Der Bericht dokumentiert die vom LfULG angewandte Methodik zur Ermittlung repräsentativer landwirtschaftlicher Modellbetriebe in Sachsen. Mittels einer Clusteranalyse wurden Daten aus der Agrarförderung und die Buchführungsergebnisse von Betrieben in Sachsen untersucht. Im Ergebnis konnten neun Betriebsgruppen ermittelt werden, die repräsentative Aussagen für Sachsen zulassen. Diese werden als Modellbetriebe beschrieben und anhand von Strukturmerkmalen und Kennzahlen in Form eines Steckbriefes definiert. Die Modellbetriebe erlauben Hochrechnungen zu verschiedensten agrarpolitischen Themenfeldern.

In der vorliegenden Untersuchung wurden erstmals repräsentative Frachtwerte der Emissionen bei der Warmwasserfischproduktion sowie Angaben zur Reinigungsleistung von Siebtrommelfiltern ermittelt. Gemeinsam mit den Wasserbehörden wurde ein überprüfbares System der Dokumentation und Eigenkontrolle der Produktion entwickelt. Die Veranlagung zur Abwasserabgabe erfolgt dabei auf der Grundlage einer modellgestützten rechnerischen Ermittlung der Frachten für die jeweilige Produktionsperiode bzw. das Veranlagungsjahr. Nach dem bisherigen System kann die Erhebung der Abwasserabgabe für die Betreiber von Fischzuchtanlagen um ein Mehrfaches zu hoch sein. Grund sind die auch auf der Basis von 24-Stunden-Mischproben großen Streuungen der Konzentrationsparameter und deshalb sehr stark schwankende Frachten an aufeinanderfolgenden Tagen. Die neue Methode der bilanzmäßigen Berechnung der Abwasserabgabe bedeutete für die untersuchte Anlage eine entscheidende Kostensenkung in der Warmwasserfischproduktion.