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Das Adipomyokin Irisin in Relation zu metabolischer und renaler Funktion

Focke, Denise 04 March 2016 (has links) (PDF)
Adipositas und das damit häufig vergesellschaftete metabolische Syndrom sind Volkskrankheiten mit immenser medizinischer und ökonomischer Bedeutung. Aus Fett- und Muskelzellen freigesetzte Proteohormone, sogenannte Adipomyokine, spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese der Adipositas und ihrer Folgeerkrankungen. Irisin wurde vor kurzem als ein neues Adipomyokin beschrieben, welches die Umwandlung von weißen in beige Adipozyten stimuliert und darüber die Thermogenese induziert. Der durch erhöhte Irisinspiegel steigende Energieumsatz führte in experimentellen Mausstudien zu einer Gewichtsabnahme und verbesserten Glukosetoleranz. Irisin könnte damit einen neuartigen pharmakologischen Angriffspunkt für die Behandlung von Adipositas und ihren Komplikationen darstellen. Regulation und Eliminationsweg von Irisin beim Menschen waren zum Zeitpunkt der Anfertigung der Dissertation weitgehend unbekannt. In der vorliegenden Arbeit wurden daher Serumspiegel von Irisin beim Menschen in Abhängigkeit von klinischen und laborchemischen Parametern der Nierenfunktion, des Fett- und Glukosestoffwechsels sowie der Entzündung in insgesamt 532 Individuen mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) Stadium 1-5 mittels enzyme linked immunosorbent assays gemessen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die medianen Serumkonzentrationen von Irisin bei zunehmender Beeinträchtigung der Nierenfunktion signifikant absinken. Dabei finden sich die niedrigsten Spiegel des Adipomyokins im CKD Stadium 5. Des Weiteren war Irisin univariat und positiv korreliert mit der Nierenfunktion sowie mit kardiovaskulären Risikoparametern wie Blutdruck, Insulinresistenz und Dyslipidämie. In multivariaten Analysen persistierte die positive Assoziation zwischen zirkulierendem Irisin einerseits und Nierenfunktion sowie Insulinresistenz andererseits. Die dargestellten Daten sind im Widerspruch zur Hypothese, dass zirkulierendes Irisin über die Niere eliminiert wird. Auch ist Irisin anders als ursprünglich vermutet, positiv assoziiert mit Markern des metabolischen Syndroms. Möglicherweise entwickelt sich beim metabolischen Syndrom eine Irisinresistenz oder alternativ sind die erhöhten Spiegel des Adipomyokins als Kompensationsversuch zu werten. Weitere Untersuchungen im Tiermodell sowie prospektive Studien sind notwendig, um die pathophysiologische Signifikanz der Resultate dieser Arbeit besser einzuordnen.
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Das Adipomyokin Irisin in Relation zu metabolischer und renaler Funktion

Focke, Denise 04 February 2016 (has links)
Adipositas und das damit häufig vergesellschaftete metabolische Syndrom sind Volkskrankheiten mit immenser medizinischer und ökonomischer Bedeutung. Aus Fett- und Muskelzellen freigesetzte Proteohormone, sogenannte Adipomyokine, spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese der Adipositas und ihrer Folgeerkrankungen. Irisin wurde vor kurzem als ein neues Adipomyokin beschrieben, welches die Umwandlung von weißen in beige Adipozyten stimuliert und darüber die Thermogenese induziert. Der durch erhöhte Irisinspiegel steigende Energieumsatz führte in experimentellen Mausstudien zu einer Gewichtsabnahme und verbesserten Glukosetoleranz. Irisin könnte damit einen neuartigen pharmakologischen Angriffspunkt für die Behandlung von Adipositas und ihren Komplikationen darstellen. Regulation und Eliminationsweg von Irisin beim Menschen waren zum Zeitpunkt der Anfertigung der Dissertation weitgehend unbekannt. In der vorliegenden Arbeit wurden daher Serumspiegel von Irisin beim Menschen in Abhängigkeit von klinischen und laborchemischen Parametern der Nierenfunktion, des Fett- und Glukosestoffwechsels sowie der Entzündung in insgesamt 532 Individuen mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) Stadium 1-5 mittels enzyme linked immunosorbent assays gemessen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die medianen Serumkonzentrationen von Irisin bei zunehmender Beeinträchtigung der Nierenfunktion signifikant absinken. Dabei finden sich die niedrigsten Spiegel des Adipomyokins im CKD Stadium 5. Des Weiteren war Irisin univariat und positiv korreliert mit der Nierenfunktion sowie mit kardiovaskulären Risikoparametern wie Blutdruck, Insulinresistenz und Dyslipidämie. In multivariaten Analysen persistierte die positive Assoziation zwischen zirkulierendem Irisin einerseits und Nierenfunktion sowie Insulinresistenz andererseits. Die dargestellten Daten sind im Widerspruch zur Hypothese, dass zirkulierendes Irisin über die Niere eliminiert wird. Auch ist Irisin anders als ursprünglich vermutet, positiv assoziiert mit Markern des metabolischen Syndroms. Möglicherweise entwickelt sich beim metabolischen Syndrom eine Irisinresistenz oder alternativ sind die erhöhten Spiegel des Adipomyokins als Kompensationsversuch zu werten. Weitere Untersuchungen im Tiermodell sowie prospektive Studien sind notwendig, um die pathophysiologische Signifikanz der Resultate dieser Arbeit besser einzuordnen.

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