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Lebensqualität und Lebenszufriedenheit von Patienten mit ProstatakarzinomBorowski, Johannes Dietrich 27 March 2012 (has links)
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden zwischen Juli 2007 und Oktober 2008 Patienten mit Prostatakarzinom in der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Leipzig befragt. Die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit wurden mit Hilfe von Selbstbeurteilungsfragebögen (EORTC QLQ-C30, SF-8 und FLZM) erfasst.
Insgesamt lagen Daten von 276 Patienten vor.
Ziel der Arbeit war es, den Verlauf von Lebensqualität und Lebenszufriedenheit über drei Monate nach dem Klinikaufenthalt zu beobachten, sowie diese Daten mit denen der Allgemeinbevölkerung zu vergleichen. Weiterhin wurden verschiedene Einflussfaktoren auf Lebensqualität und Lebenszufriedenheit bewertet. Prostatakarzinompatienten gaben die schlechteste Lebensqualität zum Zeitpunkt vierzehn Tage nach Entlassung aus der Klinik an. Innerhalb von drei Monaten erreichten sie wieder das Ausgangsniveau an Lebensqualität. Insgesamt zeigten sich kaum klinisch bedeutsame Unterschiede in der Lebensqualität zwischen Patienten und Allgemeinbevölkerung. Die Lebenszufriedenheit nahm im Verlauf zwar ab, jedoch gaben die Prostatakrebspatienten zu fast allen Zeitpunkten eine ähnliche oder sogar höhere Lebenszufriedenheit als die Vergleichsgruppe an. Die einzige, aber wichtige Ausnahme hiervon bildete der Bereich Sexualität, hier waren die Patienten nach 3 Monaten deutlich unzufriedener als die Männer der Allgemeinbevölkerung. Alter, Bildungsgrad und die seit Diagnosestellung vergangene Zeit stellten sich im Gegensatz zum Tumorstadium als Einflussfaktoren für die Beurteilung der Lebensqualität dar. Alle diese Faktoren zeigten jedoch keinen signifikanten Einfluss auf deren Lebenszufriedenheit.
Die Korrelationen zwischen den drei eingesetzten Fragebögen waren fast ausnahmslos positiv, entsprechend einer gleichsinnigen Variabilität. Eine generelle psychoonkologische Betreuung aller Patienten scheint nicht notwendig, jedoch sollten Ärzte für die Probleme des Einzelnen sensibilisiert sein um rechtzeitig Hilfe anbieten zu können.
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