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„… ein Gemisch von Gehörtem und selbst Zugeseztem“ / Nachschriften der ‚Kosmos-Vorträge‘ Alexander von Humboldts: Dokumentation, Kontextualisierung und exemplarische AnalysenThomas, Christian 10 November 2023 (has links)
Diese Dissertationsschrift ist angesiedelt im Bereich Digitaler Edition archivalischer Quellen, deren Erschließung und (computergestützter) Analyse. Im Zentrum stehen die sog. Kosmos-Vorträge, die Alexander von Humboldts 1827/28 in zwei Vortragszyklen in Berlin gehalten hat. Diese werden als gleichwertige, zweifache Publikationen in Humboldts Werkbiographie eingeordnet.
In einem zentralen Kapitel (Kap. 7) geht es mir um eine editionstheoretische Fundierung der Edition von Vorlesungsnachschriften, zunächst allgemein und dann bezogen auf die Nachschriften der Kosmos-Vorträge. Zuvor wird das Forschungsfeld beleuchtet, da über die Rahmenbedingungen und Inhalte der beiden Vortragsreihen bislang nur wenig bekannt war. Humboldts Motivation zu diesen Vorträgen, deren Zusammenhang mit dem Kosmos (1845–62) und weiteren seiner Publikationen, sowie die jeweiligen organisatorischen Rahmenbedingungen werden untersucht.
Inhaltlich sind die Kosmos-Vorträge bislang wenig erforscht worden, unter anderem weil die wichtigsten Quellen nicht rezipiert wurden. Dank der Digitalisierung des Humboldt-Nachlasses und vor allem durch die Digitale Edition der Nachschriften aus dem Hörerkreis sind die Voraussetzungen dafür mittlerweile sehr viel besser. Um die künftige Arbeit mit diesen Dokumenten zu unterstützen, dokumentiere und reflektiere ich in Kapitel 8 die praktische Umsetzung des Editionsmodells gemäß den Richtlinien der Text Encoding Initiative (TEI). Anschließend stelle ich die edierten Nachschriften aus beiden Vortragszyklen vor und zeige, wie sich mit den digitalen Volltexten arbeiten lässt. Dabei kommen quantitative Untersuchungen und Verfahren wie automatische Kollation bzw. Plagiatssuche, aber auch ‚traditionell hermeneutische‘ Methoden zum Einsatz.
Schließlich geht es mir in meiner Arbeit darum, die Grundlage für die weitere Erforschung der beiden Vortragsreihen wesentlich zu verbessern und anhand einiger exemplarischer Analysen erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen. / This dissertation is located in the field of digital editions of archival sources, their exploration and (computer-assisted) analysis. In terms of content, it deals with the so-called Kosmos-Lectures, which Alexander von Humboldt held in two distinct courses in Berlin in the winter of 1827/28. The two series are recognised as two distinct publications of equal value in Humboldt’s oeuvre.
In a central chapter (chapter 7), I am concerned with an edition-theoretical foundation for the edition of attendee’s notebooks, first in general and then in relation to the transcripts of the Kosmos-Lectures. Before this, the research field of the long-neglected Kosmos-Lectures is illuminated, as little has been known about the framework conditions of the lecture series. Humboldt’s motivation for these lectures, their connection with the Kosmos (1845–62) and other of his publications, and the respective organisational framework of the courses are being examined.
In terms of content, the Kosmos-Lectures have so far been little researched, partly because the most important sources have not been taken into consideration. The conditions for this are now much better thanks to the digitisation of the Humboldt legacy collection and, above all, the digital edition of the transcripts from the audience. To facilitate future work with these documents, I document and reflect the practical implementation of the edition model according to the Text Encoding Initiative (TEI) in chapter 8. In the following two chapters, I present the attendee’s notebooks from both courses, and show how to work with these digital full texts. Quantitative investigations and methods such as automatic collation or text re-use detection, but also ‘traditional hermeneutic’ approaches are used.
Ultimately, my work aims to significantly improve the basis for research into the two lecture series, which has so far been lacking, and to take the first steps in this direction by means of some exemplary analyses.
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