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Gingipaine als Virulenzfaktoren von Porphyromonas gingivalis und ihre Bedeutung in der Pathogenese der ParodontitisSwaneburg, Uwe 05 October 2015 (has links) (PDF)
Gingipaine sind Cysteinproteinasen des wohl in Ätiologie und Pathogenese der chronischen Erwachsenenparodontitis bedeutsamsten bakteriellen Erregers und zugleich die wichtigsten Virulenzfaktoren der Spezies Porphyromonas gingivalis. Die für diese extrazellulären Produkte kodierenden Gene sind rgpA, rgpB und kgp. Deren Produkte sind entsprechend HRgpA, RgpB und Kgp. HRgpA und RgpB verursachen eine Steigerung der Gefäßpermeabilität durch die Aktivierung des Kallikrein/Kinin-Systems und aktivieren die Blutgerinnung, welche potentiell mit der Synthese der Sulkusflüssigkeit und dem Fortschreiten der Entzündung bis hin zum Verlust des alveolären Knochens assoziiert sind. Offenbar wird dieses durch die Aktivierung von Matrixmetalloproteinasen begünstigt. Kgp ist von den dreien die potenteste fibrinogen-und fibrinabbauende Proteinase und bei der Blutungsneigung der erkrankten Stellen involviert. HRgpA aktiviert besonders Blutgerinnungsfaktoren. Gingipaine stören das Komplementsystem und manipulieren den Zytokinhaushalt der Entzündungskaskaden. Die Gingipaine unterstützen die Kolonisierung von P. gingivalis durch die Bindung zu anderen Bakterien des subgingivalen Biofilms und der Bindung zu epithelialen Zellen. Sie vermögen an Laminin, Fibrinogen, Fibronektin, Hämoglobin und an manchen Typen von Kollagen zu binden. Alle können den Rezeptor CD14 auf Makrophagen abbauen und so die Leukozytenaktivierung hemmen. Sie regulieren die Infektionsintensität, den Bakterienhaushalt, die Aminosäurenaufnahme aus Wirtsproteinen und die Fimbrienreifung. Die Genetik, die Chemie und die virulenzverursachenden Eigenschaften der Gingipaine stehen seit Mitte der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts im Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Aufgrund ihrer Schlüsselrolle bei der Pathogenese der Parodontitis und der mikrobiellen Infektion sind die Gingipaine Ziele für die mögliche Entwicklung von Hemmstoffen respektive für Immunisierungsstrategien gegen die chronische Parodontitis. / Gingipains are cysteine proteases of the probably most important bacterial pathogen of the adult periodontitis in the field of etiology as well as pathology. At the time, they are the most important virulence factors of the species Porphyromonas gingivalis. The encoding genes of this extracellular products are rgpA, rgpB and kgp. Their products are corresponding HRgpA, RgpB and Kgp. HRgpA and RgpB induce vascular permeability enhancement through activation of the kallikrein/kinin system and activate the blood coagulation, processes potentially associated with gingival crevicular fluid synthesis and progression of inflammation which ultimately can lead to alveolar bone loss. Obviously, this will be favoured by matrix metalloproteinases. Kgp is the most potent fibrinogen/fibrin degrading enzyme of the three gingipains involved in the bleeding tendency at the diseased sites. HRgpA especially activates coagulation factors. Gingipains disturb the complement system and manipulate the cytokine network of the inflammation cascades. Gingipains support colonizing of P. gingivalis due to their connection to other bacteria of the subgingival biofilm and to epithelial cells. They are able to bind to laminin, fibrinogen, fibronectin, hemoglobin and some types of collagen. All of them are able to degrade macrophage CD14 receptor, thus preventing activation of the leukocytes. They regulate the intensity of infection and the bacterial housekeeping, including amino acid uptake from host proteins and fimbriae maturation. Genetics, chemistry and the virulence inducing properties of gingipains are the focus of scientific attention since the middle of the nineties of the last century.
Due to their key role in pathogenesis of periodontitis and microbial infection the gingipains are targets for the possible development of inhibitory substances, respectively for immunization strategies against chronic periodontitis.
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Gingipaine als Virulenzfaktoren von Porphyromonas gingivalis und ihre Bedeutung in der Pathogenese der Parodontitis: Gingipaine als Virulenzfaktoren von Porphyromonas gingivalis und ihre Bedeutung in der Pathogenese der ParodontitisSwaneburg, Uwe January 2009 (has links)
Gingipaine sind Cysteinproteinasen des wohl in Ätiologie und Pathogenese der chronischen Erwachsenenparodontitis bedeutsamsten bakteriellen Erregers und zugleich die wichtigsten Virulenzfaktoren der Spezies Porphyromonas gingivalis. Die für diese extrazellulären Produkte kodierenden Gene sind rgpA, rgpB und kgp. Deren Produkte sind entsprechend HRgpA, RgpB und Kgp. HRgpA und RgpB verursachen eine Steigerung der Gefäßpermeabilität durch die Aktivierung des Kallikrein/Kinin-Systems und aktivieren die Blutgerinnung, welche potentiell mit der Synthese der Sulkusflüssigkeit und dem Fortschreiten der Entzündung bis hin zum Verlust des alveolären Knochens assoziiert sind. Offenbar wird dieses durch die Aktivierung von Matrixmetalloproteinasen begünstigt. Kgp ist von den dreien die potenteste fibrinogen-und fibrinabbauende Proteinase und bei der Blutungsneigung der erkrankten Stellen involviert. HRgpA aktiviert besonders Blutgerinnungsfaktoren. Gingipaine stören das Komplementsystem und manipulieren den Zytokinhaushalt der Entzündungskaskaden. Die Gingipaine unterstützen die Kolonisierung von P. gingivalis durch die Bindung zu anderen Bakterien des subgingivalen Biofilms und der Bindung zu epithelialen Zellen. Sie vermögen an Laminin, Fibrinogen, Fibronektin, Hämoglobin und an manchen Typen von Kollagen zu binden. Alle können den Rezeptor CD14 auf Makrophagen abbauen und so die Leukozytenaktivierung hemmen. Sie regulieren die Infektionsintensität, den Bakterienhaushalt, die Aminosäurenaufnahme aus Wirtsproteinen und die Fimbrienreifung. Die Genetik, die Chemie und die virulenzverursachenden Eigenschaften der Gingipaine stehen seit Mitte der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts im Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Aufgrund ihrer Schlüsselrolle bei der Pathogenese der Parodontitis und der mikrobiellen Infektion sind die Gingipaine Ziele für die mögliche Entwicklung von Hemmstoffen respektive für Immunisierungsstrategien gegen die chronische Parodontitis.:Erklärungen I
Genehmigungsvermerk II
Inhaltsverzeichnis III
1. Einleitung und Fragestellung 4
1.1 Parodontitis 4
1.1.1 Epidemiologie 4
1.1.2 Klassifikation 4
1.1.3 Ätiologie und Pathogenese 5
1.1.4 Mikrobiologie 7
1.1.5 Biofilm 8
1.2 Porphyromonas gingivalis 10
1.3 Verwandtschaftsverhältnisse von P. gingivalis 12
1.4 Mit P. gingivalis assoziierte Proteinasen 15
1.5 Fragestellung 16
2. Material und Methoden 17
3. Ergebnisse und Diskussion 18
3.1 Einführung – Gingipaine als Enzyme von P. gingivalis 18
3.1.1 Definition der Gingipaine 18
3.1.2 RgpA- und RgpB-Gen-Gingipaine 19
3.1.3 Kgp-Gen-Gingipain 20
3.2 Bedeutung der Gingipaine für die Pathogenität von P. gingivalis 21
3.2.1 Gingipaine und fimbrienvermittelte Adhäsion, intrazelluläre
Invasion und parazellulärer Pfad von P. gingivalis 21
3.2.2 Effekte auf die Integrität des Bindegewebes 24
3.2.3 Aktivierung des Kallikrein-Kinin-Systems 25
3.2.4 Aktivierende Einflüsse auf das Gerinnungssystem 27
3.2.5 Hemmende Einflüsse auf das Fibrinogen-Fibrin-System 28
3.2.6 Beeinträchtigung der Immunabwehr des Wirts 28
3.3 Gingipaine im biochemischen Regulationsmechanismus von P. gingivalis 35
3.3.1 Die Rolle des proteolytischen Systems von P. gingivalis beim
Nährstofferwerb 35
3.3.2 Gingipainreifung und die Steuerung des intrazellulären Haushalts
von P. gingivalis 39
3.3.3 Regulation der Proteinaseexpression von P. gingivalis 40
3.3.4 Gingipaine als bakterielle Hämagglutinine, Adhäsine und hämoglobinbindende
Proteine 42
3.3.5 Proteinasegenmutationen bei P. gingivalis und ihre enzymatische
Aktivität 42
3.4 Gingipaine und systemische Effekte 44
3.5 Synergismen mit anderen Spezies und quorum sensing 45
3.6 Hemmstoffe der Gingipaine 46
3.7 Immunisierung gegen Gingipaine 48
4. Zusammenfassung / Summary 52
5. Literaturverzeichnis 53
Anhang 87
Abbildungsverzeichnis 87
Tabellenverzeichnis 87
Danksagung 88
Lebenslauf 89 / Gingipains are cysteine proteases of the probably most important bacterial pathogen of the adult periodontitis in the field of etiology as well as pathology. At the time, they are the most important virulence factors of the species Porphyromonas gingivalis. The encoding genes of this extracellular products are rgpA, rgpB and kgp. Their products are corresponding HRgpA, RgpB and Kgp. HRgpA and RgpB induce vascular permeability enhancement through activation of the kallikrein/kinin system and activate the blood coagulation, processes potentially associated with gingival crevicular fluid synthesis and progression of inflammation which ultimately can lead to alveolar bone loss. Obviously, this will be favoured by matrix metalloproteinases. Kgp is the most potent fibrinogen/fibrin degrading enzyme of the three gingipains involved in the bleeding tendency at the diseased sites. HRgpA especially activates coagulation factors. Gingipains disturb the complement system and manipulate the cytokine network of the inflammation cascades. Gingipains support colonizing of P. gingivalis due to their connection to other bacteria of the subgingival biofilm and to epithelial cells. They are able to bind to laminin, fibrinogen, fibronectin, hemoglobin and some types of collagen. All of them are able to degrade macrophage CD14 receptor, thus preventing activation of the leukocytes. They regulate the intensity of infection and the bacterial housekeeping, including amino acid uptake from host proteins and fimbriae maturation. Genetics, chemistry and the virulence inducing properties of gingipains are the focus of scientific attention since the middle of the nineties of the last century.
Due to their key role in pathogenesis of periodontitis and microbial infection the gingipains are targets for the possible development of inhibitory substances, respectively for immunization strategies against chronic periodontitis.:Erklärungen I
Genehmigungsvermerk II
Inhaltsverzeichnis III
1. Einleitung und Fragestellung 4
1.1 Parodontitis 4
1.1.1 Epidemiologie 4
1.1.2 Klassifikation 4
1.1.3 Ätiologie und Pathogenese 5
1.1.4 Mikrobiologie 7
1.1.5 Biofilm 8
1.2 Porphyromonas gingivalis 10
1.3 Verwandtschaftsverhältnisse von P. gingivalis 12
1.4 Mit P. gingivalis assoziierte Proteinasen 15
1.5 Fragestellung 16
2. Material und Methoden 17
3. Ergebnisse und Diskussion 18
3.1 Einführung – Gingipaine als Enzyme von P. gingivalis 18
3.1.1 Definition der Gingipaine 18
3.1.2 RgpA- und RgpB-Gen-Gingipaine 19
3.1.3 Kgp-Gen-Gingipain 20
3.2 Bedeutung der Gingipaine für die Pathogenität von P. gingivalis 21
3.2.1 Gingipaine und fimbrienvermittelte Adhäsion, intrazelluläre
Invasion und parazellulärer Pfad von P. gingivalis 21
3.2.2 Effekte auf die Integrität des Bindegewebes 24
3.2.3 Aktivierung des Kallikrein-Kinin-Systems 25
3.2.4 Aktivierende Einflüsse auf das Gerinnungssystem 27
3.2.5 Hemmende Einflüsse auf das Fibrinogen-Fibrin-System 28
3.2.6 Beeinträchtigung der Immunabwehr des Wirts 28
3.3 Gingipaine im biochemischen Regulationsmechanismus von P. gingivalis 35
3.3.1 Die Rolle des proteolytischen Systems von P. gingivalis beim
Nährstofferwerb 35
3.3.2 Gingipainreifung und die Steuerung des intrazellulären Haushalts
von P. gingivalis 39
3.3.3 Regulation der Proteinaseexpression von P. gingivalis 40
3.3.4 Gingipaine als bakterielle Hämagglutinine, Adhäsine und hämoglobinbindende
Proteine 42
3.3.5 Proteinasegenmutationen bei P. gingivalis und ihre enzymatische
Aktivität 42
3.4 Gingipaine und systemische Effekte 44
3.5 Synergismen mit anderen Spezies und quorum sensing 45
3.6 Hemmstoffe der Gingipaine 46
3.7 Immunisierung gegen Gingipaine 48
4. Zusammenfassung / Summary 52
5. Literaturverzeichnis 53
Anhang 87
Abbildungsverzeichnis 87
Tabellenverzeichnis 87
Danksagung 88
Lebenslauf 89
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