Material Loops – Wege in eine kreislauffähige Zukunft — Bei der not-wendigen Transformation in eine zukunftsfähige Wirtschaftsform wie eine Circular Society spielt die gesamte Bandbreite der Designdisziplin eine entscheidende Rolle. Während das klassische Produktdesign an Relevanz verliert, beginnen Perspektiven eines nachhaltigen Designs eine führende Rolle auf individueller, kollektiver, urbaner und globaler Ebene zu übernehmen. Wie können Objekte so gestaltet werden, dass sie am Ende ihres Lebens einen positiven Effekt auf die Umwelt haben? Wie können endliche Ressourcen in einen Materialkreislauf zurückgeführt werden? Wie sehen die Materialkreisläufe und -verwertungssysteme der Zukunft aus?

Die Anforderungen an das Design von Produkten wandeln sich rasant. Negative Auswirkungen menschlichen Handelns sowie die Verknappung von Rohstoffen und Energie mit damit verbundenen Preissteigerungen machen strategische Ausrichtungen wie das konsequente Lebenszyklusdenken im Designprozess unabdingbar. Sich verändernde rechtliche Rahmenbedingungen z. B. durch die Sustainable Products Initiative der EU-Kommission erzeugen zusätzlichen Handlungsdruck.

aus dem INhalt: 'Das Konzept Nachhaltigkeit hält Einzug in alle Lebensbereiche und wird zur Bedingung von Zukunftsszenarien aller Art. Am eindrücklichsten lässt sich das Thema im Design am Phänomen Müll vermitteln. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Entwerfen und Wegwerfen von Artefakten ist wegweisend für ein Nachhaltiges Design. Müll ist dabei ein gesellschaftliches und organisationales Konzept, und eine physische Erscheinung, welche ich nutze, um Nachhaltigkeit im Design zu vermitteln. Müll wird bisher im Design vornehmlich als ein technologisches Problem behandelt.

Die Vergabe von Auszeichnung und Preisen hat eine lange Tradition im Design, einhergehend mit der Kritik nach Transparenz, Motivation oder Finanzierungsmodellen seitens der Einreichenden. Dennoch erleben wir in Bezug auf Nachhaltigkeit eine erneute Aktualität. Es sprechen vielfältige Gründe dafür, und nicht zuletzt geben die Sustainable Development Goals (SDGs) nun einen Rahmen. Um global nachhaltige Strukturen zu schaffen, haben sich damit im Jahr 2015 die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen gemeinsame Ziele gesetzt, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung festgehalten sind. Diese 17 SDGs sind nicht originär der Designdisziplin zugeordnet, sondern als rahmengebend und zielsetzend für gestaltendes Handeln eines jeden zu verstehen. Einhergehend mit der Forderung nach nachhaltigem Handeln, bieten sie Kriterien, die gleiches messbar machen (sollen). Dass Design in dieser Transformation eine wesentliche Rolle spielen kann, ist kaum umstritten. Dabei geht es nicht nur um neue (oder auch wiederentdeckte) Lösungen, sondern auch um Kompetenzen und Methoden des Designs. Menschzentrierung, partizipative Prozessgestaltung und eine ganzheitliche, komplexe Lösungsentwicklung sind lediglich drei der vielfältigen Potenziale, die die Designdisziplin zu nachhaltiger Entwicklung beitragen kann. Die zahlreichen Beiträge der DGTF-Jahrestagung 2022 zum Thema ‚Design × Nachhaltigkeit‘ bilden genau dieses Spektrum ab, zeigen Hürden und er-öffnen neue, positive Perspektiven und machen Mut, diesen Weg weiter zu verfolgen.

Gemäß dem ‚Circular Gap Report 2020‘ wird weltweit nur 8,6 % des Materials zirkulär genutzt. Die Tendenz ist sinkend: Zwei Jahre früher waren es noch 9,1%. Die Weltwirtschaft benötigte im Jahr 2019 insgesamt 100,6 Gigatonnen Material (de Wit et al., 2020). Trotz großer politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Aufmerksamkeit rund um die Thematik einer dringend benötigten nachhaltigeren Wirtschaft zeigt sich, dass wir mit der Materialzirkularität insgesamt nicht auf Kurs sind. Wie kann die Materialzirkularität aus der Perspektive von Designer:innen – als Akteur:innen, die gemäß Literatur ‚over 80 % of all product-related environmental impacts‘ verantworten – verbessert werden? (Graedel et al., 1995)

Urban bicycling is a big growing trend between men and women across the world. People seem to have become more aware of the numerous benefits of riding a bike, as well as more health oriented and environmentally friendly. Sweden is one of the countries with so called strong bicycle culture.  You can ride a bicycle almost anywhere, at any time of the year, and without spending a fortune. Cycling builds strength in a holistic manner since every single part of the body is involved in cycling. I choose to look into women cycling habit in Sweden. With my design I want to encourage woman’s cycling activity by offering comfortable design solutions to their clothing. The project focuses on the active years of a woman’s life, in average the age of 20- 45. The seasons considered are spring- autumn with the temperature range between 20°-5°C. The final design solutions will be applicable in the everyday life of a woman that is both looking to look fashionable and comfortable on the bike. The project intends to deliver a capsule collection where 3 to 5 outfits will be translated into 3D, prototyped and manufactured. One main reason for investigating such a matter is today’s very widely explored awareness of sustainability.  The project aims to encourage more sustainable design processes for the fashion market as well as eco lifestyle for women who choose to ride bikes instead of cars more often. It will propose a new possible design development process in which the user is more involved and can give some input, that way delivering a needed, better fitted and better sold product. The new design solution should satisfy the target group with a quality product that is not only comfortable and functional but also lasting for a long time. The final design will of course consider the esthetical feminine sophisticated look. Through this project I am looking to bring more comfort in the movement and functional detailing to non-sportswear. I want to investigate something apart from traditional sportswear, something that has not been considered much before; to incorporate functional sporty features and details to a more casual wear. I want to make use of special fabrics and develop new cuts, pockets, pleats and adjust patterns so that the final prototype would feel sporty but will look casual. Emphasis will be placed on developing understanding of fabric characteristics, accessing sources and knowledge and understanding of technological developments to inform innovative design. The purpose of the project is to develop a heightened awareness of the design methodologies available today that can be applied in fashion industry. This thesis will incorporate the traditional design development process applied in fashion and the user centered design method applied mostly in service and product design. Through research and prototyping, the aim will be to deliver a design that has been developed considering in a higher range user’s needs and preferences. User centred design is mainly looking to understand the user’s needs, wants and desires in order to improve the new design and human experience. When it comes to fashion, people are all individuals; they all have different needs and preferences. It is nearly impossible to try and satisfy them all, especially in mass produced fashions however the design development should in a way or another allow some user input. As little as suggestions on detailing, finishing features comfort and fit preferences could make a great difference for the success of the new design. Choosing to do a fashion project I initially wanted to investigate the problems with bad fit and uncomfortable women’s wear designs nowadays. With that in mind I was still missing a context, which clothes exactly and why. This is when I started to investigate specifically what women wear every day when riding bikes in the cities. Together with the city cycling trend, grows the demand for more comfort and function in the everyday clothes.  Clothing that can stay true to both performance and style is in big demand today as with clothes that look good both on and off the bike, there’s no need to have to change out of your cycling gear when you arrive at your destination. You can ride to work feeling comfortable and leave the office in style in the same set of clothes.

„Avoiding Design“ bezeichnet nicht nur das Verhindern durch Design, sondern auch das Vermeiden von Design an sich – also das bewusste Nicht-Designen, um Produkte grundlegend an ihrer Entstehung zu hindern. Es schafft ein Bewusstsein dafür, dass ein gleicher oder größerer Nutzen für die Nachhaltigkeit erzeugt wird, wenn man etwas so belässt wie es ist oder etwas wegnimmt, anstatt etwas hinzuzufügen. Die Natur des Designs ist formgebend und in die Welt hinein entwerfend. Dass das Ergebnis des Designprozesses aber auch formnehmend oder verwerfend sein kann, wird kaum in Betracht gezogen. Anstatt bestehende Produkte nur einem nachhaltigen Redesign zu unterziehen oder völlig neue hinzuzufügen, müssen Designentscheidungen grundlegend hinterfragt und rückgängig gemacht werden, um die Anzahl von Produkten insgesamt zu reduzieren.

aus dem Inhalt: „Designer:innen stehen heute vor der komplexen Aufgabe ihre Designdienstleistungen transparent und nachvollziehbar Richtung Kreislaufwirtschaft auszurichten. Ein neu entwickeltes Toolkit für Circular Design hilft alle Dimensionen der Produktgestaltung zu berücksichtigen und einen Dialog auf Augenhöhe mit den Hersteller:innen zu führen....”

Der Umgang mit Ressourcen baut im aktuellen Produktions- und Konsumsystem auf preiswerten Naturverbrauch und globale soziale Missstände. Um tiefgreifende Lösungen für die dringendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu erreichen, ist eine Umgestaltung des derzeitigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems ein wichtiger Ansatz, diesen komplexen sozialen Herausforderungen zu begegnen. In den letzten Jahrzehnten wird die Circular Economy von einer zunehmenden Anzahl unterschiedlicher Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft als vielversprechende Nachhaltigkeitsstrategie diskutiert. Wertschöpfungsketten sollen dabei in Wertschöpfungskreisläufe transformiert werden, indem Produkte und deren Komponenten repariert, wiederverwendet oder recycelt – im besten Fall aber von Beginn an zirkulär designt – werden.

Eine Rebellion gegen das ‚machine age‘ – als solche verstand sich das Arts and Crafts Movement, das sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England herausbildete. Was können wir heute, in Zeiten der Klimakrise, Ressourcenknappheit und einem ökologisch sowie sozial nicht-nachhaltigen Wirtschaftssystem vom Arts and Crafts Movement lernen? In diesem Vortrag werden die Transformationserfahrungen der viktorianischen Reformer:innen unter dem Aspekt ihrer Zukunftsfähigkeit betrachtet und versucht, die Ansätze des Arts and Crafts Movement mit dem gegenwärtigen Diskurs um nachhaltiges Design in Beziehung zu setzen.