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Single Center Erfahrung mit der Laser-Extraktion von Herzschrittmacher- und Kardioverter-Defibrillator-SondenMaali, Alaa 20 February 2024 (has links)
Hintergrund: Mit der stetig steigenden Zahl an Neuimplantationen von kardiovaskulären implantierbaren elektronischen Geräten (CIED) steigt auch die Anzahl der Komplikationen, die mit einem chirurgischen Zweiteingriff einhergehen. Nicht selten müssen die vorhandenen Sonden dabei extrahiert bzw. explantiert werden. Allein in Deutschland wurden laut Jahresbericht 2018 des Deutschen Herzschrittmacher und Defibrillatorregisters ca. 75 000 Schrittmacher (SM) und ca. 23 000 implantierbare Kardioverter und Defibrillatoren (ICD) neu implantiert. Zusätzlich wurden ca. 16 000 SM-Aggregatwechsel, ca. 11 000 ICD-Aggregatwechsel, ca. 11 000 SM-Revisionen und ca. 8 000 ICD-Revisionen durchgeführt. Die Hauptindikation zur Sondenextraktion ist die Infektion der Sonde oder der Schrittmachertasche mit dem Risiko einer Endokarditis der Trikuspidalklappe oder einer generalisierten Infektion mit einhergehender Sepsis. Daneben wird die Indikation zur Sondenextraktion bei Sondendysfunktion, Vorhandensein von mehreren Sonden, chronischen Schmerzen, Systemumstellungen oder Systemverlagerungen z. B. vor Bestrahlungen sowie bei symptomatischen venösen Thrombosen der Gefäße mit implantierten Sonden gestellt. Bis zur Jahrtausendwende wurden Sonden allein durch Zug an der Sonde (manuell oder mittels Extension), durch Kappen der Sonde und mittels endovaskulärer Methoden oder durch eine offene Operation entfernt. Nicht selten kam es dabei zu Komplikationen wie Rupturen an Gefäßen oder am Herzen, die größere Operationen zur Folge hatten. In den letzten Jahrzehnten wurden jedoch eine Vielzahl an Instrumenten und Geräten zur Sondenextraktion entwickelt, um diese schwerwiegenden Komplikationen zu vermeiden. Mittlerweile werden diese Hilfsmittel in „Powered traction tools“ und „Non powered traction tools“ unterschieden. Unter „Powered traction tools“ werden Laser armierte Schleusen bzw. Katheter, elektrochirurgische Schleusen und rotierende schneidende Schleusen verstanden. „Non powered traction tools“ sind sogenannte Locking-Stylets, mechanische dilatierende Schleusen sowie femorale Schlingensysteme zur Bergung von Sondenresten aus dem rechten Ventrikel oder Atrium. Fragestellung: In der folgenden prospektiven Registerstudie wird die Excimer-Laser-Technik als Methode zur Sondenextraktion monozentrisch analysiert. Primärer Endpunkt ist die Erfolgsrate unter der Laserextraktion. Sekundärer Endpunkt ist das Auftreten von Komplikationen.
Methoden: Im Zeitraum vom 01.01.2012 bis 31.12.2017 wurden im Herzzentrum Coswig 149 CIED-Sondenextraktionen mittels Excimer-Laser bei 146 Patienten durchgeführt. Dabei wurden 257 Sonden extrahiert (86 SM-Sonden und 171 ICD-Sonden). Die prospektiv angelegte Registerdatenbank im Rahmen der hausinternen Qualitätssicherung wurde in SPSS transferiert und analysiert. Bei allen Patienten wurde der Eingriff im OP-Saal unter Allgemeinanästhesie unter intraoperativer Fluoroskopie und transösophagealer Echokardiographie(TEE)-Kontrolle durchgeführt. Postoperativ erfolgte eine Röntgenaufnahme des Thorax zum Ausschluss verbliebener Fremdmaterialien (Sondenreste) sowie eine transthorakale Echokardiographie (TTE) zum Ausschluss eines Perikardergusses. Ergebnisse: 226/257 (88 %) aller Sonden konnten mit dem Einsatz des Excimer-Lasers komplett entfernt werden. In 15/257 (6 %) war nur eine partielle Entfernung der Sonden möglich. Bei 16/257 (6 %) war der eingesetzte Excimer-Laser ohne Erfolg. Von diesen 16 verbliebenen Sonden wurden 6 Sonden mit einem transfemoralem Snare und 3 Sonden durch Sternotomie mit HLM-Anschluss entfernt. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 23/149 (15 %) aller Eingriffe. Bei 2/149 (1 %) traten schwere Komplikationen auf: ein Patient entwickelte einen postoperativen Apoplex mit Hemiparese und eine Patientin entwickelte eine Perikardtamponade und verstarb aufgrund dessen. Außerdem traten 21/149 (14 %) nicht-schwerwiegende Komplikationen bei 20 Patienten auf: 5x postoperativer Pneumothorax (allerdings musste nur bei 3 Patienten eine Thorax-Drainage gelegt werden), 3x Sondendislokation mit notwendiger Sonden-Neuplatzierung/-Neuimplantation, 6x Taschenhämatom mit einer Hämatomausräumung im Verlauf des gleichen Aufenthaltes, 2x Perikarderguss (wobei es nur bei einem Patienten notwendig war, eine Perikardpunktion durchzuführen), 2x Hämatothorax mit Thorax-Drainagenanlage, 1x neu aufgetretene postoperative Trikuspidalklappeninsuffizienz ohne Indikation zur Operation, 1x Perforation der oberen Hohlvene (SVC) ohne Nachweis eines Perikardergusses und 1x Sondenrest-Embolisierung mit Entfernung mittels transfemoralem Snare. Schlussfolgerung: Die Sondenextraktion mittels Excimer-Laser ist eine effektive und sichere Methode zur Entfernung von Sonden bei Patienten mit Herzschrittmacher (SM) und Implantierbaren Kardiovertern und Defibrillatoren (ICD). Die prospektive Registeranalyse des monozentrischen Patientenkollektivs zeigt mit 122/149 (93 %) eine hohe Erfolgsrate.:Abbildungsverzeichnis 5
Tabellenverzeichnis 6
Abkürzungsverzeichnis 7
1. Einleitung 9
1.1 Hintergrund 10
1.1.1 Kardiovaskuläre implantierbare elektronische Geräte (CIED) 10
1.1.1.1 Herzschrittmacher 10
1.1.1.2 Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) 12
1.1.1.3 Elektroden 12
1.2 Sondenextraktion 14
1.2.1 Definitionen 14
1.2.2 Indikation zur Sondenextraktion 14
1.2.2.1 CIED-Infektion 14
1.2.3 Komplikationen 17
1.2.4 Sondenextraktionsmethoden 19
2. Fragestellung 22
3. Material und Methoden 22
3.1 Definitionen 23
3.2 Peri- Operative Standards 24
3.2.1 Elektrodenextraktionsvorgehen 25
3.3 SLS II Excimer-Laser-Schleuse 27
3.4 Datenerhebung und Statistik 28
4. Ergebnisse 31
4.1 Patientenchraktaristika 31
4.2 Indikation zur Extraktion 32
4.3 Aggregat- und Sondencharakteristika 33
4.4 Primärer Endpunkt: Effektivität 34
4.5 Sekundärer Endpunkt: Komplikationen 37
5. Diskussion 41
5.1 Indikationen zur CIED-Sondenextraktion 41
5.2 Standards gemäß der Heart Rhythm Society-Empfehlungen 42
5.3 Patientenkollektiv 43
5.4 Primärer Endpunkt: Erfolgsrate der Laser-Sondenextraktionen 44
5.5 Sekundärer Endpunkt: Komplikationen der Laser-Sondenextraktionen 45
5.6 Vergleich mit den Studienergebnissen aus dem GALLERY-Register 48
5.7 Limitationen 48
6. Schlussfolgerung 49
7. Zusammenfassung 50
8. Literaturverzeichnis 54
9. Danksagung 59
11. Eidesstattliche Erklärung 63
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