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Die Integration von Eltern in den stationären Therapieprozess essgestörter Patienten/-innen – Evaluation von Eltern-Kind-Therapiewochen in einer Klinik für Essstörungen / The integration of parents in the inpatient treatment process with eating disorders patients – Evaluation of "Eltern-Kind-Therapiewochen" in a eating disorders hospital

Wenn die Familie in der Entstehung und Genesung einer Essstörung (Anorexie und Bulimie) entscheidend ist, wird sie auch in der Behandlung des essgestörten Kindes eine wesentliche Rolle spielen.
In dieser Studie wurden Eltern-Kind-Therapiewochen im stationären Rahmen essgestörter Patientinnen untersucht. In einem Zwei-Gruppen-Studiendesign mit Messwiederholungen wurden Patientinnen, die gemeinsam mit ihren Eltern an der Therapiewoche teilnahmen, mit Klinikpatientinnen verglichen, die nicht an der Therapiewoche teilnahmen. Die Zuteilung auf die Untersuchungsgruppe erfolgte aus verschiedenen Gründen durch die Teilnehmer selbst. Mögliche Konfundierungen durch diese Selbstselektion, die die Ergebnisse zu Fragen der Wirksamkeit der Eltern-Kind-Therapiewochen beeinflussen könnten, wurden vorab durch Regressionsanalysen ermittelt, und in den Berechnungen statistisch kontrolliert.
Die Evaluation der Therapiewoche ergab eine hohe Zufriedenheit und Erwartungserfüllung bei den Patientinnen und deren Eltern. Außerdem konnten signifikante Symptombesserungen innerhalb des kurzen Zeitraums von dieser einen Woche nachgewiesen werden. Innerhalb der Familien konnte eine hohe Übereinstimmung festgestellt werden, die sich aber nicht über die Zeit von unmittelbar vor bis nach dem Treatment bedeutsam verändert hat. Das Treatment scheint also nicht bestimmten Familien stärker zu helfen als anderen. Allerdings ließen sich bestimmte Prädiktoren finden, die dazu führten, dass bestimmte Patientinnen stärker von dem Treatment profitierten. Zu diesen Prädiktoren gehörten u.a. die Einflussnahme der Familien auf die Pat sowie das Profitieren der Mütter vom Treatment.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe nahmen die Patientinnen signifikant stärker an Gewicht zu, schafften es, ihr Ineffektivitätsgefühl von einem deutlich kränkeren Anfangswert bis auf die Anfangs-Belastungsstärke der Kontrollgruppe zu bessern und erkannten stärker die Mitverantwortung ihrer Familie an der Erkrankung. Insgesamt haben sich die Patientinnen während des Klinikaufenthaltes signifikant mit teils großen Effektstärken (im Mittel d = .96) in ihrer Symptomatik gebessert. Eine Halbjahres-Katamnese ergab auf Grund eines Rücklaufes von unter 25% nur wenig Aufschluss. Die Ergebnisse zeigen, wie bedeutsam das Einbeziehen der Familie auch in die stationäre Behandlung sein kann.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0023-9653-9
Date28 April 2015
CreatorsNimis, Britta
ContributorsReich, Günter Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis
Rightshttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

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