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Diagnostischer Wert von ADC-Parameterkarten in der MR-Diagnostik des Prostatakarzinoms: Einfluss der Wahl verschiedener b-Werte

Thörmer, Gregor 07 February 2013 (has links) (PDF)
Zielsetzung: Die diffusionsgewichtete Bildgebung ist wesentlicher Bestandteil der Magnetresonanz-tomographie des Prostatakarzinoms (PCa). Aus entsprechenden Rohdaten, aufgenommen bei verschie-denen b-Werten (Diffusionswichtungsfaktoren), kann der Diffusionskoeffizient (apparent diffusion coefficient - ADC) abgeschätzt werden, der ein sensitiver Indikator für maligne Veränderungen der Gewebearchitektur ist. Die absoluten ADC-Werte sind allerdings stark von der Wahl der zugrundeliegenden b-Werte abhängig und darüber hinaus gibt es Hinweise, dass die Wahl der b-Werte einen signifikanten Einfluss auf die visuelle Analyse, insbesondere auf die Abgrenzbarkeit der Läsion von der Umgebung und auf den Kontrast hat. Es wurde daher untersucht, inwieweit die Wahl der b-Werte den diagnostischen Wert des ADC im Hinblick auf die Detektion und Beurteilung des PCa hat. Methodik: 41 konsekutive Patienten mit gesichertem PCa erhielten eine multiparametrische, endorektale MR-Bildgebung bei 3 Tesla. Die ADC-Karten wurden retrospektiv auf Basis vier verschiedener Kombinationen von b-Werten (0-800 s/mm2) berechnet. Drei Untersucher bestimmten die „führende“ Läsion und beurteilten dann den diagnostischen Wert der jeweiligen ADC-Karten (Visual Score - VS) mit sehr gut (2), befriedigend (1) oder schlecht (0). Für die quantitative Auswertung wurden der mittlere ADC für gesundes und für Tumorgewebe bestimmt. Unterschiede in Abhängigkeit von den gewählten b-Werten wurden mittels statistischer Tests (einseitige ANOVA, Faktor Methode, Signifikanzniveau 5 %) ausgewertet. Ergebnisse: 85 % der Tumoren wurden von den Auswertern richtig erkannt. Die Wahl der b-Werte hatte hochgradig signifikanten (P<0,001) Einfluss auf die absoluten ADC-Werte in gesundem und verändertem Gewebe. ADC-Karten auf Basis von b=[50, 800] und [0, 800] wurden am besten (VS=1,6±0,3) und zweitbesten (VS=1,1±0,3; P<0,001) bewertet. Insbesondere für niedrig-gradige Karzinome (Gleason Score ≤ 6, 13/41 Patienten), wurde nur die Kombination [50, 800] besser als befriedigend (VS=1,4±0,3) bewertet. Der mittlere Tumor-ADC zeigte eine moderate aber signifikant negative Korrelation (Spearman ρ: -0,38 bis -0,46; P<0,05) mit dem Gleason Score. Schlussfolgerung: Absolute ADC-Werte sind stark von der Wahl der zugrundeliegenden b-Werte abhängig und eignen sich daher nicht zur allgemeingültigen Charakterisierung von Prostatakarzinomen. Ein minimaler b-Wert > 0 s/mm2 wird für die Berechnung der ADC-Karten im Hinblick auf eine nachweislich verbesserte visuelle Auswertbarkeit empfohlen.
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Diagnostischer Wert von ADC-Parameterkarten in der MR-Diagnostik des Prostatakarzinoms: Einfluss der Wahl verschiedener b-Werte

Thörmer, Gregor 11 December 2012 (has links)
Zielsetzung: Die diffusionsgewichtete Bildgebung ist wesentlicher Bestandteil der Magnetresonanz-tomographie des Prostatakarzinoms (PCa). Aus entsprechenden Rohdaten, aufgenommen bei verschie-denen b-Werten (Diffusionswichtungsfaktoren), kann der Diffusionskoeffizient (apparent diffusion coefficient - ADC) abgeschätzt werden, der ein sensitiver Indikator für maligne Veränderungen der Gewebearchitektur ist. Die absoluten ADC-Werte sind allerdings stark von der Wahl der zugrundeliegenden b-Werte abhängig und darüber hinaus gibt es Hinweise, dass die Wahl der b-Werte einen signifikanten Einfluss auf die visuelle Analyse, insbesondere auf die Abgrenzbarkeit der Läsion von der Umgebung und auf den Kontrast hat. Es wurde daher untersucht, inwieweit die Wahl der b-Werte den diagnostischen Wert des ADC im Hinblick auf die Detektion und Beurteilung des PCa hat. Methodik: 41 konsekutive Patienten mit gesichertem PCa erhielten eine multiparametrische, endorektale MR-Bildgebung bei 3 Tesla. Die ADC-Karten wurden retrospektiv auf Basis vier verschiedener Kombinationen von b-Werten (0-800 s/mm2) berechnet. Drei Untersucher bestimmten die „führende“ Läsion und beurteilten dann den diagnostischen Wert der jeweiligen ADC-Karten (Visual Score - VS) mit sehr gut (2), befriedigend (1) oder schlecht (0). Für die quantitative Auswertung wurden der mittlere ADC für gesundes und für Tumorgewebe bestimmt. Unterschiede in Abhängigkeit von den gewählten b-Werten wurden mittels statistischer Tests (einseitige ANOVA, Faktor Methode, Signifikanzniveau 5 %) ausgewertet. Ergebnisse: 85 % der Tumoren wurden von den Auswertern richtig erkannt. Die Wahl der b-Werte hatte hochgradig signifikanten (P<0,001) Einfluss auf die absoluten ADC-Werte in gesundem und verändertem Gewebe. ADC-Karten auf Basis von b=[50, 800] und [0, 800] wurden am besten (VS=1,6±0,3) und zweitbesten (VS=1,1±0,3; P<0,001) bewertet. Insbesondere für niedrig-gradige Karzinome (Gleason Score ≤ 6, 13/41 Patienten), wurde nur die Kombination [50, 800] besser als befriedigend (VS=1,4±0,3) bewertet. Der mittlere Tumor-ADC zeigte eine moderate aber signifikant negative Korrelation (Spearman ρ: -0,38 bis -0,46; P<0,05) mit dem Gleason Score. Schlussfolgerung: Absolute ADC-Werte sind stark von der Wahl der zugrundeliegenden b-Werte abhängig und eignen sich daher nicht zur allgemeingültigen Charakterisierung von Prostatakarzinomen. Ein minimaler b-Wert > 0 s/mm2 wird für die Berechnung der ADC-Karten im Hinblick auf eine nachweislich verbesserte visuelle Auswertbarkeit empfohlen.

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