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Kunstvermittlung im musealen Kontext mit Hilfe von Bildbeschreibungen in leichtverständlicher Sprache am Beispiel des Gemäldes „Der Krieg“ von Otto Dix

Die zuvor von den Vereinten Nationen verabschiedete und schließlich im März 2009 in Deutschland ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention, kurz UN-BRK, fokussiert sich auf die Wahrung der Gleichberechtigung und Sicherung einer inklusiven Gesellschaft. (UN-BRK 2016: 2) Zu den allgemeinen Grundsätzen gehören die Gewährleistung der individuellen Autonomie bzw. Selbstständigkeit, die Nichtdiskriminierung, Chancengleichheit sowie Zugänglichkeit und damit verbunden die gemeinsame Teilhabe in der Gesellschaft. So verpflichten sich die Vertragsstaaten „neue Technologien, die für Menschen mit Behinderungen geeignet sind, einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien“ zu entwickeln und bereitzustellen. (vgl. ebd.: 10) Infolgedessen sollen die Mitglieder laut Artikel 30, die Teilhabe an Kultur, Sport und Freizeitaktivitäten garantieren, sodass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen „Zugang zu kulturellem Material in zugänglichen Formaten haben“ sowie Zugang zu Orten kultureller Darbietungen oder Dienstleistungen, wie Theatern, Museen, Kinos, Bibliotheken und Tourismusdiensten, sowie, so weit möglich, zu Denkmälern und Stätten von nationaler kultureller Bedeutung. (ebd.: 26) So kann zunächst eine kurze Bilanz gezogen werden, dass beispielsweise die Museen als außerschulische Bildungs- und Lernorte sowie als Träger des Natur- und Kulturerbes (Czech 2014: 49) bereits geeignete Maßnahmen getroffen haben, um Forderungen wie dieser gerecht werden zu können. Nichtsdestotrotz zählt die Barrierefreiheit noch nicht zum allgemeinen Standard deutscher Museen. (Bacher-Götterfried u. a. 2014: 175) Wie aber haben eben solche kulturellen Einrichtungen ihre Dienstleistungen dahingehend angepasst und standardisiert, um Menschen mit kognitiven und physischen Beeinträchtigungen Barrierefreiheit anzubieten? Und wo liegen weitere Potenziale für die Realisierung solcher Konzepte? Um sich dieser Frage im konkreten Kontext der Museumswelt und ihrer Vermittlung anzunähern, bereitet die vorliegende Arbeit zunächst Begriffsdefinitionen auf und schafft einen Überblick über barrierefreie Formate in Hinblick auf Kommunikation und Sprache. Neben der Vergegenwärtigung von leichtverständlicher Kommunikation und deren Teilbereiche, darf auch eine Fehlerbetrachtung in der Konzeption von Museen nicht fehlen.
Der Fokus der Arbeit liegt im Besonderen auf dem anschließenden praktischen Teil der Arbeit. Mit Hilfe der eingekürzten theoretischen Ausgangsbetrachtung soll hier ein Beispiel einer leichtverständlichen Bildbeschreibung entworfen werden. Die Grundlage dafür bildet eine wissenschaftliche Arbeit zum Gemälde „Der Krieg“ von Otto Dix, die unter den Gesichtspunkten der Kriterien für verständnisorientierte Sprache in jenes Format übertragen wird. Die Dokumentation betrachtet dabei die stetige Reflexion der eigenen Textproduktion in Zusammenarbeit und unter der Kontrolle von Verso. Ziel dieses Prozesses ist, nicht nur ein leichtverständliches Kommunikationsformat zu finden, sondern darauf aufbauend einen Audioguide bzw. eine Videopräsentation des behandelten Werks zu kreieren, welches den formalen und sprachlichen Anforderungen eines Museums gewachsen sein könnte, ohne dabei Gesellschaftsgruppen auszuschließen. Es muss bereits im Vorfeld erwähnt werden, dass die Erprobung des Gelingens einer solchen Bildbeschreibung hier deutlich unausgereift und mutmaßlich behandelt werden kann, da es im Zuge der aktuellen Situation wenig bis kaum Möglichkeiten gab, direkt vor Ort in den Museen mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten.
Bereits realisierte Projekte, die im Rahmen der barrierefreien Kommunikation in kulturellen Institutionen abgeschlossen wurden, schließen die Arbeit ab und sollen darüber hinaus einen Ausblick auf weitere Realisierungen und Ideen im Zuge der Teilhabe für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen darstellen.:Abkürzungsverzeichnis III
1. Einleitung 1
2. Inklusion, Integration und Partizipation 3
2.1 Inklusion 3
2.2 Integration 4
2.3 Partizipation 4
3. Leichte, klare und verständnisorientierte Sprache – eine Definition 6
3.1 Leichte Sprache 6
3.1.1 Netzwerk Leichte Sprache 8
3.1.2 LeiSA 8
3.2 Klare Sprache 9
3.3 Verständnisorientierte Sprache 10
3.3.1 Martinsclub Bremen e.V. 11
3.3.2 VERSO 11
3.4 Kritik 12
4. Theoretische Grundlagen 15
4.1 Klassifikation der Kommunikationsbarrieren 15
4.2 Ansatz der Verständlichkeitsforschung 18
5. Praxisbezogener Teil 20
5.1 Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Arbeit 21
5.2 Anfertigung der verständnisorientierten Bildbeschreibung 24
6. Das barrierefrei Museum 33
6.1 PINK 33
6.2 Audioguide für die Albrechtsburg Meißen 34
7.Fazit und Ausblick 36
8. Literaturverzeichnis 38
9. Selbstständigkeitserklärung 41
10. Anhang 42
10.1 Originaltext in wissenschaftlicher Form 42
10.2 Erstfassung nach Verso 49
10.3 Zweitfassung nach Verso 51
10.4 Finale Fassung nach Verso 55
10.5 Prototyp einer auditiven/visuellen Umsetzung 59

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:75512
Date23 July 2021
CreatorsWagler, Janine
ContributorsLasch, Alexander, Bergmann, Regina, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bachelorThesis, info:eu-repo/semantics/bachelorThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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