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Social Attention in the Laboratory, in Real Life and in Virtual Reality / Soziale Aufmerksamkeit im Labor, in vivo und in virtueller Realität

Social attention is a ubiquitous, but also enigmatic and sometimes elusive phenomenon.
We direct our gaze at other human beings to see what they are doing
and to guess their intentions, but we may also absorb social events en passant as
they unfold in the corner of the eye. We use our gaze as a discrete communication
channel, sometimes conveying pieces of information which would be difficult
to explicate, but we may also find ourselves avoiding eye-contact with others in
moments when self-disclosure is fear-laden. We experience our gaze as the most
genuine expression of our will, but research also suggests considerable levels of
predictability and automaticity in our gaze behavior. The phenomenon’s complexity
has hindered researchers from developing a unified framework which can
conclusively accommodate all of its aspects, or from even agreeing on the most
promising research methodologies.
The present work follows a multi-methods approach, taking on several aspects
of the phenomenon from various directions. Participants in study 1 viewed dynamic
social scenes on a computer screen. Here, low-level physical saliency (i.e.
color, contrast, or motion) and human heads both attracted gaze to a similar extent,
providing a comparison of two vastly different classes of gaze predictors in
direct juxtaposition. In study 2, participants with varying degrees of social anxiety
walked in a public train station while their eye movements were tracked. With
increasing levels of social anxiety, participants showed a relative avoidance of gaze
at near compared to distant people. When replicating the experiment in a laboratory
situation with a matched participant group, social anxiety did not modulate
gaze behavior, fueling the debate around appropriate experimental designs in the
field. Study 3 employed virtual reality (VR) to investigate social gaze in a complex
and immersive, but still highly controlled situation. In this situation, participants
exhibited a gaze behavior which may be more typical for real-life compared to laboratory situations as they avoided gaze contact with a virtual conspecific unless
she gazed at them. This study provided important insights into gaze behavior in
virtual social situations, helping to better estimate the possible benefits of this
new research approach. Throughout all three experiments, participants showed
consistent inter-individual differences in their gaze behavior. However, the present
work could not resolve if these differences are linked to psychologically meaningful
traits or if they instead have an epiphenomenal character. / Soziale Aufmerksamkeit ist ein allgegenwärtiges, aber auch ein rätselhaftes
Phänomen, das mitunter schwierig zu fassen ist. Wir richten unseren Blick auf
andere Menschen, um ihr Tun zu verfolgen und um ihre Absichten einzuschätzen,
aber manchmal verfolgen wir soziale Ereignisse auch ganz beiläufig aus dem
Augenwinkel heraus. Wir setzen unseren Blick als ein eigenes Kommunikationsmedium
ein und übertragen mit ihm teilweise Botschaften, die nur schwer zu
beschreiben sind, aber wir weichen mitunter dem Blickkontakt mit anderen
auch aus, wenn wir Angst davor haben, zu viel von uns preiszugeben. Unser
Blick stellt sich für uns als eine ureigene Äußerung unseres Willens dar, aber die
Forschung hat auch gezeigt, dass unser Blickverhalten in beträchtlichem Maße
vorhersehbar und automatisch abläuft. In der Vielschichtigkeit des Phänomens
liegt für Forscher eine Hürde bei dem Versuch, alle seine Aspekte schlüssig
in ein umfassendes Bezugssystem einzuordnen, oder sich auch nur auf die
vielversprechendsten Forschungsmethoden zu einigen.
Die vorliegende Arbeit verbindet den Einsatz unterschiedlicher Methoden, um
sich mehreren Aspekten des Phänomens aus verschiedenen Blickrichtungen zu nähern.
Die Versuchspersonen in Studie 1 sahen dynamische soziale Szenen, die
ihnen auf einem Computerbildschirm dargeboten wurden. Hierbei wurde ihr
Blick in ähnlichem Maße von physikalischer Salienz (z.B. Farbe, Kontrast oder
Bewegung) angezogen wie von menschlichen Köpfen, wodurch zwei ganz unterschiedliche
Gruppen von Prädiktoren für Blickverhalten in direkter Gegenüberstellung
verglichen wurden. In Studie 2 bewegten sich Versuchspersonen mit unterschiedlich
ausgeprägter sozialer Ängstlichkeit zu Fuß in einem öffentlichen Bahnhof,
während ihre Augenbewegungen erfasst wurden. Mit zunehmender sozialer
Ängstlichkeit neigten Versuchspersonen dazu, nahe Personen im Gegensatz entfernteren
Personen im Verhältnis weniger anzuschauen. Als das Experiment mit einer gematchten Gruppe von Versuchspersonen in einer Laborsituation wiederholt
wurde, zeigte sich kein Einfluss der sozialen Ängstlichkeit auf das Blickverhalten,
was der Diskussion um angemessene experimentelle Designs in diesem Forschungsbereich
einen weiteren Impuls verlieh. In Studie 3 wurde Virtuelle Realität (VR)
eingesetzt, um das Blickverhalten in einer komplexen und immersiven, aber dennoch
streng kontrollierten Umgebung zu untersuchen. In dieser Situation zeigten
Probanden ein Blickverhalten, das eher dem in echten Situationen als dem im Labor
entspricht, indem sie direkten Blickkontakt mit einer virtuellen Person mieden,
so lange diese sie nicht anschaute. Durch diese Studie konnten wichtige Erkenntnisse
über das Blickverhalten in sozialen virtuellen Situationen gewonnen werden,
wodurch der mögliche Nutzen dieses neuen Forschungsansatzes besser beurteilt
werden kann. In allen drei Experimenten zeigten Versuchspersonen konsistente
inter-individuelle Unterschiede in ihrem Blickverhalten. Es konnte jedoch im Rahmen
der vorliegenden Arbeit nicht geklärt werden, ob diese Unterschiede psychologisch
bedeutsame Eigenschaften oder eher Epiphänomene darstellen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-wuerzburg.de/oai:opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de:18845
Date January 2019
CreatorsRubo, Marius
Source SetsUniversity of Würzburg
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typedoctoralthesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rightshttps://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/doku/lic_ohne_pod.php, info:eu-repo/semantics/openAccess

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