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Betreuungszufriedenheit von Wöchnerinnen in deutschen Krankenhäusern. Konstituierende DImensionen, Rolle des Geburtsmodus und Gesamtzufriedenheit / Women's satisfaction with maternity care in German hospitals - Dimensions of satisfaction, mode of birth and overall satisfaction

Hintergrund: Die Bedeutung der intra- und postpartalen Betreuungserfahrung für die psychische und physische Gesundheit von Mutter und Kind ist weitgehend anerkannt. Aktuelle Daten aus größeren Untersuchungen im deutschen klinischen Kontext liegen nicht vor. Die Evidenzen zur Betreuungszufriedenheit in Abhängigkeit vom Geburtsmodus sind uneinheitlich, der Einfluss einzelner Betreuungsdimensionen auf die Gesamtzufriedenheit ist speziell im Bereich der postpartalen Versorgung wenig untersucht. Ziel: Ermittlung der Dimensionen der intra- und postpartalen Betreuungserfahrungen in deutschen Kliniken, Analyse des Einflusses des Geburtsmodus auf diese Dimensionen sowie Prüfung des Einflusses der Dimensionen auf die Betreuungszufriedenheit insgesamt. Methode: Analyse der Daten aus 235 postalischen Befragungen in 129 geburtshilflichen Abteilungen, durchgeführt vom Picker Institut Deutschland gGmbH zwischen 2002 und 2009. Teilnehmerinnen: 16.315 Wöchnerinnen, die ihr Kind nach der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche in einem deutschen Krankenhaus zur Welt gebracht haben. Ergebnisse: Ermittelt wurden 9 Dimensionen, die die intra- und postpartale Betreuung, die postpartale Schmerzlinderung sowie Hotelaspekte der Versorgung im Krankenhaus abbilden. Generell zeigte sich eine hohe Zufriedenheit, jedoch wird die postpartale Betreuung kritischer beurteilt als die intrapartale Betreuung. Es zeigte sich eine unterschiedliche Betreuungszufriedenheit bei Frauen mit geplanter und ungeplanter Sectio, mit einer Tendenz zu höherer Unzufriedenheit bei letzteren. Im Vergleich zu Frauen mit vaginaler Geburt sind Frauen mit geplantem Kaiserschnitt mit der ärztlichen Betreuung zufriedener (OR 0,7, 99% KI 0,6 - 0,9), Frauen mit ungeplantem Kaiserschnitt mit der Hebammenbetreuung unzufriedener (OR 1,5, 99% KI 1,3 - 1,9) und Frauen sowohl mit geplanter als auch ungeplanter Sectio mit der postpartalen Schmerzlinderung unzufriedener (OR 1,8, 99% KI 1,5 - 2,1 bzw. OR 1,8, 99% KI 1,6 - 2,0). Die Dimension Betreuung auf der Wochenbettstation weist den mit Abstand stärksten Einfluss auf die Zufriedenheit mit der klinischen Betreuung insgesamt auf. Darüber hinaus sind es vor allem die Dimensionen mit Fokus auf der Interaktion mit den betreuenden Fachkräften, die maßgeblich die Gesamtzufriedenheit beeinflussen. Der subjektive Gesundheitszustand, die Zuversicht, mit dem Kind zuhause zurecht zu kommen, und die Verweildauer erwiesen sich als weitere wichtige Prädiktoren der Zufriedenheit mit den Betreuungsdimensionen und der Gesamtzufriedenheit. Schlussfolgerung: Die maßgebliche Bedeutung der interpersonellen Betreuungsaspekte sowie die kritischere Beurteilung der postpartalen Betreuung im Vergleich zur intrapartalen bestätigen sich auch für den deutschen klinischen Kontext. Der Geburtsmodus scheint insbesondere für die Zufriedenheit mit der intrapartalen Betreuung sowie der postpartalen Schmerzlinderung eine Rolle zu spielen. Die größere Unzufriedenheit mit der postpartalen Schmerzlinderung bei Kaiserschnittgeburt deutet auf die Notwendigkeit eines effektiveren Schmerzmanagements hin. Vor dem Hintergrund der negativen Auswirkungen starker Schmerzen auf den Aufbau der Mutter-Kind-Beziehung sollte die Entscheidung zum geplanten Kaiserschnitt ebenso wie der Einsatz von Interventionen, die einen ungeplanten Kaiserschnitt begünstigen, sehr sorgfältig abgewogen werden. Den konstituierenden Dimensionen und Einflussfaktoren der postpartalen Betreuungszufriedenheit sollte mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, insbesondere mit Blick auf effektive Betreuungskonzepte und eine systematische Verzahnung mit der ambulanten Betreuung.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-osnabrueck.de/oai:repositorium.ub.uni-osnabrueck.de:urn:nbn:de:gbv:700-2012102510452
Date25 October 2012
CreatorsStahl, Katja
ContributorsProf. Dr. Beate Schücking, Prof. Dr. Elmar Brähler
Source SetsUniversität Osnabrück
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf, application/zip
Rightshttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/

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