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Verkehrssicherheit an Haltestellen des ÖPNV: Forschungsbericht

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. 29 April 2021 (has links)
Inhalt des Projektes war die Untersuchung der Verkehrssicherheit innerörtlicher Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Dazu wurden einerseits Vergleiche zwischen verschiedenen Typen von Haltestellen vollzogen und andererseits sicherheitsrelevante Gestaltungsmerkmale je Haltestellentyp ermittelt. Im Rahmen der Basisanalyse wurden auf Grundlage von Unfalldaten des Statistischen Bundesamtes für 10 Jahre Kriterien für die räumliche Abgrenzung von Straßenbahn- und Bushaltestellen an Knotenpunkten und auf der freien Strecke abgeleitet. Die Bestimmung der Länge von Haltestellen- sowie Annäherungsbereichen erfolgte anhand des Anteils der Unfälle mit Haltestellen-Merkmal in den Unfallanzeigen. Auf Grundlage dieser Längen wurde den Haltestellen das jeweilige Unfallgeschehen zugewiesen. In die nachfolgende makroskopische Unfallanalyse wurden die Haltestellentypen Busbucht, Kaphaltestelle und Haltestelle am Fahrbahnrand jeweils für Busse und für Straßenbahnen, Straßenbahnhaltestellen in Mittellage mit und ohne Zeitinsel, Haltestellen in Mittellage mit Seitenbahnsteigen und Mittelbahnsteigen sowie Haltestellen mit Seitenbahnsteigen an separaten ÖV-Trassen einbezogen. Insgesamt wurden in der makroskopischen Analyse knapp 2.000 Teilhaltestellen in 6 deutschen Großstädten berücksichtigt. Je Teilhaltestelle erfolgte die Erfassung verkehrlicher und infrastruktureller Merkmale (bspw. Verkehrsaufkommen, Straßenquerschnitt, Umfeldnutzung), die die Einordnung hinsichtlich der Umfeldnutzung, des Straßenraumes sowie des Verkehrsaufkommens ermöglichen. GIS-basiert wurde das Unfallgeschehen von 2011 bis 2015 den Teilhaltestellen zugeordnet, ausgewertet und mit den erhobenen Merkmalen der Haltestellen in Beziehung gesetzt. Ergänzend erfolgten multikriterielle Analysen zur statistischen Absicherung und Validierung der Ergebnisse. Darauf aufbauend wurden die drei Haltestellentypen Mittellage mit Seitenbahnsteigen, Kaphaltestellen für Straßenbahnen sowie Bushaltestellen am Fahrbahnrand auf der freien Strecke für Detailuntersuchungen ausgewählt. Für diese drei Haltestellentypen erfolgten Verhaltensbeobachtungen mittels Videoerhebungen über jeweils zwei Stunden an insgesamt 102 Teilhaltestellen. Dabei wurde neben der Zählung des Verkehrsaufkommens für alle Verkehrsarten im Quer- und Längsverkehr auch die Erfassung von Konflikten sowie potentiell sicherheitsrelevanten Verhaltensweisen (z.B. Laufeinsteiger, Geschwindigkeit von Kfz) vorgenommen. Abschließend wurden Konfliktanalysen für Interaktionen an 25 Teilhaltestellen durchgeführt. Die makroskopische Unfallanalyse ergab, dass sowohl mit zunehmendem Fahrgastaufkommen als auch mit zunehmendem Fußgängeraufkommen die mittlere Unfalldichte und Unfallkostenrate steigen. Die Detailuntersuchungen an den beobachteten Haltestellentypen belegen diese Erkenntnisse, da das Aufkommen im Fußgängerquerverkehr auch einen hohen Anteil nicht-haltestellenbezogenen Querungen umfasst. / This project investigates the traffic safety of local bus and tram stops. The two-part analysis was comprised of the comparison between different types of transportation stops as well as the determination of safety-relevant design features for each of these types of stop. As a component of the baseline assessment, criteria for the spatial demarcation of tram and bus stops at intersections and on the open road were established over the course of a 10- year period, based on accident data from the Federal Statistical Office of Germany. The determination of the length of transportation stops and of approach areas was based on the number of accidents surrounding stops in the accident reports. Each stopping point was assigned accident events respective to its recorded length. The subsequent macroscopic accident analysis included the following types of stops: tram/bus bays and bulbs as well as stops along the side of the road, central stops with a raised roadway, central stops with side platforms or middle platforms, and with side platforms on separate public transport routes. In total, the macroscopic analysis examined nearly 2,000 partial stops in 6 major German cities. The data for each stop included respective traffic and infrastructural characteristics (e.g., traffic volume, road cross section, use of the surrounding area) which enable the classification of the environment, the road space and the traffic volume. GIS-based accident events from 2011 to 2015 were first assigned to the stops, then evaluated and correlated with the characteristics of each stop. In addition, multicriterial analyses were carried out to statistically validate the results. Based on this, the following three stop types were selected for detailed investigation: central stops with side platforms, tram bays, and bus stops along the side of the road. For these three types, behavioral observations were carried out via video surveillance (two hours of footage per stop from a total of 102 partial stops). Conflicts as well as potential safety-relevant behaviors (e.g., joggers/runners, speed of motor vehicles) were recorded in addition to the traffic volume for all transit modes in cross and parallel traffic. Finally, conflict analyses were performed for interactions at 25 partial stops. The macroscopic accident analysis showed that an increase in passenger numbers as well as in pedestrian traffic corresponded with an increase in the average accident density and accident cost. The detailed investigations of the observed types of stops substantiate these findings, as the volume of traffic in pedestrian cross traffic also includes a high proportion of crossings unrelated to a transport stop.
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Verkehrssicherheit an Haltestellen des ÖPNV: Unfallforschung kommunal

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. 04 May 2021 (has links)
Im Jahr 2018 wurden 4.130 Verunglückte bei 3.294 Unfällen mit Personenschaden mit dem Merkmal „Haltestelle“ in Deutschland polizeilich erfasst. Dabei starben 46 Menschen und 815 wurden schwerverletzt. Etwa 94 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich innerorts. Eine Untersuchung der UDV aus dem Jahr 2007 zeigte, dass nur ca. 10 Prozent der Unfälle im direkten Bereich von Straßenbahnhaltestellen auch das Merkmal „Haltestelle“ in der polizeilichen Unfallstatistik aufwiesen. Unfälle an Haltestellen scheinen in der Statistik eher unterrepräsentiert zu sein. Der gewählte Untersuchungsansatz der neuen Studie der UDV ist daher mehrstufig und hat sich auf folgende Fragen konzentriert: → Was charakterisiert die Verkehrssicherheit einzelner Haltestellentypen? → Welche Verkehrsteilnehmergruppen sind maßgeblich betroffen? → Wie kann unter vorgegebenen Randbedingungen ein möglichst hoher Sicherheitsgrad gewährleistet werden? In der Basisanalyse konnte das relevante Unfallgeschehen im Haltestellenbereich definiert werden. Hierfür wurde das Straßennetz von Groß- und Mittelstädten der Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt untersucht. Bei der makroskopischen Unfallanalyse sind etwa 1.900 Teilhaltestellen (Haltebereich des Busses oder der Straßenbahn je Fahrtrichtung) ausgewählter Haltestellentypen in sechs Großstädten untersucht worden. Dabei wurden Haltestellentyp, Verkehrsträger, Takt, Straßenquerschnitt, Lage und weitere Gestaltungsmerkmale vor Ort erhoben. An etwa 102 (unfallfreien und unfallbelasteten) Teilhaltestellen sind Verhaltensanalysen durch Videoaufzeichnungen durchgeführt worden. An 25 davon wurden zusätzlich Konfliktanalysen vorgenommen.
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Verkehrssicherheit an Haltestellen des ÖPNV: Unfallforschung kompakt

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. 26 April 2021 (has links)
An Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) überlagern sich zahlreiche Anforderungen des ÖPNV sowie des motorisierten und nichtmotorisierten Individualverkehrs. Dabei kommt es immer wieder zu Konflikten und Unfällen. Die vorliegende Studie, die in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden durchgeführt wurde, untersucht die Verkehrssicherheit innerörtlicher Busund Straßenbahnhaltestellen. Dazu wurden einerseits Sicherheitsgrade verschiedener Typen von Haltestellen ermittelt und andererseits Verkehrsbeobachtungen an besonders sicherheitskritischen Haltestellentypen durchgeführt. Als Grundlage hierfür dienten etwa 950 Haltestellen in sechs deutschen Großstädten sowie deren Unfallgeschehen im Zeitraum 2011-2015. Die Studie zeigt vor allem, dass die Unfallkostenraten an Straßenbahnhaltestellen höher als bei Bushaltestellen sind. Überschreiten-Unfälle sind dabei überproportional häufig vertreten. Die durchgeführten statistischen Analysen weisen nach, dass das Unfallrisiko und die Unfallfolgen mit zunehmendem Fahrgastaufkommen steigen. Generell beeinflusst das Fußverkehrsaufkommen im Haltestellenbereich das Unfallniveau signifikant. Die detaillierten Ergebnisse der Studie können dem Forschungsbericht „Verkehrssicherheit an Haltestellen des ÖPNV“ entnommen werden. (www.udv.de/Haltestellen)

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