Bei einer wissenschaftlichen Betrachtung des Eventmarketing wird deutlich, dass es sich um eine recht junge Form der Marktkommunikation handelt, die sich inhaltlich noch nicht voll und ganz etabliert hat. Im Gegensatz dazu ist das große Interesse der Marketingpraxis unverkennbar. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass ein umfassender wissenschaftlicher Handlungsbedarf besteht. Denn ein erfolgsversprechender Einsatz dieses Instrumentes wird langfristig nur durch wissenschaftlich fundierte Kenntnisse möglich sein. Zu vertiefen sind die Bemühungen der Wissenschaft, Wirkungspotenziale und die damit verbundenen Wirkungsvoraussetzungen für das Eventmarketing aufzuzeigen, um somit zweckdienliche Entscheidungen im Rahmen des Event-Managementprozesses treffen zu können. In diesem Kontext ist darauf hinzuweisen, dass sowohl Wissenschaft als auch Praxis zu der Erkenntnis gelangt sind, dass eine Imagebeeinflussung die zentrale Wirkungsgröße im Eventmarketing darstellt. Denn auf der Basis geeigneter Eventinhalte gilt es das Marken- bzw. Unternehmensimage dahingehend zu modifizieren, dass eine unverwechselbare und sich im Wettbewerb differenzierende Positionierung möglich erscheint. Folgt man den vorliegenden wissenschaftlichen Überlegungen zum Imagetransfer so fällt auf, dass dabei die Affinität (Passfähigkeit) zwischen den Eventinhalten und der Marke/Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist. Bei einer praxisorientierten Betrachtung von inszenierten Marketing-Events liegt allerdings die Vermutung nahe, dass der strategische Planungsprozess im Allgemeinen und eine Affinitätsprüfung im Besonderen unterschätzt wird. So ist oftmals zu beobachten, dass Unternehmen Marketing-Events veranstalten, die zwar unterhaltsam sind aber einen Zusammenhang auf Grundlage gleicher sachlicher und/oder emotionaler Merkmale vermissen lassen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach möglichen Gründen und Einflussfaktoren. Es ist also zu prüfen, welchen Stellenwert die Affinität in der Eventpraxis einnimmt und wie eine solche Affinität durch strategische Eventplanung, exemplarisch im Rahmen sportbezogener Marketing-Events, hergestellt werden kann. Zur relevanten Thematik wurden Experten aus verschieden Eventagenturen mittels qualitativer Interviews befragt. Zunächst konnte empirisch bestätigt werden, dass die Affinität zwischen Eventinhalten und Marke/Unternehmen eine notwendige Bedingung darstellt, um den angestrebten Imagetransfer durch Marketing-Events zu realisieren. Weiterhin wurden eine Vielzahl möglicher Einflussfaktoren auf den strategischen Eventplanungsprozess generiert, welche die Herstellung von Affinität zwischen Eventinhalt und Marke/Unternehmen durchaus negativ beeinträchtigen können. Die gewonnen Ergebnisse ergänzen somit nicht nur die vorliegenden Imagetransfermodelle für das Eventmarketing, sondern stellen zugleich eine wichtige Grundlage zur Optimierung der praxisnahen Arbeit von Eventagenturen bzw. eventveranstaltenden Unternehmen bei der Realisierung eines Imagetransfers dar.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:ch1-qucosa-67576 |
Date | 26 April 2011 |
Creators | Schlesinger, Torsten, Prager, Tom |
Contributors | Universität Chemnitz, Institut für Sportwissenschaft |
Publisher | Universitätsbibliothek Chemnitz |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:workingPaper |
Format | application/pdf, text/plain, application/zip |
Page generated in 0.003 seconds