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Information structure in Sara-BagirmiJacob, Peggy 01 August 2017 (has links)
Die Erfoschung informationsstruktureller Ausdrucksformen hat in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung von Universalien, die der Kennzeichnung von “alten/bekannten” und “neuen/wichtigen” Informationen dienen. Auch wenn die Forschung diesem Thema bereits viel Raum gegeben hat, weiß man heute immer noch sehr wenig über die Realisierungsmöglichkeiten von Topik und Fokus in schlecht dokumentierten Sprachen.
Die vorliegende Dissertation leistet mit der Diskussion über die Fokusmarkierungsstrategien einer kleinen Sprachfamilie im Herzen Afrikas einen wichtigen Beitrag zur informationsstrukturellen Grundlagenforschung. Sie gibt einen Überblick über die Realisierungsmöglichkeiten von Topik und Fokus in sechs genealogisch verwandten Sprachen der Sara-Bagirmi-Gruppe (BAGIRMI, KENGA, MBAY, KABBA, NGAMBAY und SAR) und konzentriert sich dabei auf die Untersuchung der prädikatszentrierten Fokustypen. Diese bestehen aus i) Fokus auf der lexikalischen Bedeutung des Verbes, ii) Fokus auf dem Polaritätsoperator („Verum-Fokus“) und iii) Fokus auf dem Tempus-Aspekt-Modus-Operator. Die Arbeit beleuchtet somit nicht nur die grammatische Stuktur unzureichend untersuchter Sprachen, sie liefert mit dem Schwerpunkt auf Nichttermfokus auch Einblick in ein vernachlässigtes Forschungsfeld.
Die Untersuchungen im Rahmen der Dissertation zeigen, dass die Sara-Bagirmi-Sprachen eine Vielzahl verschiedener Fokussierungsstrategien aufweisen. Obwohl alle sechs Sprachen zu einer Familie gehören, unterscheiden sich die vorhandenen Strategien formal und teilweise auch funktional voneinander. Der innerfamiliäre Vergleich der Gemeinsamkeiten und der Unterschiede erlaubt zum einen Rückschlüsse auf die Beziehung zwischen Form und Funktion im Allgemeinen. Zum anderen ermöglicht er konkrete Aussagen zur diachronen Entwicklung der ausgewählten Konstruktionen. Die Korpusstudie zu einer der Sprachen ergänzt die Forschungsarbeit. Sie stellt ausgewählte Merkmale der Fokusrealisierung vor und zeigt den Gebrauch der präsentierten Strategien im natürlichen Diskurs.
Die vorliegende Dissertation komplettiert die Datenbasis der empirischen Sprachforschung und bereichert mit ihren Ergebnissen die Sprachtheorie um wertvolle Erkenntnisse. So belegt z.B. die Analyse der Fokussierungsstrategien des Sara-Bagirmi die enge Verbindung zwischen prädikatszentrierten Fokustypen und TAM-basierten Kategorien. Sie zeigt außerdem, dass die Klassifikation der prädikatszentrierten Fokustypen neu überdacht werden sollte, da einige der untersuchten Sprachen neben den o.g. Typen auch grammatikalisierte Formen von Intensivierung oder Formen von „Gewissheit“ aufweisen. / The development of information structue and its expression has become increasingly important in the recent decades. The main focus is on the investigation of linguistic universals that are used to identify “old/given” and “new/important” information. Despite of a body of literature on this issue, little is known about the possibilities of realization of topic and focus in poorly documented languages.
This investigation contributes to basic informational research in the field of information on the focus marking strategies of a small language family in the heart of Africa. It gives an overview of the way in which topic and focus are implemented in six genealogically related languages of Sara-Bagirmi (BAGIRMI, KENGA, MBAY, KABBA, NGAMBAY and SAR). The focus is on the investigation of predicate-centered focus types. These consist of i) focus on the lexical meaning of the verb, ii) focus on the polarity operator (“truth-value focus”), and iii) focus on the tense-aspect-mode operator. The work thus not only illuminates the grammatical structure of insufficiently studied languages, but also provides an insight into a neglected field of research with emphazising non-term focus.
The results show that the Sara-Bagirmi languages have a variety of different focus strategies. Although all six languages belong to one family, the existing strategies differ formally and partly functionally from each other. The inter-familiar comparison of the similarities and the differences allows, on the one hand, conclusions about the relationship between form and function in general. On the other hand, it makes concrete statements on the diachronic development of the selected constructions. The corpus study on one of the languages complements the research work. It presents selected features of the focus realization and shows the use of the presented strategies in natural discourse.
This dissertation completes the database of empirical linguistic research and enriches the theory of language with valuable results. Thus, for example, the analysis of the focusing strategies in Sara-Bagirmi confirms the close relationship of predicate-centered focus types and TAM-based categories. It also shows that the classification of the predicate-centered focus types should be reconsidered, since some of the examined languages in addition to the abovementioned types have grammaticalized forms of “intensification” or “definiteness/ certainty”.
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