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Exokrine Pankreasinsuffizienz bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz unter einer Hämodialysetherapie / Exocrine pancreatic insufficiency in patients with end- stage renal insufficiency under hemodialysisGriesche-Philippi, Jochen 20 February 2010 (has links)
Einleitung: Vor mehr als 3 Jahrzehnten zeigten mehrere Untersuchungen, dass bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz in bis zu 60% der Fälle eine mit dem Sekretin-Pancreozymin-Test (SPT) oder eine seiner Modifikationen nachweisbare Pankreasinsuffizienz (EPI) vorliegt. Da der SPT weltweit kaum noch zur Verfügung steht, wurde untersucht, ob und wie häufig mit der fäkalen Elastase-1- Messungeine EPI bei Hämodialyse-(HD)-Patienten nachweisbar ist. Methodik: Die Studie umfasste 50 HD-Patienten, bei denen die fäkale Elastase-1 mit zwei verschiedenen Methoden (Bioserv Diagnostics und Schebo-Biotech) bestimmt und außerdem das Stuhlgewicht und der Stuhlfettgehalt ermittelt wurden. Bei keinem der Patienten bestand in der Vorgeschichte eine akute oder chronische Pankreatitis bzw., eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Ebenso lag kein Zustand nach Teil- Gastrektomie bzw., Teil-Dünndarmresektion vor. Ergebnis: Eine EPI leichten Grades (100 - 200 µg/g Stuhl) wurde bei 5 (10%) Patienten festgestellt. Sie korrelierte nicht mit Alter, Geschlecht, nephrologischer Grunderkrankung und HD-Dauer. In keinem Fall war eine Pankreasenzymsubstitution (< 100 µg/g Stuhl) erforderlich. Bei 9 (18%) Patienten lag eine leichte Diarrhoe (200 - 300 g/Tag) vor, bei 10 (20%) eine Steatorrhoe leichten Grades (7 - 15 g Fett/ Tag). Die Steatorrhoe war bei 6 (67%) bzw. 5 (50%) dieser Patienten durch die gleichzeitige Gabe eines Phosphatbinders (Gallensäurebindung) erklärbar. Schlussfolgerung: Anders als früher scheint jetzt eine EPI ein seltenes und klinisch nicht bedeutsames Problem bei HD-Patienten zu sein. Dies ist möglicherweise dadurch zu erklären, dass jetzt ausreichend Dialyseplätze zur Verfügung stehen und Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz in noch gutem Allgemein- und Ernährungszustand in ein Dialyseprogramm aufgenommen werden können. Ob die ebenfalls seltene, aber zunächst klinisch nicht erklärbare Diarrhoe/Steatorrhoe klinisch von Bedutung (Osteoporose?) ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
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