Aktuellen Umfragen zufolge leiden in Deutschland elf Millionen Erwachsene an chronischen Schmerzen. Die Therapie der betroffenen Patienten und die Verhinderung der Chronifizierung ist daher eine wichtige Aufgabe unserer Zeit. Multimodale Schmerztherapien haben in der Behandlung chronischer Schmerzstörungen gute Ergebnisse gezeigt. Über den Effekt dieser Behandlung auf die Optimierung beziehungsweise Reduzierung der schmerzbezogenen Medikation wurde bisher kaum berichtet. Zusätzlich zu den bekannten Ergebnisparametern wie Schmerzintensität, Funktionserleben, Depression, Angst und Lebensqualität wurde daher in diese Studie auch die Veränderung der Medikation nach Behandlung beziehungsweise zum Zeitpunkt einer Ein-Jahres-Katamnese erfasst. Die schmerzbezogene Medikation wurde mit der sogenannten Medication Quantification Scale (MQS) bewertet, die eine Möglichkeit darstellt, die Medikamenteneinnahme gemäß Stoffgruppe, Dosis und potentieller Toxizität in einer einzigen vergleichbaren Maßzahl zu quantifizieren. Die Studie konnte zeigen, dass multimodale Schmerzbehandlungen zu guten bis sehr guten, weitgehend anhaltenden Effekten und einer hohen Patienten-Zufriedenheit führen. Es konnte darüber hinaus eine relevante Reduktion der schmerzbezogenen Medikation erreicht werden, die in den meisten Fällen noch ein Jahr später konstant blieb. Patienten, bei denen während des Programms eine Reduzierung der Medikamente erreicht werden konnte, hatten zudem die besseren Therapieergebnisse im Vergleich zu den Gruppen mit gleicher oder höherer Medikation.
Identifer | oai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0001-BA1D-B |
Date | 08 July 2013 |
Creators | Neuschulz, Esther |
Contributors | Pfingsten, Michael Prof. Dr. |
Source Sets | Georg-August-Universität Göttingen |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis |
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