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Der Stellenwert von Heart-type Fatty-Acid Binding Protein bei der Risikostratifizierung normotensiver Patienten mit einer akuten Lungenarterienembolie / The predictive value of heart-type fatty acid-binding protein in normotensive patients with acute pulmonary embolism

Die akute Lungenarterienembolie stellt
eine häufige Erkrankung dar, welche mit einer hohen Letalität
einhergeht. Die Risikostratifizierung und Therapieplanung beruht
derzeit primär auf klinischen Parametern, Biomarkerbestimmungen und
den Ergebnissen der Echokardiographie. Fr¨¹here Untersuchungen
zeigten einen möglichen Nutzen von Heart-type Fatty-Acid Binding
Protein (H-FABP) als Prognosemarker. Hierbei wurden allerdings
unselektierte Patientenkollektive verwendet. Der Nutzen von H-FABP
in der Risikostratifizierung normotensiver Patienten mit einer
akuten Lungenarterienembolie ist bislang nicht untersucht. H-FABP
ist ein Enzym des Myokards, welches eine tragende Bedeutung im
Fettstoffwechsel der Myozyten spielt. Es wird bei einer Schädigung
des Herzmuskels ins Blutplasma freigesetzt und ist dort innerhalb
kurzer Zeit als Marker einer Myokardischämie nachweisbar.
Insgesamt wurde in dieser Studie die prognostische Aussagekraft von
H-FABP bei 126 normotensiven Patienten mit einer akuten
Lungenarterienembolie im Hinblick auf 30-Tages-Komplikationen sowie
ihr Langzeit¨¹berleben untersucht. Innerhalb von 30 Tagen kam es
bei 9 (7%) Patienten zu Komplikationen. In dieser Subpopulation
zeigten sich signifikant (p<0,001) erhöhte H-FABP-Spiegel
(median 11,2 ng/ml; IQR 8,0-36,8) im Vergleich zu der
Patientengruppe, in der keine Komplikationen auftraten (median 3,4
ng/ml; IQR 82,1-4,9). 29 Patienten zeigten bei Aufnahme einen
H-FABP-Wert oberhalb des mittels ROC-Analyse ermittelten cut-offs
von 6 ng/ml. Hiervon entwickelten 8 (28%) Patienten Komplikationen.
Von 97 Patienten mit einem normwertigen H-FABP-Wert kam es in einem
Fall zu Komplikationen (negativer prädiktiver Wert 0,99;
p<0,001). Damit lag bei einem erhöhten H-FABP-Spiegel ein
36,6-fach erhöhtes Komplikationsrisiko vor. Die etablierten Marker
Troponin T und NT-proBNP waren hingegen nicht mit dem vermehrten
Auftreten von Komplikationen assoziiert. Die Kombination von H-FABP
mit einer Tachykardie erscheint ein äußerst n¨¹tzlicher und
praktikabler Prognosemarker f¨¹r Komplikationen zu sein (OR 33,4;
p<0,001). H-FABP zeigte sich außerdem als ein signifikanter
Parameter f¨¹r ein verk¨¹rztes Langzeit¨¹berleben (HR 4,5;
p<0,001). Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass
H-FABP ein n¨¹tzlicher Biomarker in der Risikostratifizierung
hämodynamisch stabiler Patienten mit einer akuten
Lungenarterienembolie ist.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-000D-F1D5-3
Date08 June 2011
CreatorsBerner, Maik
ContributorsDellas, Claudia PD Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rightshttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/

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