Ziel der Arbeit war der direkte Vergleich verschiedener Referenzierungsmarker wie Hülsen, Kugeln, Plättchen oder Guttaperchapoints bei Aufnahmen zur präimplantologischen Planung mit dem Panoramaschichtgerät. Dazu wurde ein selbstständig weiterentwickeltes Röntgenmodell eines teilbezahnten Unterkiefers verwendet. Für jedes Markersystem wurde eine Planungs-schablone mit Markern für Implantate in Regio 46 und 47 angefertigt und mit einem digitalen Panoramaschichtgerät (Orthophos XG Plus) geröntgt. Hierbei stand der Marker in Regio 47 leicht zur Okklusionsebene gekippt. Zudem wurde vom Röntgenmodell eine DVT-Aufnahme (NewTom 9000) angefertigt und die Ergebnisse mit denen der Panoramaschichtaufnahme verglichen. Die vier Panoramaschichtaufnahmen und die DVT-Aufnahme wurden von je 10 Versuchsteilnehmern ausgewertet. Die verschiedenen Einflussfaktoren wie Messinstrument, Geschlecht, Region und abweichende Stellung der Marker wurden mit mehrfaktoriellen Varianzanalysen inklusive aller Wechselwirkungen untersucht. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Einfluss der Region bei der Differenz zwischen realer und gemessener Knochenhöhe. Im Mittel war die Differenz bei Region 46 (-2.2 ± 0.4 mm) höher als bei Region 47 (-1.7 ± 0.4 mm). Die mittleren Vergrößerungsfaktoren waren bei allen Markern geringfügig niedriger (1,16–1,21) als der für das Gerät ausgewiesene Vergrößerungsfaktor von 1,25. Das verwendete Messwerkzeug oder das Geschlecht der Probanden hatten keinen signifikanten Einfluss auf das Messergebnis. Nach Kalibrierung lagen Mittelwert und Standardabweichungen insgesamt bei allen Markersystemen innerhalb des geforderten Sicherheitsabstandes von mindestens einem Millimeter zum Nervkanal. Beim Regionsvergleich zeigte die Verwendung des Markertyps Hülse in Regio 47 signifikant geringere Abweichungen bei der Berechnung des realen Knochenangebotes. Der Plättchenmarker zeigte im Mittel die geringste Differenz zwischen realer und nach Kalibrierung gemessener Knochenhöhe. Beim Vergleich der Panoramaschichtaufnahme mit der digitalen Volumentomographie zeigte sich ein signifikanter Unterschied (p<0.01). Es kam zu einer mittleren Unterschätzung des Knochenangebotes von 0,5 mm beim DVT in Regio 46 und einer mittleren Überschätzung des Knochenangebotes von 0,5 mm beim Panoramaschichtgerät in Regio 46 und 47. Der Regionseffekt war dagegen nicht signifikant (p=0.15). Die Ergebnisse zeigen, dass die Panoramaschichtaufnahme unter Verwendung einer Referenzierungsschablone für die präimplantologische Röntgendiagnostik bei Fällen ohne besondere Schwierigkeit als hinreichend genau betrachtet werden kann. Unter dem Gesichtspunkt der Strahlenhygiene sollte die digitale Volumentomo¬graphie komplexen Fällen vorbehalten werden.
Identifer | oai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0028-87DA-C |
Date | 27 July 2016 |
Creators | Lorenz, Stephan |
Contributors | Kirchner, Bernhard Dr. |
Source Sets | Georg-August-Universität Göttingen |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis |
Rights | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ |
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