Im Beitrag werden wesentliche Herausforderungen denen Ärzte als Berufsgruppe aktuell gegenüberstehen aufgezeigt und in Bezug auf ihre Auswirkungen hinsichtlich des traditionellen ärztlichen Berufsbildes diskutiert. Ärzte können dabei als Angehörige einer geradezu klassischen Profession betrachtet werden. So werden im Beitrag allgemeine professionsspezifische Merkmale, wie z.B. die Anwendung hochspezifischen Wissens, der hohe Autonomiegrad in Bezug auf die Durchführung der eigenen Tätigkeit oder die Orientierung an einem „Berufsethos“, auf Ärzte übertragen und spezifiziert. Anschließend werden Herausforderungen in Form 1) der Entwicklung zur Wissens- und Informationsgesellschaft, 2) des demographischen Wandels in Deutschland und insbesondere 3) die aktuellen Tendenzen einer neuen politischen Steuerungslogik von Gesundheitsleistungen erläutert. Dann wird aufgezeigt, dass diese
Tendenzen in vielerlei Hinsicht eine Bedrohung für das traditionelle professionelle Berufsbild des Arztes darstellen, indem etwa eine Aushöhlung des ärztlichen Wissensbestandes wahrgenommen werden kann oder die bisherigen Standards des ärztlichen Arbeitsvollzuges hinterfragt werden. Diese Bedrohung äußert sich dabei u.a. in konkreten Handlungskonflikten,
denen Ärzte in ihrer alltäglichen Berufspraxis, d.h. im täglichen Umgang mit Patienten, gegenüberstehen. Insofern behandelt der Beitrag zugleich mögliche Auswirkungen auf den ärztlichen Arbeitsvollzug und die Erbringung von Gesundheitsleistungen. Der Fokus richtet sich dabei insbesondere auf die ärztliche Praxis in Krankenhäusern. Letztlich wird hervorgehoben, dass Erkenntnisse über Professionen, professionelle Handlungsmuster und die damit
zusammenhänge Steuerungslogik professioneller Leistungen in sogenannten „professionellen“ oder „bürokratisch-professionellen“ Organisationen von genereller Wichtigkeit sind, um die aktuell ablaufenden Veränderungsprozesse in medizinischen Einrichtungen analysierbar und in ihrer sozialen Dynamik als auch ihrer Ergebnisse interpretierbar zu machen. / The paper shows that German hospital clinicians are faced with crucial challenges to their professional self-understanding nowadays. For this, clinicians are introduced as professionals by explaining specific characteristics of their occupation, like the knowledge intense activity or the high grade of work autonomy. Further the papers explains that the present challenges express conflicts between the traditional occupational orientation of clinicians and new expectations
referring to the manner of clinical work. Three main challenges are to identify 1) the development of a knowledge intensive society, with growing possibilities to get information about disease diagnosis and therapy 2) the demographic change and 3) the partly corresponding changes in the political steering of public health services. The paper points out, that these
developments threat traditional professional orientations as they lead to a socially perceived hollowing out of medical knowledge and a change of professional standards of medical performance. It is to highlight that these conflicts cannot only get separated as subjective or psychological problem of clinicians. Moreover these conflicts influence the concrete treatment of patients in hospitals. In this way, the paper delivers insights to analyse, understand and judge present change contents and change dynamics in „professional organizations” and „bureauprofessional organizations”.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:14-qucosa-170084 |
Date | 03 June 2015 |
Creators | Faßauer, Gabriele, Eckhardt, Dirk, Senftleben, Maria |
Contributors | Technische Universität Dresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften |
Publisher | Saechsische Landesbibliothek- Staats- und Universitaetsbibliothek Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:workingPaper |
Format | application/pdf |
Relation | dcterms:isPartOf:Dresden Discussion Papers on Organization Research ; No. 1/2007 |
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