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Verbesserung der Herzinfarktversorgung durch standardisierte Datenerfassung und systematische Ergebnis-Rückkopplung / Eine prospektive Untersuchung aus dem Herzinfarktnetz Hildesheim-Leinebergland / Optimizing Systems of Care for Patients with Acute Myocardial Infarction by Formalized Data Assessment and Systematic Data Feedback / A Prospective Study of the STEMI Network Hildesheim-Leinebergland

Ahlersmann, Dorothe 17 November 2010 (has links)
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Transport- und Behandlungszeiten im Herzinfarktnetzwerk Göttingen / Eine Erhebung über 18 Monate bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkt / Transport and treatment times of the infarction network Goettingen / A trial in patients with ST-segment myocardial infarction over 18 months

Kern, Michael Alexander 11 December 2013 (has links)
Der akute Myokardinfarkt ist eine der Haupttodesursachen weltweit. Nach aktueller Studienlage reduziert eine schnelle perkutane Koronarintervention (PCI) die Sterblichkeit und verbessert das Outcome bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkten (STEMI). Gleichwohl ist es in vielen Fällen schwierig, die von den nationalen und internationalen Gesellschaften geforderten Zeitintervalle einzuhalten. In der vorliegenden prospektiven Erhebung wurde untersucht, ob sich durch den Aufbau eines Infarktnetzwerkes und durch systematische Datenerfassung und Feedback, Behandlungszeiten bei Patienten mit STEMI verkürzen und somit die Behandlungsqualität verbessern lassen. Die hier ausgewerteten Daten wurden im Rahmen des deutschlandweiten, multizentrischen „Feedback-Intervention and Treatment-Times“ (FITT STEMI)-Projektes erhoben. Therapie- und Behandlungszeiten wurden bei Patienten mit STEMI (n=465) in einem Zeitraum von 18 Monaten standardisiert erfasst und systematisch analysiert. Nach einer Analyse des Status-quo in den ersten drei Monaten wurde durch Interventionsmaßnahmen versucht, eine Prozessoptimierung in der Behandlung von ST-Hebungsinfarkten zu erreichen. Zu den Interventionsmaßnahmen zählten: 1. die Einführung eines Herznotrufhandys für eine direkte Kommunikation der einweisenden (Not-)Ärzte und umliegenden peripheren Krankenhäuser mit dem diensthabenden Interventionskardiologen 2. ein systematischer Bypass der Notaufnahme im Interventionskrankenhaus zugunsten eines direkten Transportes in das Herzkatheterlabor 3. der direkte Transport von Patienten in das Interventionszentrum unter Umgehung von peripheren Krankenhäusern (Primärtransport) 4. die quartalsweise Rückkoppelung von Ergebnissen der Datenerhebung im Rahmen von Feedbackrunden an alle Beteiligten des Herzinfarktnetzwerkes. Es zeigte sich, dass die durchgeführten Interventionsmaßnahmen zu einer Reduzierung der Transport- und Behandlungszeiten und einer Prozessoptimierung führten. Die Rate der Primärtransporte in das Interventionszentrum war deutlich erhöht - auf über 70% im letzten Quartal. Die durchschnittlichen „door-to-balloon“ (D2B)-Zeiten konnten global um 13 min reduziert werden, die „contact-to-balloon“ (C2B)-Zeiten von 182 min zu Beginn der Erhebung um 50 min auf 132 min gesenkt werden. Auch der Anteil der Patienten, die innerhalb der von den Leitlinien formulierten Zeitintervalle therapiert wurden, konnte gesteigert werden. Nach Beginn des Projektes wurden doppelt so viele Patienten innerhalb der geforderten C2B-Zeit von < 90 bzw. <120 min therapiert, der Anteil der Patienten mit einer D2B-Zeit < 30 min konnte signifikant gesteigert werden. In der weiteren Analyse der Daten zeigte sich, dass insbesondere die telefonische Anmeldung der Patienten und die Umgehung der Notaufnahme wesentliche Faktoren in der Verbesserung des Behandlungsprozesses darstellen. Auffällig waren die langen Prähospitalzeiten (S2C). Diese Zeitspanne birgt erhebliches Verbesserungspotential, gerade im Hinblick auf die zeitliche Dringlichkeit in der Therapie. Ein direkter Einfluss der S2C auf die Mortalitätsraten konnte in dieser Erhebung allerdings nicht festgestellt werden. Zum Ende der Erhebung stiegen in einigen Bereichen die Behandlungszeiten wieder an. Es bleibt im weiteren Verlauf des Projektes abzuwarten, ob diese Beobachtung ein zufälliges Ereignis oder einen langfristigen Trend darstellt. Unbestritten ist, dass ein bestmöglicher Therapieprozess eine hohes Engagement aller Beteiligten, eine ständige Reevaluation und das kontinuierliche Bestreben, Prozesse zu verbessern, erfordert.

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