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Einfluss der Lithium-Langzeittherapie bei bipolaren Patienten auf frühe visuelle Informationsverarbeitung

Ploch, Jana Karoline 28 August 2017 (has links) (PDF)
Die bipolare Störung ist eine in depressiven und manischen Phasen verlaufende psychiatrische Erkrankung. Zwischen diesen Phasen kehren die Betroffenen zu einer ausgeglichenen Stimmungslage zurück. Dennoch verschlechtert sich der kognitive Allgemeinzustand der Patienten mit zunehmender Erkrankungsdauer und Anzahl der durchlittenen Episoden, was auch in euthymen Phasen erkennbar ist. Lithium ist das Medikament erster Wahl, das zur Behandlung der bipolaren Störung eingesetzt wird. Es zeichnet sich durch seine antimanische, antisuizidale und phasenprophylaktische Wirkung aus. In Zell- und Kleintierstudien konnte zudem gezeigt werden, dass Lithium sich positiv auf die Resilienz von Neuronen auswirkt und eine Zellen-erhaltende Wirkung hat. Im Rahmen dieser multizentrischen Querschnittstudie soll gezeigt werden, dass die neuroprotektiven Eigenschaften von Lithium sich bei einer Langzeitbehandlung auch schützend auf die kognitive Leistungsfähigkeit bipolarer Patienten auswirkt. Um diesen Effekt zu belegen, verglichen wir 3 Gruppen: Patienten mit einer bipolaren Störungvon einer minimalen Erkrankungsdauer von 10 Jahren und minimal 5 Erkrankungsepisoden mit (akut, seit mindestens 2 Jahren) und ohne (insgesamt maximal 3 Monate, vor mindesten 2 Jahren) Lithium-Langzeitbehandlung und gesunde Kontrollprobanden miteinander. Im Rahmen dieser Studie wurden folgende Daten erhoben: Hippokampusvolumen gemessen mit MRT, NAA-Konzentration im DLPFC gemessen mit MRS, Lebensqualität gemessen mit Quality of Well-Being Scale, allgemeine Intelligenz gemessen mit der HAWIE Testbatterie, verbales Lernen und Merkfähigkeit gemessen mit CVLT und frühe visuelle Informationsverarbeitung sowie Reaktionsgeschwindigkeit gemessen mit VBMT. Im Rahmen dieser Dissertation wurden die Ergebnisse der VBMT ausgewertet und interpretiert. Insgesamt wurden die Daten von 142 Studienteilnehmern ausgewertet, von denen 31 Patienten ohne Lithiumbehandlung, 58 mit Lithiumbehandlung und 53 gesunde Kontrollprobanden waren. Entgegengesetzt zur Studienhypothese, schnitten Patienten mit einer Lithiumbehandlung bezüglich Reaktionsgeschwindigkeit und Fehlerquote schlechter bei der VBMT ab, als gesunde Kontrollprobanden, aber auch als Patienten mit einer bipolaren Störung ohne Lithiumbehandlung. Bei der Untersuchung von allgemeiner Intelligenz und verbaler Lern- und Merkfähigkeit konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen gefunden werden. Dennoch wird bei Betrachtung der absoluten Zahlen deutlich, dass auch bei diesen Untersuchungen Patienten schlechter abschneiden als Gesunde und dass Lithiumpatienten tendenziell schlechter abschneiden als Patienten ohne Lithiumbehandlung. Andererseits ergaben die hirnphysiologischen Untersuchungen dieser Studie, dass sowohl die NAA-Konzentration, als neuronaler Marker, und auch das Volumen des Hippokampus bei Patienten mit Lithiumbehandlung größer war, als bei Patienten ohne Lithiumbehandlung. Zwischen den Volumina und den NAA-Levels der Lithiumpatienten und gesunder Probanden gab es keinen Unterschied. Aus diesen Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass Lithium auch beim Menschen einen Zell-erhaltenden Effekt hat, der sich jedoch nur physiologisch messen lässt und sich nicht auf die neurokognitive Fähigkeit auswirkt. Patienten mit einer Lithiumbehandlung scheinen zwar eine bessere Resilienz ihrer neuronalen Zellen aufzuweisen, haben aber größere kognitive Defizite. Ob diese Defizite kausal mit der Lithiumbehandlung zusammenhängen, lässt sich bei einem einmaligen Messzeitpunkt nicht aussagen. Des Weiteren ist der kognitive Defizit deutlicher bei der Testung der frühen visuellen Informationsverarbeitung und Reaktionsgeschwindigkeit, gemessen mit der VBMT, als bei Merkfähigkeit und allgemeiner Intelligenzleistung zu erkennen. Dies deutet darauf hin, dass die Hirnregionen, welche bei der frühen visuellen Informationsverarbeitung und psychomotorischer Steuerung beteiligt sind, bei bipolaren Patienten stärker als bei Gesunden, und bei Lithiumpatienten stärker als bei Nicht-Lithiumpatienten beeinträchtigt sind.

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