Am Beispiel von Projektarbeit in der IT-Branche werden die Auswirkungen neuer Managementkonzepte auf die Zeitsouveränität von Projektbeschäftigten anhand qualitativer Interviews untersucht. Flexible Formen der Arbeitsorganisation zielen auf eine Veränderung des Arbeitskraftvermögens hin zu größerer Autonomie und Übernahme betrieblicher Verantwortung durch die Beschäftigten. Mit den veränderten Kontrollformen des Managements modifizieren sich die betrieblichen Machtverhältnisse.
Im Konzept des Zeithandelns werden die aktiven Gestaltungsleistungen der Beschäftigten bei der Arbeitszeitgestaltung hervorgehoben, gleichzeitig können verschiedene zeitsoziologische Theorien integriert werden.
Wesentliches Ergebnis der empirischen Untersuchung verschiedener Arbeitszeitkulturen in IT-Betrieben ist eine Machtverschiebung zugunsten des Managements. Auf Seiten der abhängig Beschäftigten ist positiv zu verbuchen: eine größere Autonomie in der Arbeit, die Ausdifferenzierung eigenständiger Zeitstile sowie eine hohe Wertschätzung und Anerkennung durch Vorgesetzte. Dagegen stehen restriktive Rahmenbedingungen wie Zeitdruck, ungünstige Bedingungen für die Work-Life-Balance und starke zeitliche und gedankliche Vereinnahmung der Beschäftigten durch den Betrieb. Durch das Fehlen kollektiver Formen der Interessenvertretung und einen defensiven Konfliktumgangsstil sind die betrieblichen Beziehungen durch individuelle Aushandlungsprozesse geprägt.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:19922 |
Date | 25 June 2013 |
Creators | Meissner, Frank |
Contributors | Voß, G. Günter, Pfahl, Lisa, Technische Universität Chemnitz |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Page generated in 0.0026 seconds