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Modellierung der Bildungsgangempfehlung in Berlin

Die Übergangsentscheidung nach der Grundschule erfolgt in der Spannung zwischen dem sozialen Wunsch, dem Kind durch eine qualifizierte Schulbildung möglichst große Lebenschancen zu eröffnen, und dem pädagogischen Besteben, die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes optimal zu fördern. Eine möglichst valide Prognose des Schulerfolgs ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer adäquaten Schulwahlentscheidung. Die Bildungsgangempfehlung, die Grundschullehrkräfte ihren Schülerinnen und Schülern zum Ende der Grundschulzeit aussprechen, sollte eine solche valide Prognose sein. In dieser Arbeit werden die Bildungsgangempfehlungen in Berlin mit Daten des Forschungsprojektes SABA/SABA+ von Prof. Dr. Renate Valtin u.a. modelliert. So kann erklärt werden, welche Faktoren die Lehrkräfte in welchem Maße bei ihrer Entscheidung berücksichtigen. Die Bildungsgangempfehlungen hängen im wesentlichen mit den Schulleistungen zusammen. Eine Gymnasialempfehlung bekommen Kinder mit guten, eine Realschulempfehlung Kinder mit durchschnittlichen und eine Hauptschulempfehlung Kinder mit schlechten Schulnoten. Andere Schülermerkmale haben keinen direkten Einfluss. Es gibt jedoch einen deutlichen indirekten Einfluss des Bildungsabschlusses der Eltern auf die Bildungsgangempfehlungen. Kinder aus gebildeteren Elternhäusern haben im Mittel bessere Zensuren und deshalb auch eher eine Gymnasialempfehlung. Ein beachtenswertes Ergebnis ist, dass es bei den Bildungsgangempfehlungen in Berlin deutliche Schulklassenunterschiede gibt. Diese hängen z.T. mit den ehemals getrennten Stadthälften und z.T. mit dem Ausländeranteil im Bezirk zusammen. Es bleibt jedoch ein großer Anteil unaufgeklärt, der entweder von Persönlichkeitsmerkmalen der Lehrkraft oder von individuellen Merkmalen der Schulklasse beeinflusst wird. Für viele Kinder hängt es damit neben den Schulleistungen auch von der zufälligen Schulklassenzugehörigkeit ab, welche Empfehlung sie bekommen. / The decision, which type of secondary school is chosen for a child after finishing primary school, takes place in the tension between two desires: the social desire to open to the child as much as possible chances via a qualified education and the educational desire to promote the development of the child''s personality optimally. A valide prognosis of success in secondary school is an important part of making the parental choice of school as correct as possible. The recommendation, which teachers give their pupils at the end of primary school time, should be such a valide prognosis. In my work this recommendation in Berlin is modeled with data of the research project SABA/SABA+ by Professor Dr. Renate Valtin et al. In this way I explain, which factors are considered by the teacher''s decision. Any recommendations are essentially connected with the school achievement. Children with good school notes get a recommendation for the "Gymnasium", children with average school notes get one for the "Realschule" and children with bad school notes get one for the "Hauptschule". Other pupil''s characteristics do not have direct influence. But there is an indirect influence of the parents'' graduation on the teachers'' recommendation. Children in families with higher education have better marks on the average and therefore rather a recommendation for the "Gymnasium". A remarkable result is that there are differences with recommendations for higher education between classrooms in Berlin. These differences are partly connected with formerly separated parts of the city and partly with the portion of foreigners in the district. A substantial portion remains unexplained, however. This part is either affected by characteristics of the teacher''s personality or of the classroom. Therefore any recommendation depends not only on the children''s school achievement, but also on the coincidental individual class affiliation.

Identiferoai:union.ndltd.org:HUMBOLT/oai:edoc.hu-berlin.de:18452/16090
Date24 February 2006
CreatorsThiel, Oliver
ContributorsLehmann, Rainer H., Valtin, Renate
PublisherHumboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät IV
Source SetsHumboldt University of Berlin
LanguageGerman
Detected LanguageEnglish
TypedoctoralThesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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