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Die slowakische Musik des 20. Jahrhunderts und die Idee der NationalmusikLengová, Jana 16 May 2018 (has links)
Die vor einigen Jahren (1997) durchgeführte Umfrage der Fachzeitschrift
Slovenská hudba ('Slowakische Musik') zu den aktuellen Problemen
der slowakischen Musikkultur unter den veränderten politischen
Bedingungen nach dem Jahr 1989 bzw. nach der Entstehung
der selbstständigen Slowakischen Republik 1993 enthielt auch eine für
das Thema der hiesigen Konferenz interessante Frage: 'Was bedeutet
Ihrer Meinung nach der Begrff Slowakische Musik, slowakische Nationale
Musik? Was alles umfasst sie? Hat sie auch eine historische
Dimension? Oder hat sie nur eine historische Dimension?'. Die Umfrage
kann zwar wegen ihrer geringen Resonanz - sie wurde nur von 20
der insgesamt ungefähr 150 angesprochenen Komponisten, Interpreten
und Musikwissenschaftler beantwortet - nicht als repräsentativ
gelten; trotzdem ist sie für die Erforschung der Meinung der breiteren
Fachöffentlichkeit nicht ohne Bedeutung.
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Die Last des Nationalismus und die Suche nach den 'überzeugend tschechischen' StilparadigmenFukač, Jiří 18 May 2018 (has links)
Spätestens im Barock hat man im Abendland begonnen, die durch
die territoriale, ethnische und/oder sprachliche Ausdifferenzierung
des Musikschaffens determinierten unterschiedlichen Qualitäten als
Nationalstile aufzufassen. Solche als Zeichen konkreter Milieus verstandenen
Unterschiede gab es objektiv, und zuerst war es aufgrund
ihrer Bewusstwerdung legitim, dass z. B. ein Komponist deutscher
Zunge wie Johann Sebastian Bach sich diese Mannigfaltigkeit zu eigen
machte, indem er italienisch, englisch und französisch gefärbte
Werke schrieb. Liest man allerdings die um und nach 1700 entstandenen
Versuche, die allgemeine Musikgeschichte zu beschreiben, so
begegnet man schon einer politisierenden Tendenz, deren ideologischer
Kern darin besteht, dass die Musik eines Landes bzw. Volkes
nicht nur als dessen Symptom, sondern auch als dessen subjektive
bzw. voluntaristische Äußerung, ja als dessen Eigentum und Erbe zu
deuten sei. Es stellt sich freilich die Frage, weshalb ich im Widerspruch zum
Titel meines Beitrags über die deutsche Musik schreibe. Die Antwort
liegt auf der Hand: Manchen von uns, die wir den anderen Kulturen
entstammen, kommt just die deutsche Musik als das klarste
Vorbild, ja als Prototyp der nationalen Musiken vor. Dies betrifft sowohl
den Werdegang der nationalen Handhabung des Musikalischen
als auch deren weitere Phasen, bis hin zu den Exzessen, die es in
der Nazi- Ära gegeben hat. Und im Repertoire dieser Facetten verbirgt
sich auch die Bemühung, das nationale Gepräge des eigenen
Schaffens zugunsten anderer Tugenden, z. B. der Mannigfaltigkeit
und Weltberühmtheit, zu 'vertuschen'. Eben die Entwicklung des Musik-Nation-Verhältnisses in den böhmischen Ländern ahmte die
entsprechenden deutschen Muster mit gewissen Abweichungen und Spezifitäten nach.
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Richard Batkas vergebliches Warten auf einen deutsch-böhmischen HeimatkomponistenKoch, Klaus-Peter 18 May 2018 (has links)
Im Folgenden mögen eher Fragen gestellt und Probleme aufgeworfen
als Antworten gegeben werden. Es mag angedeutet werden, wie komplex
und kompliziert und vielschichtig zugleich sich nationale Fragestellungen
Anfang des 20. Jahrhunderts in der Musikkultur Böhmens äußern.
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174 |
Von der 'Tschechischen Rhapsodie' zu 'Der Soldat und die Tänzerin' - Wandlungen der Idee der Nationalmusik im frühen Schaffen von Bohuslav MartinůGabrielová, Jarmila 18 May 2018 (has links)
Im Mittelpunkt dieses Beitrags zum Problem des musikalischen Nationalismus
im 20. Jahrhundert stehen zwei Werke von Bohuslav Martinu (1890-1959), die für sein früh(er)es Schaffen
der 1910er und 1920er-Jahre repräsentativ sind und die zugleich eine jähe und tief greifende Wandlung
seines Begriffs von 'Nationalmusik' vor und nach dem Jahre 1918 bzw. vor und nach seiner Abfahrt nach Paris
anschaulich belegen.
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Zur internationalen Interpretation des Briefwechsels Strawinsky-CocteauSaponov, Mikhail 18 May 2018 (has links)
Das Thema 'Cocteau und die Musik' wurde schon von André Maurois
erschöpft, als er Jean Cocteau 'poète-orchestre' nannte. Diese
Titulierung erwies sich als bedeutungsvoller, als sie ursprünglich gemeint
war. Die Musik tritt in Cocteaus Texten unbefangen ein, sozusagen
ohne Klopfen, sie klingt in seinen Aufsätzen ganz frisch, wie
auf besondere Weise erneuert und arrangiert. Das war aber nicht immer
so. Die Vorstellungen der Ballets Russes von Sergej Diaghilew
ab 1909, besonders die Musik von Igor Strawinsky, hatten den Dichter
erschüttert, gleichsam erweckt. Cocteau wurde schon als Zwanzigjähriger
'neu geboren', wie er selbst bemerkte. Alles was er vorher
geschrieben und ediert hatte, wurde danach niemals mehr von ihm
veröffentlicht. Vor 1909 bewegte sich seine Kühnheit im Bereich der
Avantgarde noch 'moderato', danach 'allegro feroce', wenn nicht gar
'prestissimo'. Seit dieser Epoche war Clément Eugène Jean Maurice
Cocteau als fantasievollster und erfndungsreichster Leiter der Pariser
Avantgarde bekannt. Er war aufgestiegen wie eine Rakete, wie
eine enorme Maschine aus Paradoxen, Metaphern und künstlerischen
Überraschungen usw. Der hier skizzierten Vorstellung von Cocteau als
jemandem, der nur Paradoxien produziert, hing auch ich früher (seit 1981) an.
Sie stellte sich jedoch als oberflächlich und in mancher Hinsicht als komplett
falsch heraus.
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Vorwärts - in die Vergangenheit. Zum Schicksal der turkmenischen MusikGurewitsch, Wladimir 18 May 2018 (has links)
Mein Bericht berührt ein Thema, das geographisch über die Grenzen
Europas hinausgeht: Turkmenistan liegt bekanntlich in Zentralasien.
Auch wenn die Entwicklungsspezifik des postsowjetischen geopolitischen
Raumes dazu führte, dass sie territorial zu Asien gehören,
neigen die ehemaligen mittelasiatischen Sowjetrepubliken gleichzeitig
traditionsgemäß zur europäischen Seite und zu den europäischen
Institutionen. Ihr Beitritt zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa darf niemanden wundern: So ist die Realität, die natürlich in erster Linie mit der
sowjetischen Periode ihrer Geschichte verbunden ist. Aber nicht dies brachte mich auf den
Gedanken, das Thema zu beleuchten, auf das ich hier aufmerksam
machen möchte. Es geht darum, dass wir heutzutage, zu Beginn des
21. Jahrhunderts, in Turkmenistan auf ein erstaunliches Phänomen
treffen: auf den Versuch eines aus den Scherben des sowjetischen Systems
hervorgegangenen autoritären Regimes, den natürlichen Gang
der Entwicklung der nationalen Kultur als Ganzes und der Musikkultur
im Einzelnen umzukehren, anzuhalten und bis zur Unkenntlichkeit
zu verfälschen.
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Das Nationale im Selbstbewusstsein des KomponistenGerasimova-Persydska, Nina 18 May 2018 (has links)
Das Thema der Konferenz möchte ich am Beispiel der Musik der letzten
Jahrzehnte erörtern, denn bei aller Wichtigkeit der historischen
Perspektive erscheint der gegenwärtige Zustand doch besonders aktuell,
u. a. hinsichtlich der schnellen Veränderungen in der Kultur,
der Wissenschaft, der Weltauffassung und der Selbstbestimmung.
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178 |
The Ukrainian Composers' School in the Socio-Cultural Context of the 20th CenturyZinkevych, Elena 30 May 2018 (has links)
No description available.
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Die soziale Lage des Komponisten im gesellschaftlichpolitischen System der Ukraine in den 1960er- bis 1980er-JahrenStepanenko, Mikhail 30 May 2018 (has links)
Der Gegensatz zwischen einer schöpferischen Persönlichkeit und
der Macht gehört zu den ewigen Themen der menschlichen Kulturgeschichte.
Dieses Thema war aktuell sowohl im Zeitalter der ägyptischen Pharaonen als auch in dem der Feudalmonarchien und es
bleibt aktuell in unserer Gegenwart. Als ein Teil dieses Weltthemas
ist die Frage der sozialen Lage des Komponisten im System eines
totalitären Staates zu betrachten, wie es im 20. Jahrhundert über
70 Jahre in der Sowjetunion herrschte. Da es keine allgemeingültige
Bestimmung des Begriffes sowie des Wesens eines 'totalitären Staates'
gibt, erlaube ich mir, mich eines vom italienischen Schriftsteller
Curzio Malaparte geprägten Aphorismus' zu bedienen:
'Was ist ein totalitärer Staat? Das ist ein Staat, in dem alles pfichtgemäß ist, was
nicht verboten ist'.
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Ukrainisch-polnische Musikkontakte in Galizien in der ersten Hälfte des 20. JahrhundertsKyyanovska, Luba 30 May 2018 (has links)
Das Problem der internationalen Wechselwirkungen in der Musikkultur,
wie auch in anderen kulturellen Sphären, entsteht immer besonders
scharf in solchen Regionen, welche sich historisch als multinationale
Gebiete formierten, in denen binnen geraumer Zeit mehrere
Ethnien nebeneinander lebten und wirkten. In diesen Regionen gedieh
die Kunst auf dem Boden mannigfaltiger nationaler Sitten und
Bräuche, Kulturtraditionen, manchmal auch auf dem Boden verschiedener
Glaubensrichtungen. Zu diesen Gebieten, in denen sich ein besonders
aktives multinationales Milieu entwickelte, gehört zweifellos
auch Galizien. Die historische Entwicklung dieses Landes war sehr
dramatisch, manchmal gar stürmisch; deshalb soll zunächst eine kurze
historische Beschreibung des Landes gegeben werden.
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