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Comparison of INR values between self- and telemedicine-managed anticoagulation in LVAD patients: a randomized study

Vogeler, Elisa Johanna 13 June 2022 (has links)
Die exakte Überwachung des INR-Wertes nach Implantation eines LVADs ist ein wichtiges Instrument, um das Risiko von Thrombosen oder Blutungskomplikationen zu reduzieren. Verschiedene Dienstleister bieten für diesen Zweck einen telemedizinischen Service an, der die Antikoagulation effektivieren soll. In dieser Studie untersuchten wir, ob eine telemedizinische Unterstützung die INR-spezifische Zeit im therapeutischen Bereich erhöht und damit Komplikationen senkt. Insgesamt wurden in unserer Studie 30 antikoagulierte Patienten für einen Studienzeitraum von einem Jahr eingeschlossen. Die Patienten wurden dabei in eine Gruppe mit zusätzlichem, telemedizinischen Antikoagulationsservice (Coagulation service; CS; n=15) und eine regulär versorgte Gruppe (Regular medical care; RMC; n=15) randomisiert. Mittels eines Fragebogens wurden zudem die Zufriedenheit und das psychische Wohlbefinden der Patienten ermittelt (1: sehr unzufrieden; 10: sehr zufrieden). Beide Studiengruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI), Art des implantierten LVADs, Komorbiditäten, Medikation mit dem Vitamin-K-Antagonisten, thromboembolischer Ereignisse und Blutungskomplikationen vergleichbar (p > 0,05). Beide Gruppen wiesen ein hohes kardiovaskuläres Risikoprofil auf. Um weitere Einflussfaktoren bezüglich der INR-Wert-Variabilität zu identifizieren, wurden alle Medikamente, die die Patienten im Studienzeitraum einnahmen, dokumentiert und hinsichtlich ihrer Wechselwirkungen mit Phenprocoumon untersucht. Es gab keine signifikanten Unterschiede bezüglich dieser Medikamente zwischen den Gruppen. Beide Studiengruppen maßen ihren INR-Wert im häuslichen Umfeld mithilfe des CoaguChek®-Gerätes. Die Zuverlässigkeit dieses Gerätes wurde in mehreren Studien bewiesen (49–54). Barcellona et al. zeigten, dass im Vergleich zu monatlichen Kontrollen in einer Ambulanz, die INR-Werte mit diesem Gerät häufiger gemessen werden und somit das Intervall zwischen den Messungen deutlich verkürzt werden kann (38). Somit waren die Patienten in der Lage, auf mögliche INR-Schwankungen eher zu reagieren. Da Silva Saraiva et al. wiesen nach, dass die INR-Werte mit einer Korrelation von 94 % mit Kontrollmessungen in einem Labor übereinstimmen und die Messungen somit valide und präzise sind (55). Lee et al. zeigten ebenfalls, dass das CoaguChek®-Gerät eine gute Präzision und eine exzellente Korrelation der gemessenen INR-Werte mit den im Labor bestimmten INR-Werten besitzt (56). Der primäre Endpunkt der Studie, der als TTR definiert wurde, war in der CS-Gruppe niedriger (58 % vs. 78 % bei Rosendaal- und 60 % vs. 77 % bei konventioneller Berechnung) als in der RMC-Gruppe (pkonventionell=0,03, pRosendaal=0,03). Somit waren in unserem Studienzeitraum die Patienten der CS-Gruppe in ihrer Antikoagulation schlechter eingestellt als die Kontrollgruppe. Alle Patienten wurden bei Studieneinschluss dazu angehalten, zwei Mal wöchentlich ihren INR-Wert zu Hause mithilfe des CoaguChek® zu ermitteln. Die Patienten der RMC-Gruppe führten die INR-Messung signifikant seltener als erforderlich durch, während die Patienten der CS-Gruppe die Messungen häufiger als erforderlich vor allem zu Studienbeginn durchführten und am Ende der Studienperiode zur erforderlichen Anzahl von INR-Messungen zurückkehrten. Die Patienten in der CS-Gruppe hatten somit insgesamt eine höhere Anzahl von INR-Messungen als die Patienten in der RMC-Gruppe (CS-Gruppe: 100,7 ± 87,6, RMC-Gruppe: 34,0 ± 6,5; p=0,01), was zu einem Unterschied in der Zeit zwischen den INR-Messungen führte (RMC-Gruppe: 10,3 ± 2,1 Tage, CS-Gruppe: 3,7 ± 2,1 Tage; p<0,01). Als Ursache der gehäuften INR-Messungen der CS-Patienten lässt sich die Hypothese aufstellen, dass dies durch den sogenannten Nocebo-Effekt hervorgerufen wird. Dieser Effekt beschreibt die Induktion oder Verschlimmerung von Symptomen durch Schein- oder aktive Interventionen (60). Mögliche Auslöser dieses Effekts können generelle Verunsicherung durch das neu zur Alltagsversorgung hinzugekommene Vitaphone-Gerät®, Überforderung in der Bedienung des Gerätes sowie negative Erwartungshaltungen sein. Die Komplikationsrate nach LVAD-Implantation bestimmt maßgeblich das Outcome der Patienten. Die häufigste Blutungskomplikation in unserer Studiengruppe stellte dabei die gastrointestinale Blutung dar. Bei 7 % der CS-Patienten sowie 13 % der RMC-Patienten trat diese Blutung im Studienzeitraum auf. Als thromboembolische Komplikationen traten am häufigsten LVAD-Thrombosen sowie Transitorisch ischämische Attacken (TIA)/Schlaganfälle auf. In beiden Gruppen traten bei 7 % LVAD-Thrombosen auf. Zudem erlitten 20 % der CS-Patienten und keiner der RMC-Patienten eine TIA oder einen Schlaganfall. Ein signifikanter Unterschied in den postoperativen Komplikationen konnte nicht nachgewiesen werden. Der den Patienten zu Studienbeginn ausgehändigte Fragebogen wurde von 28 Patienten vollständig ausgefüllt. Von den Befragten lebten 71,4 % der CS-Gruppe und 92,9% der RMC-Gruppe zu Hause mit Verwandten. Zudem lebten 28,6 % der Patienten in der CS-Gruppe allein zu Hause, während niemand in der RMC-Gruppe allein lebte. Die Mehrheit der Patienten legte einen Sekundarschulabschluss ab. Die Zufriedenheit der Patienten mit der Gerinnungseinstellung zu Beginn der Studie (CS: 6,9 ± 3,2, RMC: 7,3 ± 3,0; p=0,72) und ihrem aktuellen Gesundheitszustand (CS: 5,6 ± 3,1, RMC: 7,0 ± 1,9; p=0,18) unterschied sich zwischen den Gruppen nicht signifikant. In unserer einjährigen Studie an einer kleinen Studienkohorte von LVAD-Patienten deutet die signifikant höhere Zeit im therapeutischen Zielbereich in der RMC-Gruppe im Vergleich zur CS-Gruppe darauf hin, dass die Effizienz und Qualität der Antikoagulationstherapie durch einen spezialisierten, telemedizinischen Service bei LVAD-Patienten nicht verbessert wird. Der zusätzliche Koagulationsservice zeigte in unserer Studienkohorte keinen Vorteil bezüglich der TTR und verursachte mit 2000,-Euro pro Monat pro Patienten hohe zusätzliche Kosten. Eine ausführliche Schulung durch erfahrenes Personal und die intensive Betreuung und Beratung der Patienten in einer Spezialambulanz waren in der Lage, einen zusätzlichen Koagulationsservice zu ersetzen. Diese Behauptung lässt sich durch verschiedene Studien, die sich mit Patientenschulungen auseinandersetzen, stützen. Beispielsweise spielen bei der praktischen Umsetzung adhärenzfördernder Maßnahmen laut Unverzagt et al. spezialisierte Pflegekräfte in Krankenhäusern und speziell geschulte Arzthelferinnen in Arztpraxen eine entscheidende Rolle (62). Eine weitere Studie von Cui et al. konnte zeigen, dass ein strukturiertes Patientenschulungsprogramm zu einer signifikanten Verbesserung der Medikamentenadhärenz, der Ernährung, der sozialen Situation und der Symptomkontrolle bei ländlichen Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz führt. Darüber hinaus war dieses Programm mit einer signifikanten Reduktion der Krankenhauswiederaufnahme verbunden (63). Telemedizinische Interventionen können jedoch auch eindeutige Vorteile für die Patientenversorgung hervorrufen. So zeigten Schmidt et al. eine verbesserte Nachsorge bei LVAD-Patienten, die eine telemedizinische Smartphone-Applikation nutzten (46). Mehrere Studien wiesen eine Reduktion der Rehospitalisierungsrate sowie der Mortalität durch Telemonitoring bei Patienten mit Herzinsuffizienz nach (41,42). Dieser mortalitätssenkende Effekt konnte auch in der Metaanalyse und Metaregression von Xiang et al. nachgewiesen werden (43). Die TIM-HF2-Studie deutete darauf hin, dass eine strukturierte Intervention zum Fernmanagement von Patienten, wenn diese in einer gut definierten Herzinsuffizienz-Population eingesetzt wird, den Prozentsatz der verlorenen Tage bis zur notwendigen Krankenhausaufnahme aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen reduzieren kann (44). Zudem zeigte sich eine Reduzierung der Gesamtmortalität (44). Dass telemedizinische Interventionen nicht immer einen positiven Effekt hervorrufen, zeigten Hanlon et al. in deren Metareview zu telemedizinisch vermitteltem Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen. In diesem ließ sich keine Überlegenheit gegenüber der regulären Versorgung nachweisen (47). Insgesamt ist die Studienlage zu telemedizinischen Interventionen bei LVAD-Patienten noch gering. Daher sehen wir diese Arbeit als einen wichtigen Schritt zur Beurteilung von neuen Therapiemöglichkeiten bei LVAD-Patienten. Eine konsequente Weiterentwicklung der telemedizinischen Unterstützung hinsichtlich eines Service, der neben INR-Werten auch andere patientenspezifische Daten wie beispielsweise den Blutdruck, die Herzfrequenz, Fotos der Driveline und weitere klinische Daten erfasst, könnte dennoch erstrebenswert sein.:1 Einführung 1.1 Herzinsuffizienz 1.2 Therapie der symptomatischen Herzinsuffizienz und mechanische Herzunterstützung 1.3 Funktionsweise eines LVADs 1.4 Komplikationen und Antikoagulation 1.5 Telemedizin 1.6 Fragestellung 2 Publikationsmanuskript 3 Zusammenfassung 4 Abbildungsverzeichnis 5 Tabellenverzeichnis 6 Literaturverzeichnis 7 Darstellung des eigenen Beitrages 8 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit 9 Erklärung über die Vorbehaltlichkeit der Verfahrenseröffnung 10 Kurzlebenslauf
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Fortgeführte versus unterbrochene orale Antikoagulation bei transfemoralem Transkatheteraortenklappenersatz und der Einfluss des perioperativen Antikoagulationsmanagements auf Morbidität und Mortalität bei Patienten mit Vorhofflimmern

Crusius, Lisa 27 March 2024 (has links)
Die hochgradige Aortenklappenstenose ist die häufigste therapiebedürftige Klappenerkrankung in Europa. Mit steigendem Lebensalter geht ein erhöhtes operatives Risiko einher, sodass sich der minimalinvasive, transferorale Transkatheteraortenklappenersatz (TAVI) in den letzten Jahren zu einem etablierten Therapieverfahren entwickelte. Mit steigendem Alter erhöht sich ebenfalls die Prävalenz eines Vorhofflimmerns, woraus sich in der Regel die Indikation zur oralen Antikoagulation ergibt. Der Umgang mit einer oralen Antikoagulation in einem periinterventionellen Setting bei TAVI steht im Spannungsfeld von erwartetem Blutungs- und thrombembolischem Risiko. In dieser Arbeit wurden retrospektiv anhand eines monozentrischen Registers am Herzzentrum Leipzig unterschiedliche Antikoagulationsregime in Hinblick auf einen kombinierten Sicherheitsendpunkt anhand der VARC 2 Kriterien nach 30 Tagen und die 1-Jahresmortalität untersucht.:1 Einleitung 1.1 Prävalenz und Prognose der Aortenklappenstenose 1.2 Ätiologie und Pathogenese der Aortenklappenstenose 1.3 Therapiemöglichkeiten der hochgradigen Aortenklappenstenose 1.3.1 medikamentöse Therapie 1.3.2 perkutane Ballonvalvuloplastie 1.3.3 offen- chirurgischer Aortenklappenersatz 1.3.4 interventioneller Aortenklappenersatz 1.4 Therapieplanung zur Behandlung der Aortenklappenstenose 1.5 Vorhofflimmern als Komorbidität 1.5.1 Rationale zur oralen Antikoagulation und Risikostratifizierung bei Vorhofflimmern 1.6 orale Antikoagulation 1.6.1 Vitamin K Antagonisten 1.6.2 Direkte orale Antikoagulanzien 1.7 Periinterventioneller Umgang mit einer oralen Antikoagulation 1.8 Komplikationen bei TAVI Eingriffen 1.8.1 zerebral-embolische Komplikationen 1.8.2 Blutungskomplikationen 1.9 Einordnung von periprozeduralen Komplikationen anhand der VARC-2 Kriterien 1.10 Aufbau des TAVI Registers am Herzzentrum Leipzig 1.11 Datenerhebung 1.12 Zielsetzung 2 Publikationsmanuskript 2.1 Allgemeine Information 2.2 Manuskript 3 Zusammenfassung
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Aufklärungsstatus und therapiebezogene Gesundheitskompetenz oral-antikoagulierter Patienten

Wernitz, Ole 14 June 2024 (has links)
No description available.
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Intraoperative Blutungskomplikationen bei Patienten mit primärer rhegmatogener Ablatio retinae unter dem Einfluss von Gerinnungshemmern / Intraoperative bleeding complications in patients with primary rhegmatogenous retinal detachment under the influence of anticoagulants

Affeldt, Johannes Karl 11 March 2015 (has links)
Intraoperative Blutungskomplikationen sind bei der Versorgung von Patienten mit primärer rhegmatogener Netzhautablösung relativ selten. Bei den aufgetretenen Komplikationen handelte es sich fast ausschließlich um leichtere Blutungen, die intraoperativ gut zu beherrschen waren. Die Wahl der Antikoagulation hatte dabei keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit des Auftretens intraoperativer Blutungskomplikationen. Dies gilt sowohl für die Thrombozytenaggregationshemmer Acetylsalicylsäure und Clopidogrel als auch für die gerinnungshemmenden Substanzen Heparin und Phenprocoumon. Interessanterweise zeigte sich bei den mit Phenprocoumon behandelten Patienten keine Korrelation zwischen einem erniedrigten Quick-Wert und einer erhöhten intraoperativen Blutungsneigung. Bei den wenigen Patienten, bei denen es unter der Therapie mit Phenprocoumon zu einer Blutung während der Operation kam, lagen die Quick-Werte sogar eher im oberen Bereich. Wenn man nun bedenkt, dass es sich bei der rissbedingten Netzhautablösung um einen Notfall handelt und beim Zuwarten mit einer Progredienz der Ablösung zu rechnen ist, kann eine klare Empfehlung für die sofortige Operation trotz wirksamer Antikoagulation ausgesprochen werden. Untermauert wird dies noch durch die erhöhte Gefahr thromboembolischer Ereignisse, wenn eine indizierte Gerinnungshemmung perioperativ abgesetzt oder auf andere Substanzen umgestellt wird. Schließlich werden nur Patienten antikoaguliert, bei denen dies aufgrund von gravierenden Erkrankungen in der Vorgeschichte indiziert ist. Dazu gehören zum Beispiel abgelaufene tiefe Beinvenenthrombosen oder Embolien, Vorhofflimmern oder auch der Herzklappenersatz. Im Gegensatz zu den Ergebnissen für die Antikoagulation ergab sich eine Abhängigkeit der intraoperativen Blutungswahrscheinlichkeit von der Wahl des operativen Verfahrens. Die wenigsten Blutungen traten bei den rein eindellenden Operationen (Plomben und Cerclagen) auf. Bei den kombinierten Operationen (Plombe oder Cerclage in Kombination mit Pars plana Vitrektomie) lag die Komplikationsrate schon deutlich höher. Die höchste Rate intraoperativer Blutungskomplikationen zeigte sich bei den nicht-eindellenden Operationen (Pars plana Vitrektomien). Dabei war die Komplikationsrate bei den nicht-eindellenden Verfahren gegenüber den rein eindellenden Verfahren signifikant erhöht (p<0,001). Es kann also festgehalten werden, dass intraoperative Blutungen bei der Akutversorgung von Patienten mit rissbedingter Netzhautablösung selten sind und nicht im Zusammenhang mit der Einnahme von Gerinnungshemmern zu stehen scheinen. Die Wahl des Operationsverfahrens hingegen beeinflusst die Rate intraoperativer Blutungskomplikationen.
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Praxis der Thrombombolieprophylaxe in einer geriatrischen Klinik - eine retrospektive Untersuchung / Practice of thromboembolism prophylaxis in a geratric clinic - a retrospective study

Bergmann, Dorte 14 November 2017 (has links)
No description available.
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Kontinuierliche Nierenersatztherapie mit regionaler Citrat-Antikoagulation bei Schwerbrandverletzten

Parentin, Torsten 21 May 2013 (has links) (PDF)
Hintergrund: Die regionale Citrat-Antikoagulation im Rahmen der Nierenersatztherapie hat bei interdisziplinären Intensivpatienten in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Für Schwerbrandverletzte existieren bislang kaum Untersuchungen zu diesem Verfahren. Ziel dieser Arbeit war es, die kontinuierliche Nierenersatztherapie mit Citrat-Antikoagulation bei Intensivpatienten mit akutem Nierenversagen nach schwerem Verbrennungstrauma im Hinblick auf Praktikabilität, Effektivität und Komplikationshäufigkeit sowie die Stabilität von Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt und Gerinnung zu untersuchen. Daneben sollten Aussagen zur Prävalenz des akuten Nierenversagens in dieser Patientengruppe und zu dessen Einfluss auf die Letalität getroffen werden. Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung wurden unter Verwendung von Patientenakten und Patientendatenmanagementsystem (PDMS) Daten von 27 Schwerbrandverletzten (VKOF ≥ 20% oder ABSI ≥ 8) mit akutem Nierenversagen ausgewertet, die zwischen Januar 2004 und Dezember 2009 im Verbrennungszentrum des Klinikums Sankt Georg Leipzig mit einer kontinuierlichen Nierenersatztherapie behandelt wurden. Bei allen Patienten kam ein Dialysegerät Prisma CFM (Gambro Hospal GmbH, Deutschland) mit einer Polyacrylnitril-Filtermembran (AN 69, Filterset M 100) der gleichen Firma zum Einsatz. Standardverfahren war eine kontinuierliche veno-venöse Hämodiafiltration (CVVHDF) im Prädilutionsmodus. Bei 18 Patienten wurde eine regionale Citrat-Antikoagulation als Antikoagulationsverfahren eingesetzt, bei 7 Patienten eine systemische Heparin-Antikoagulation, bei 2 Patienten kamen alternierend beide Verfahren zum Einsatz. Für die 18 Patienten unter regionaler Citrat-Antikoagulation erfolgte eine detaillierte Analyse des akuten Nierenversagens unter Einbeziehung des klinischen Verlaufes, der Laborparameter und der Behandlungsdaten des Nierenersatzverfahrens. Ergebnisse: Die Prävalenz eines akuten Nierenversagens mit Notwendigkeit zur Nierenersatztherapie bei Schwerbrandverletzten betrug 15,5%. Die Sterblichkeitsrate war in der Patientengruppe mit Nierenversagen etwa fünffach erhöht (25,9 vs. 4,8%). Die Letalitätsrate bei den Patienten unter systemischer Heparin-Antikoagulation war bei vergleichbarem Verbrennungsausmaß etwa fünfmal höher als unter regionaler Citrat-Antikoagulation (57,1 vs. 11.1%). Die Nierenersatztherapie wurde im Median nach 6 Tagen begonnen, die mediane Behandlungsdauer pro Patient betrug 7 Tage. Bei Start der CVVHDF wiesen 94,4% der Patienten einen Schockzustand mit Notwendigkeit einer Vasopressortherapie auf, 83,3% zeigten schwere Dysfunktionen in mindestens 3 Organsystemen, der SOFA-score lag im Median bei 14. Bei einer mittleren Citratkonzentration von 3,6 mmol/l Blut im Extrakorporalkreiskauf konnte eine mediane effektive Filterlaufzeit von 67 Stunden erreicht werden. Hypocalcämien (<0,9 mmol/l) fanden sich in 1,1%, Hypercalcämien (>1,3 mmol/l) in 0,4%. Hypernatriämien (<150 mmol) waren mit 0,4% ebenso selten wie metabolische Alkalosen (pH >7,50 und BE >4) mit 0,2%. Im Gesamtdialysezeitraum von 3790 Stunden gab es nur ein Blutungsereignis, die Gerinnungsparameter zeigten bis auf einen passageren Abfall der Thrombozytenzahl keine signifikanten Veränderungen. Die erzielte mittlere Dialysedosis war mit 35,1 ml/kg Körpergewicht/h ausreichend hoch. Neben einer Reduktion der Nierenretentionsparameter Serum-Creatinin und Serum-Harnstoff fanden sich unter dem Nierenersatzverfahren verbesserte Oxygenierungsindices und sinkende SOFA-scores. Keiner der überlebenden Patienten war zum Zeitpunkt der Entlassung dialysepflichtig. Zusammenfassung: Die CVVHDF unter regionaler Citrat-Antikoagulation ist bei Schwerbrandverletzten ein effektives und in Bezug auf Säure-Basen-Haushalt, Elektrolyte und Gerinnung sicheres Verfahren. Neben einer effektiven Elimination harnpflichtiger Substanzen konnten eine exzellente Stabilität von Elektrolyten und metabolischen Parametern sowie eine suffiziente Antikoagulation im Extrakorporalkreislauf mit niedrigem Blutungsrisiko und konstant langen Filterlaufzeiten nachgewiesen werden. Die Prävalenz des akuten Nierenversagens bei Schwerbrandverletzten ist hoch, die Letalität bei Vorliegen des Organversagens vier-bis fünffach erhöht.
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Kontinuierliche Nierenersatztherapie mit regionaler Citrat-Antikoagulation bei Schwerbrandverletzten

Parentin, Torsten 09 April 2013 (has links)
Hintergrund: Die regionale Citrat-Antikoagulation im Rahmen der Nierenersatztherapie hat bei interdisziplinären Intensivpatienten in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Für Schwerbrandverletzte existieren bislang kaum Untersuchungen zu diesem Verfahren. Ziel dieser Arbeit war es, die kontinuierliche Nierenersatztherapie mit Citrat-Antikoagulation bei Intensivpatienten mit akutem Nierenversagen nach schwerem Verbrennungstrauma im Hinblick auf Praktikabilität, Effektivität und Komplikationshäufigkeit sowie die Stabilität von Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt und Gerinnung zu untersuchen. Daneben sollten Aussagen zur Prävalenz des akuten Nierenversagens in dieser Patientengruppe und zu dessen Einfluss auf die Letalität getroffen werden. Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung wurden unter Verwendung von Patientenakten und Patientendatenmanagementsystem (PDMS) Daten von 27 Schwerbrandverletzten (VKOF ≥ 20% oder ABSI ≥ 8) mit akutem Nierenversagen ausgewertet, die zwischen Januar 2004 und Dezember 2009 im Verbrennungszentrum des Klinikums Sankt Georg Leipzig mit einer kontinuierlichen Nierenersatztherapie behandelt wurden. Bei allen Patienten kam ein Dialysegerät Prisma CFM (Gambro Hospal GmbH, Deutschland) mit einer Polyacrylnitril-Filtermembran (AN 69, Filterset M 100) der gleichen Firma zum Einsatz. Standardverfahren war eine kontinuierliche veno-venöse Hämodiafiltration (CVVHDF) im Prädilutionsmodus. Bei 18 Patienten wurde eine regionale Citrat-Antikoagulation als Antikoagulationsverfahren eingesetzt, bei 7 Patienten eine systemische Heparin-Antikoagulation, bei 2 Patienten kamen alternierend beide Verfahren zum Einsatz. Für die 18 Patienten unter regionaler Citrat-Antikoagulation erfolgte eine detaillierte Analyse des akuten Nierenversagens unter Einbeziehung des klinischen Verlaufes, der Laborparameter und der Behandlungsdaten des Nierenersatzverfahrens. Ergebnisse: Die Prävalenz eines akuten Nierenversagens mit Notwendigkeit zur Nierenersatztherapie bei Schwerbrandverletzten betrug 15,5%. Die Sterblichkeitsrate war in der Patientengruppe mit Nierenversagen etwa fünffach erhöht (25,9 vs. 4,8%). Die Letalitätsrate bei den Patienten unter systemischer Heparin-Antikoagulation war bei vergleichbarem Verbrennungsausmaß etwa fünfmal höher als unter regionaler Citrat-Antikoagulation (57,1 vs. 11.1%). Die Nierenersatztherapie wurde im Median nach 6 Tagen begonnen, die mediane Behandlungsdauer pro Patient betrug 7 Tage. Bei Start der CVVHDF wiesen 94,4% der Patienten einen Schockzustand mit Notwendigkeit einer Vasopressortherapie auf, 83,3% zeigten schwere Dysfunktionen in mindestens 3 Organsystemen, der SOFA-score lag im Median bei 14. Bei einer mittleren Citratkonzentration von 3,6 mmol/l Blut im Extrakorporalkreiskauf konnte eine mediane effektive Filterlaufzeit von 67 Stunden erreicht werden. Hypocalcämien (<0,9 mmol/l) fanden sich in 1,1%, Hypercalcämien (>1,3 mmol/l) in 0,4%. Hypernatriämien (<150 mmol) waren mit 0,4% ebenso selten wie metabolische Alkalosen (pH >7,50 und BE >4) mit 0,2%. Im Gesamtdialysezeitraum von 3790 Stunden gab es nur ein Blutungsereignis, die Gerinnungsparameter zeigten bis auf einen passageren Abfall der Thrombozytenzahl keine signifikanten Veränderungen. Die erzielte mittlere Dialysedosis war mit 35,1 ml/kg Körpergewicht/h ausreichend hoch. Neben einer Reduktion der Nierenretentionsparameter Serum-Creatinin und Serum-Harnstoff fanden sich unter dem Nierenersatzverfahren verbesserte Oxygenierungsindices und sinkende SOFA-scores. Keiner der überlebenden Patienten war zum Zeitpunkt der Entlassung dialysepflichtig. Zusammenfassung: Die CVVHDF unter regionaler Citrat-Antikoagulation ist bei Schwerbrandverletzten ein effektives und in Bezug auf Säure-Basen-Haushalt, Elektrolyte und Gerinnung sicheres Verfahren. Neben einer effektiven Elimination harnpflichtiger Substanzen konnten eine exzellente Stabilität von Elektrolyten und metabolischen Parametern sowie eine suffiziente Antikoagulation im Extrakorporalkreislauf mit niedrigem Blutungsrisiko und konstant langen Filterlaufzeiten nachgewiesen werden. Die Prävalenz des akuten Nierenversagens bei Schwerbrandverletzten ist hoch, die Letalität bei Vorliegen des Organversagens vier-bis fünffach erhöht.
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Aortic Thrombosis following COVID-19: A Systematic Review

Petrov, Asen, De Glee Romera, Juan Pablo, Wilbring, Manuel, Alexiou, Konstantin, Kappert, Utz, Matschke, Klaus Ehrhard, Tugtekin, Sems-Malte 27 June 2024 (has links)
Background: Arterial and venous thromboses associated with the coronavirus disease 2019 (COVID-19) have been well described. These events are caused by a hypercoagulable state due to endotheliopathy and infection-driven coagulopathy. There has been an ever-increasing number of documented cases of aortic thrombosis (AoT) in COVID-19 patients. We conducted a systematic review of current scientific literature to identify and consolidate evidence of AoT in COVID-19 patients. Methods: A systematic review of literature was conducted between March 15, 2020, and May 1, 2021, on PubMed and Cochrane databases. Additionally, a case from our facility was included. Results: A total of 38 studies (12 case series and 26 case reports) and a case from our facility describing AoT in 56 COVID-19 patients were included. Patients were aged 64.8 ± 10.5 years, were predominantly male (75%), and had several comorbidities. AoT was symptomatic in 82,14% of patients; however, when D dimers were reported, they were significantly elevated even in otherwise asymptomatic patients. Most patients had no previous history of aortic disease. Thrombosis was described in all parts of the aorta, with several cases reporting multiple locations. The median reported time until development of AoT was 10 days. Peripheral thrombosis occurred in 73.21% of cases, most commonly causing lower limb ischemia. Mortality rate was 30.4%. Conclusions: AoT can occur with no clinical symptoms or as a primary symptom in otherwise asymptomatic COVID-19 patients. D dimers are a highly sensitive diagnostic tool. Diagnosis of this condition prior to development of complications could be instrumental in saving many lives.
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Genetische Marker bei hausärztlichen Patienten mit oraler Antikoagulation / Genetic markers in patients taking phenprocoumon

Hess, Stephan 02 June 2004 (has links)
No description available.

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