Die Russkaâ muzykal’naâ gazeta [dt. Russische Musikzeitung, im Folgenden
abgekürzt als RMZ] war im Laufe von einem Vierteljahrhundert – von
1894 bis 1918 – die führende Musikedition in Russland. Unter der Leitung
des ständigen Redakteurs Nikolaj Findeisen [Nikolaj Fëdorovic Findejzen]
(1868–1928) reagierte sie auf bedeutsame Ereignisse im eigenen Land und
über die Landesgrenzen hinaus. Indem die RMZ ernsthaft das Verhältnis
zu dieser oder jener Erscheinung in der Musikwelt beeinflusste, formierte
der ständige Faktor des russischen Musiklebens in bekannter Weise die
russische öffentliche Meinung auf dem Gebiet der Musik. Die Position der
Zeitung war sowohl für den Professionellen als auch für den Laien deutlich
und verständlich. Auf ihren Seiten wurden verschiedene Meinungen veröffentlicht,
was der Popularität dieser Edition nicht hinderlich war, sondern
ihr im Gegenteil half.
Die Charakteristik des Schaffens von Max Reger war kein bevorzugtes
Thema der RMZ. Aber – was ich besonders hervorheben möchte – die
Musik Regers war immer ein Grund für widersprüchliche und paradoxe
Meinungen. Man kann es auch so sagen: Reger wurde als wahrer Meister,
Professioneller, als einzigartiger Polyphoniker verehrt, aber dem künstlerischen
Wert seiner Werke stand man im Ganzen skeptisch gegenüber.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:32298 |
Date | 03 December 2018 |
Creators | Gourevich, Vladimir |
Publisher | Internationale Arbeitsgemeinschaft für die Musikgeschichte in Mittel- und Osteuropa an der Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-322867, qucosa:32286 |
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