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Dental and Periodontal Treatment Need after Dental Clearance Is Not Associated with the Outcome of Induction Therapy in Patients with Acute Leukemia: Results of a Retrospective Pilot Study

Tulani, Lulzim 07 December 2021 (has links)
Patienten mit einer akuten Leukämie haben ein erhöhtes Risiko, systemische Infektionen zu erleiden. In diesem Zusammenhang spielt die Bakteriämie unterschiedlicher Herkunft eine entscheidende Rolle. Orale Erkrankungen, insbesondere parodontale Entzündungen, stehen im Zusammenhang mit potenziell pathogenen Bakterien und einer gesteigerten Permeabilität der entzündeten Epitheloberfläche. Grundsätzlich wird vor der Induktionstherapie bei Patienten mit diagnostizierter (akuter) Leukämie empfohlen, dentale Rehabilitationen durchzuführen. Das Ziel dieser retrospektiven Pilotstudie war es, festzustellen, ob ein zahnärztlicher Behandlungsbedarf und die parodontal entzündete Oberfläche (PISA), nach einer zuvor durchgeführten „Fokussanierung“, einen Einfluss auf das Ergebnis und den Verlauf einer Induktionstherapie bei erwachsenen Patienten mit akuter Leukämie haben. Im Rahmen einer klinischen Untersuchung zwischen Januar 2015 und April 2015 wurden in der Klinik für Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen Patienten mit akuter Leukämie zur Induktionstherapie in eine klinische Studie eingeschlossen und zahnärztlich untersucht. Die orale Untersuchung wurde einmalig unter standardisierten Bedingungen durchgeführt und umfasste folgende Parameter: einen zahnärztlichen Befund mit Erfassung kariöser (D-T), fehlender (M-T) und gefüllter (F-T) Zähne (gesamtheitlich DMF-T-Index) sowie einen Parodontalstatus mit Erhebung der parodontalen Sondierungstiefe (ST), dem Auftreten von Blutungen auf Sondieren (BOP) sowie dem klinischen Attachmentverlust (AV). Im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung wurden aus den erhobenen klinischen Befunden der zahnärztliche Behandlungsbedarf (dental: kariöse Läsionen, parodontal: Vorhandensein von ST ≥ 3,5 mm in mindestens zwei Sextanten) sowie die Periodontal inflamed surface area (PISA) ermittelt. Zudem wurden medizinische und leukämiebezogene Daten aus den Patientenakten aller Teilnehmer retrospektiv erfasst: a) Anzahl der Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten vor und nach Therapiebeginn; b) Dauer der Thrombopenie, Anämie, Leukopenie, Neutropenie und des Fiebers während der Erstbehandlung; c) Nachweis positiver mikrobiologischer Befunde in der Blut- und Urinkultur; d) leukämie- bzw. therapiebedingte Beschwerden wie Schwäche, Tachykardie, Schwindel und Dyspnoe; e) Tod der Teilnehmer während der Therapie und der Grund, warum die Teilnehmer gestorben sind. Die erfassten Patientendaten wurden mit SPSS für Windows (SPSS Inc., USA) analysiert. Die Daten wurden mit dem Shapiro-Wilk-Test auf Normalverteilung getestet. Für normal verteilte Daten wurde ein t-Test verwendet, während nicht normal verteilte Daten mit dem Mann-Whitney-U-Test analysiert wurden. Mit Fishers-exact-Tests und Chi-square-Tests wurden kategorisierte Daten analysiert. In die vorliegende retrospektive Querschnittstudie konnten insgesamt 39 Patienten mit akuter Leukämie im mittleren Alter von 55,61 ± 17,01 Jahren einbezogen werden. Bei 75 % der Studienteilnehmer wurde ein gesamtheitlicher zahnärztlicher Behandlungsbedarf (dental und parodontal) festgestellt, während 76 % davon einen parodontalen Behandlungsbedarf aufwiesen. Die durchschnittliche PISA betrug 153,18 ± 158,09 mm². Für den zahnärztlichen Behandlungsbedarf wurden keine signifikanten Assoziationen zu den Anfangsblutwerten und den -therapieparametern gefunden (p > 0,05). Darüber hinaus waren positive mikrobiologische Kulturen in Blut und Urin nicht mit dem Vorhandensein eines dentalen / parodontalen Behandlungsbedarfes verbunden (p > 0,05). Patienten mit parodontalem Behandlungsbedarf zeigten eine statistisch signifikant niedrigere Thrombozytenzahl (43,0 ± 44,5 vs. 131,3 ± 108,5, p = 0,03). Weitere Zusammenhänge zwischen parodontaler Behandlungsbedürftigkeit und weiteren Blutparametern, therapiebezogenen Faktoren sowie mikrobiologischen Befunden konnten nicht festgestellt werden (p > 0.05). Basierend auf der Verteilung durch die mediane PISA hatten Teilnehmer mit einer PISA > 98 mm² drei Tage nach Einleitung der Therapie eine signifikant geringere Erythrozytenzahl (3,0 ± 0,5 vs. 3,9 ± 1,5, p = 0,01). Andere Assoziationen wurden für PISA nicht gefunden (p > 0,05). Für die bewerteten behandlungsbezogenen Beschwerden, einschließlich Schwäche, Tachykardie, Schwindel / Nausea und Dyspnoe, wurden keine Assoziationen zum zahnärztlichen Behandlungsbedarf oder zur PISA festgestellt (p > 0,05). Von den 39 eingeschlossenen Patienten, die eine Induktionstherapie erhielten, starben sechs Patienten innerhalb der Beobachtungszeit. Die Hälfte von ihnen (n = 3) starb an der Krebserkrankung selbst, während der Grund für zwei weitere von ihnen eine Infektion war. Das Vorhandensein von zahnärztlichem Behandlungsbedarf sowie die PISA waren nicht mit der Sterblichkeit der Teilnehmer verbunden (p > 0,05). Schlussfolgernd zeigt diese retrospektive Pilotstudie, dass der Bedarf an zahnärztlichen Behandlungen (dental / parodontal) als auch die parodontale Entzündungslast (PISA) nach einer „Fokussanierung“ nicht mit dem klinischen Verlauf der Induktionstherapie bei erwachsenen Patienten mit akuter Leukämie zusammenhängt. Um eine Bakteriämie oralen Ursprungs zu vermeiden, sollte dennoch vor einer Chemotherapie eine zahnärztliche Voruntersuchung stattfinden. Demnach erscheint die akute dentale und parodontale Behandlung („Fokussanierung“) vor der Chemotherapie als ausreichend, um systemische Komplikationen zu vermeiden. Nach der Chemotherapie sollten die verschobenen zahnärztlichen Behandlungen, u. a. eine systematische Parodontitistherapie, mit einem individuell ausgearbeiteten Behandlungskonzept durchgeführt werden. Grundsätzlich scheint das Vorgehen - zunächst: „Fokussanierung“, nachfolgend: bedarfsgerechte Therapie und Prävention - adäquat.

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