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Objective evaluation of analgesia of the distal interphalangeal joint, the navicular bursa and perineural analgesia in horses with naturally occurring forelimb lameness localised to the foot

Vasiliki Katrinaki

Objektive Beurteilung diagnostischer Anästhesien von Hufgelenk, Bursa podotrochlearis und Palmarnerven bei Pferden mit Vorderhandlahmheiten und deren Ursprung in der Hufregion.

Klinik für Pferde, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Eingereicht Dezember 2023

Einleitung: Orthopädische Erkrankungen weisen eine hohe Prävalenz bei Pferden auf und können das Wohlbefinden sowie ihre sportliche Nutzung stark beeinträchtigen. Erkrankungen des Hufrollen-Apparates sind für etwa ein Drittel aller chronischen Lahmheiten der Vordergliedmaße beim Pferd verantwortlich. Perineurale Anästhesien (Leitungsanästhesien) werden genutzt, um den Ursprung der Lahmheit am Pferdebein zu lokalisieren. Um die Lahmheitsursache genauer eingrenzen zu können, werden intra-synoviale Strukturen innerhalb des Hufes (Hufgelenk und/oder Bursa Podotrochlearis) anästhesiert. Die subjektive Beurteilung von Bewegungsstörungen sowie die Interpretation von diagnostischen Anästhesien führt oft zu Unstimmigkeiten zwischen unterschiedlichen Beobachtern. In den letzten Jahren wurden verschiedene Systeme entwickelt, welche eine Quantifizierung der Bewegungsstörung ermöglichen. Hiermit kann die prozentuale Verbesserung der Lahmheit nach der Durchführung diagnostischer Anästhesien über die Zeit erfasst und dokumentiert werden. Eine Anwendung solcher Systeme zur objektiven Beurteilung von Hufgelenkanästhesie (HG-A) und Bursa Podotrochlearis Analgesia (BP-A) wurde bei Pferden mit Vorderhandlahmheit bis heute nicht beschrieben.
Ziel: Ziel dieser Arbeit war es: I) Die zeitabhängige Verbesserung natürlich vorkommender Vorderhandlahmheiten mit Ursprung in der Hufregion, nach erfolgter HG-A und BP-A bei Pferden zu beschreiben und II) zu prüfen, ob Schmerzen, die vom Hufgelenk bzw. dem Strahlbeinapparat ausgehen, mittels Leitungsanästhesien (Tiefe Palmarnervenanästhesie (TPA) und Mittlere Palmarnervenanästhesie (MPA)) unterschieden werden können. Unter Anwendung eines auf nicht-invasiven Beschleunigungssensoren basierenden Systems (BMISS, body-mounted inertial sensor system), sollten die Veränderungen des Bewegungsmusters vor und nach Einfluss der oben genannten diagnostischen Anästhesien quantitativ und objektiv erfasst werden.
Tiere, Material und Methoden: Es handelt sich um eine prospektive klinische Studie an Patienten, die aufgrund einer Vorderhandlahmeit an der Pferdeklinik, Freie Universität Berlin, zwischen 2012 und 2016 vorstellig wurden. Alle Patienten wurden an drei aufeinander folgenden Tagen subjektiv und objektiv (BMISS) anhand eines standardisierten Protokolls von derselben Person orthopädisch untersucht. Am ersten Tag wurde der Ursprung der Lahmheit mittels Leitungsanästhesie lokalisiert. Bei positiver TPA oder MPA erfolgte anschließend eine HG-A (Tag 2) sowie eine BP-A (Tag 3). Das Gangbild wurde jeweils 10 Minuten (perineurale Anästhesie) bzw. 2, 5 und 10 Minuten (intra-synoviale Anästhesie) nach Injektion des Lokalanästhetikums beurteilt. Entsprechend wurden ausschließlich Pferde in die Studie eingeschlossen, bei denen mindesten eine der perineuralen und eine der intra-synovialen Anästhesien als “deutlich positiv” gewertet wurde. Die diagnostischen Anästhesien wurden als „deutlich positiv“ gewertet, wenn mittels BMISS eine Reduzierung der Lahmheit um mindestens 70% vom Ausgangswert gemessen wurde.
Ergebnisse: Das Patientenkollektiv bestand aus 23 Pferden im Alter zwischen 4 und 16 Jahren. Anhand der Ergebnisse der Leitungsanästhesien wurden die Pferde den Gruppen „TPA“ (TPA positiv, n = 16) und „MPA“ (MPA positiv, n = 7) zugeordnet. Es konnte kein signifikanter Zusammengang zwischen einer Verbesserung der Lahmheit nach perineuraler Anästhesie und HG-A bzw. BP-A festgestellt werden (p > 0,05). Innerhalb der Gruppe „TPA“ war 2 Minuten nach intra-synovialer Injektion die Anzahl der Pferde, bei denen sich eine BP-A im Vergleich zur HG-A verbesserte, signifikant höher (p = 0,02). Bei den restlichen Messzeitpunkten konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen BP-A und HG-A innerhalb der Gruppe „TPA“ festgestellt werden (5 Minuten: p = 0,07; 10 Minuten: p = 0,1). Aufgrund der sehr kleinen Stichprobe wurden die Daten innerhalb der Gruppe „MPA“ ausschließlich deskriptiv analysiert.
Bei Betrachtung der intra-synovialen Anästhesien (unabhängig von der Leitungsanästhesie), war 2 Minuten (p < 0,001) sowie 5 Minuten (p = 0,04) nach Injektion ein signifikanter Unterschied im durchschnittlichen Grad der Verbesserung der Lahmheit zwischen HG-A und BP-A deutlich. Zehn Minuten nach Injektion wurde für beide intra-synovialen Anästhesien kein bedeutender Unterschied im Bewegungsmuster gemessen (p = 0,06). Bezüglich der zeitabhängigen Verbesserung der Lahmheit unter Einfluss der verschiedenen intra-synovialen Anästhesien zeigten die Pferde nach BP-A eine signifikante Verbesserung der Lahmheit 2 Minuten nach Injektion, welche über die Zeit konstant blieb. Bei Pferden mit positiver HG-A wurde eher eine progressive Reduktion der Lahmheit beobachtet. Der Unterschied in der Verbesserung zwischen den Messzeitpunkten 2 und 10 Minuten (p = 0,04) war signifikant.
Schlussfolgerungen: Perineurale Anästhesien der distalen Vordergliedmaße ermöglichen keine Differenzierung der genauen Schmerzlokalisation in der Hufregion. Intra-synoviale Anästhesien sollten in diesem Bereich sowohl 2 als auch 5 Minuten nach Injektion des Lokalanästhetikums evaluiert werden. Während nach PB-A eine schnelle und über den Zeitverlauf konstante Verbesserung der Lahmheit eintritt, ist bei der HG-A mit einer progressiven Verbesserung der Lahmheit über 10 min nach Injektion zu rechnen.:Table of contents I
List of illustrations II
Abbreviations III
1. Introduction..................................................................................................................1
2. Literature......................................................................................................................3
2.1. Anatomy...................................................................................................................3
2.2. Forelimb lameness...................................................................................................5
2.3. Necessity for objective gait analysis…………………………………………………....6
2.4. Objective lameness evaluation.................................................................................7
2.5. Body-mounted inertial sensor system, Lameness Locator……………………….….8
2.6. Diagnostic analgesia of the distal limb……………….…………………………….…..9
2.7. Diagnostic imaging.................................................................................................11
2.8. Therapy....................................................................................................................12
2.9. Hypotheses.............................................................................................................13
3. Publication.................................................................................................................14
4. Declaration of own portion of work in publication.....................................................23
5. Discussion..................................................................................................................24
6. Zusammenfassung.....................................................................................................34
7. Summary………………………………………………………......…………………..…....36
8. Literature....................................................................................................................38
9. Acknowledgements....................................................................................................46 / Vasiliki Katrinaki

Title: Objective evaluation for analgesia of the distal interphalangeal joint, the navicular bursa and perineural analgesia in horses with naturally occurring forelimb lameness localised to the foot

Department for Horses, Faculty of Veterinary Medicine, Leipzig University

Submitted in December 2023


Introduction: Lameness is a very common problem in horses, and pathologies of the navicular apparatus constitute up to one-third of all chronic forelimb lameness. Despite its high occurrence, and the fact that it can severely impair the horse’s sporting career and affect their welfare, contradictory results of diagnostic analgesia are documented. The interpretation of perineural analgesia remains confusing regarding the ability of the palmar digital nerve block (PDNB) to differentiate pain coming from pathologies of the distal interphalangeal joint (DIPJ) or the navicular syndrome. Thus, the outcome and interpretation of intra-synovial diagnostic analgesia of the distal interphalangeal joint and the navicular bursa remain controversial, and no objective live over ground studies have been performed so far to establish the percentage of improvement over time from these two analgesia techniques.
Aim of the study: The aim of the study was to objectively evaluate with the use of an inertial-sensor based system the qualitative and time-dependent outcome of distal interphalangeal joint analgesia (DIPJ-A) and navicular bursa analgesia (NB-A) in naturally occurring forelimb lameness and to assess if perineural analgesia of the distal limb can differentiate pain coming from the DIPJ or the navicular apparatus.
Study design: Prospective clinical trial.
Methods: Clinical cases with forelimb lameness were evaluated objectively using a body- mounted inertial sensor system (BMISS) at the Equine Hospital of Freie Universität Berlin, Germany between 2012 and 2016. The ages of the animals varied between four and 16 years. A three-day lameness examination was performed subjectively and objectively. The subjective evaluation was always performed by the same veterinarian during the 3 days and the objective examination was performed using the BMISS. The horses were hospitalised for the three-day lameness examination. Lameness was localised to the foot with a palmar digital nerve block and/or an abaxial sesamoidean nerve block (ASNB) at day 1, and analgesia of the DIPJ (DIPJ-A) and NB (NB-A) were performed at day 2 and 3. Improvement following perineural analgesia was measured after 10 min and intra-synovial blocks after 2, 5 and 10 min, respectively. Horses with at least 70% improvement measured objectively after diagnostic analgesia were included in the study.
Results: A total of 23 cases of forelimb lameness were included in this study. The age of the horses varied between four and 16 years. The side and degree of baseline lameness remained stable during the 3 days of lameness examination. The PDNB group included horses with a positive PDNB (n=16) and the ASNB group included horses with a negative PDNB and a positive ASNB (n=7). The majority of the horses had a positive response to PDNB compared with ASNB but there was no significant association between improvement following perineural analgesia and the DIPJ-A and NB-A in the number of horses that improved after DIPJ and NB analgesia (p>0.05). Comparison between the PDNB group and intra-synovial analgesia showed that in 2 min assessments there was a statistically significant difference in the number of horses that improved with an NB-A compared to DIPJ-A (p=0.02). In 5 min and 10 min evaluations, such a result was no longer observed (p=0.07 in 5 min, p=0.1 in 10 min). Comparison of the ASNB group to intra-synovial analgesia was descriptive because the number of horses included in this group was small.
The mean improvement in the lameness was different between DIPJ-A and NB-A at 2 min (p<0.001) and at 5 min (p=0.04); however, this difference was no longer observed after 10 min (p=0.06). Evaluation of intra-synovial analgesia over time showed that a positive NB-A revealed a high degree of improvement already after 2 min that remained stable, whereas the DIPJ-A improved over time showing a significant difference in mean improvement between 2 min and 10 min measurements (p=0.04).
Conclusions: Our results suggest that perineural analgesia is not reliable enough to differentiate pain originating from DIPJ and NB. The DIPJ-A and the NB-A should be evaluated at 2 and 5 min, since a significant difference of lameness improvement was measured for these points of time, pointing out the necessity to perform both blocks to identify the painful region. An early evaluation of the DIPJ-A and NB-A can determine the origin of the pain. An improvement in NB-A was constant over time, whereas a progressive improvement in lameness over the 10 min after injection is to be excepted in DIPJ-A.:Table of contents I
List of illustrations II
Abbreviations III
1. Introduction..................................................................................................................1
2. Literature......................................................................................................................3
2.1. Anatomy...................................................................................................................3
2.2. Forelimb lameness...................................................................................................5
2.3. Necessity for objective gait analysis…………………………………………………....6
2.4. Objective lameness evaluation.................................................................................7
2.5. Body-mounted inertial sensor system, Lameness Locator……………………….….8
2.6. Diagnostic analgesia of the distal limb……………….…………………………….…..9
2.7. Diagnostic imaging.................................................................................................11
2.8. Therapy....................................................................................................................12
2.9. Hypotheses.............................................................................................................13
3. Publication.................................................................................................................14
4. Declaration of own portion of work in publication.....................................................23
5. Discussion..................................................................................................................24
6. Zusammenfassung.....................................................................................................34
7. Summary………………………………………………………......…………………..…....36
8. Literature....................................................................................................................38
9. Acknowledgements....................................................................................................46

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:91836
Date03 June 2024
CreatorsKatrinaki, Vasiliki
ContributorsBrehm, Walter, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/updatedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationhttps://doi.org/10.1111/evj.13583, 0425-1644

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