dass statistisch signifikant mehr Reiter mit Hüftschmerzen Dressur ritten. Im Gegensatz dazu fanden sich im Springen und in der Vielseitigkeit statistisch signifikant mehr Reiter ohne Hüftschmerzen. Die Reitsportklassen A und L waren mit 25,8 % (n = 290) respektive 33,7 % (n = 379) bei den Aktiven am häufigsten vertreten. 12,8 % (n = 155) ritten auf dem Spitzenniveau der Klasse S und höher. Während in Klasse A signifikant mehr Reiter ohne Hüftschmerzen zu finden waren, waren es in Klasse S signifikant mehr Reiter mit Hüftschmerzen. Intensitätsparameter wie beispielsweise die Anzahl der gerittenen Pferde, die Stunden im Sattel pro Tag oder die gerittenen Tage pro Woche blieben ohne signifikanten Einfluss. Das Ausüben eines Ausgleichssports war in den Gruppen mit (47,2 % (n = 244)) und ohne Hüftschmerzen (45,8 % (n = 297)) relativ ausgeglichen und hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von Hüftschmerzen. Die beliebtesten Ausgleichssportarten waren in beiden Gruppen Yoga und Joggen. Es war lediglich statistisch signifikant, dass Reiter mit Hüftschmerzen häufiger auf Anraten ihres Physiotherapeuten einen Ausgleichssport ausübten. Im Durchschnitt litten die Aktiven mit Hüftschmerzen seit 9,6 Jahren (± 10,2) unter ihrer Hüftproblematik. 29,0 % (n = 146) brachten den Beginn der Hüftschmerzen mit dem Reitsport in Verbindung. Eine Abnahme des sportlichen Erfolgs bemerkten 23,7 % (n = 122) der Sportler. 12,1 % (n = 62) hatten einen Unfall erlitten, welcher bei 80,6 % (n = 50) der Verunfallten im Reitsport passierte. 55,5 % (n = 286) der Reiter waren aufgrund ihrer Schmerzen schon einmal beim Arzt gewesen, 8,8 % (n= 45) erhielten eine Hüft-OP, 33,3 % (n = 15) davon bekamen eine Hüft-TEP. Bei 77,8 % (n = 35) brachte die Operation eine Besserung der Symptomatik. Im HAGOS lagen die Werte bei den Reitern mit Hüftschmerzen in allen abgefragten Bereichen statistisch signifikant unter den Werten derer ohne Hüftschmerzen. Die Reiter mit Hüftschmerzen lagen im Mittel bei 65,7 Punkten, wohingegen die Sportler ohne Hüftschmerzen bei durchschnittlich 93,1 Punkten lagen. Der EQ-5D-5L-Score zeigte ähnliche Ergebnisse wie der HAGOS-Score. Im deskriptiven Teil waren Reiter ohne Hüftschmerzen vermehrt im Level 1 (keine Probleme) vertreten, während Athleten mit Hüftschmerzen in den Leveln 2 (leichte Probleme) bis 4 (große Probleme) dominierten. Beim Index-Wert der Lebensqualität erreichten die Probanden mit Hüftschmerzen einen geringeren Wert als solche ohne Hüftschmerzen. Die VAS zum aktuellen Befinden ergab in der Gruppe mit Hüftschmerzen einen Mittelwert von 79,9 Punkten (± 15,0), welcher deutlich unter dem Wert der Reitsportler ohne Hüftschmerzen von 89,0 Punkten (± 10,3) lag. Alle hier aufgeführten Unterschiede waren von statistischer Signifikanz. Reiter mit Hüftschmerzen haben zusammengefasst also eine signifikant reduzierte Lebensqualität verglichen zu Athleten ohne Hüftschmerzen. Hüftschmerzen sind eine weit verbreitete Entität in der Gesamtbevölkerung. Die Hüft-TEP ist die häufigste orthopädische und sechsthäufigste Operation an deutschen Krankenhäusern. Generell gibt es wenige sportarztspezifische epidemiologische Erfassungen zum Thema Hüftschmerzen bei Athleten. Studien wiesen nach, dass vor allem repetitive Bewegungsabläufe und Sportarten mit hoher Intensität und hohen Impactkräften zu Gelenkveränderungen führen. Hierzu zählen beispielsweise das Fußballspielen, Handball oder Kraftsportarten. Auch bei Läuferinnen und Tennisspielerinnen wurde ein erhöhtes Risiko für Osteoarthritis nachgewiesen. Im Reitsport wurden bisher keine wissenschaftlichen Analysen zum Thema Hüftschmerzen durchgeführt. Diese Lücke schließt diese Studie. Sie zeigt auf, dass Hüftschmerzen bei Reitern kein zu vernachlässigendes Symptom sind. Ursachen für Hüftschmerzen bei Sportlern sind gut erforscht und können sowohl intra- als auch extraartikulär bedingt sein. Zu den wichtigsten Ursachen bei Sportlern zählen das Femoroazetabuläre Impingement Syndrom, Stressfrakturen, Muskelverletzungen und Schmerzen der lumbalen Wirbelsäule. Auch Traumata können der Auslöser für das Auftreten von Hüftproblematiken sein. Um den genauen Ursachen der Hüftschmerzen von Reitsportlern auf den Grund zu gehen, sind weitere klinische Untersuchungen, begleitet von diagnostischer Bildgebung, vonnöten. Das Alter als Hauptrisikofaktor für Hüftschmerzen bei Reitern wurde auch in anderen Studien sowohl bei Sportlern als auch in der Allgemeinbevölkerung als Risikofaktor für Hüftprobleme ermittelt. Es kann demnach nicht nur bei Reitern als Risikofaktor für Hüftprobleme gesehen werden, sondern als genereller, sportunabhängiger Faktor. Perspektivisch kann man die erworbenen Daten als Grundlagendaten für weitere Untersuchungen verstehen. Hier wären vor allem klinische und bildgebende Verfahren zielführend. Auch sportwissenschaftliche Ansätze unter Berücksichtigung der Biomechanik und dem anatomischen Verhältnis von Pferd zu Reiter sind ergänzend vorstellbar. Die generierte Evidenz aus der Ursachenforschung könnte dann Hinweise für präventive Maßnahmen liefern und eine etwaige Implementierung von Kontrollmechanismen ermöglichen. So können Erhebungen sowohl für das Reiten als auch für die Medizin gewinnbringend sein und die langfristige Gesunderhaltung der Sportler fördern.:1 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 3 2 EINFÜHRUNG 4 2.1 ANATOMISCHE GRUNDLAGEN 6 2.1.1 Knöcherner Aufbau 6 2.1.1.1 Das Becken 6 2.1.1.2 Das Acetabulum 6 2.1.1.3 Der Oberschenkelknochen (Femur) 7 2.1.1.4 Die Lendenwirbelsäule und das Kreuzbein (Os sacrum) 7 2.1.2 Funktionelle Anatomie 8 2.1.3 Bandapparat 9 2.1.4 Muskulatur 10 2.1.5 Gefäßversorgung 12 2.1.6 Nervale Innervation 13 2.2 HÜFTSCHMERZEN 14 2.2.1 Klassifikation 14 2.2.2 Diagnostik 16 2.2.3 Differentialdiagnosen: Ursachen und deren Therapien 17 2.2.3.1 Intraartikuläre Ursachen für Hüftschmerzen 18 2.2.3.2 Extraartikuläre Ursachen für Hüftschmerzen 21 2.3 DER REITSPORT 23 2.3.1 Organisation des Turniersports in Deutschland 23 2.3.2 Epidemiologie des Turniersports in Deutschland 25 2.3.3 Biomechanik: Das Hüftgelenk im Reitsport 26 2.3.4 Hüftverletzungen im Reitsport 28 3 ZIELSTELLUNG 29 4 METHODIK 30 4.1 DATENERHEBUNG 30 4.1.1 Fragebogen Teil 1: Sportspezifische Daten 31 4.1.2 Fragebogen Teil 2: hüftspezifische Daten 31 4.1.3 Fragebogen Teil 3: Lebensqualität 33 4.2 PROBANDENGEWINNUNG 34 4.2.1 Online-Veröffentlichungen 35 4.2.2 Veröffentlichung in Fachzeitschriften 36 4.3 STATISTIK 38 5 ERGEBNISSE 39 5.1 DESKRIPTIVE STATISTIK UND ANALYSEN: STUDIENKOHORTE 39 5.1.1 Gesamtkollektiv 39 5.1.2 Die aktiven Turnierreiter 41 5.1.2.1 Sportfachliche Daten 43 5.1.2.2 Hüftschmerzen und Ausgleichssport 46 5.1.2.3 HAGOS 48 5.1.2.4 EQ-5D-5L-Score 49 5.2 HÜFTSCHMERZBEZOGENE KORRELATIONSANALYSE 51 5.2.1 Allgemeine und sportfachliche Daten 51 5.2.2 HAGOS und EQ-5D-5L-Score 51 5.3 RISIKOGRUPPEN 52 6 DISKUSSION 54 6.1 EPIDEMIOLOGIE 54 6.2 URSACHEN FÜR HÜFTSCHMERZEN IM SPORT 56 6.3 EINFLUSSGRÖßEN UND AUSGLEICHSSPORT 58 6.4 RISIKOFAKTOREN 60 6.5 LIMITATIONEN UND STÄRKEN DER STUDIE 61 6.6 AUSBLICK 63 7 ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT 64 8 LITERATURVERZEICHNIS 68 9 TABELLEN UND ABBILDUNGEN 74 ANHANG 76 SELBSTSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG 88 LEBENSLAUF 89 DANKSAGUNG 90
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