Gorbitz ist ein Stadtteil, der von außen oft mit Klischees bedacht wird. Spricht man über kriminalitätsbezogene Herausforderungen in Dresdner Stadtteilen, wird Gorbitz oft an erster Stelle genannt. Die im Stadtteil vorhandenen Probleme stehen häufig im Fokus, während das Potential und das Engagement von Einwohnerinnen und Einwohnern, Vereinen und Einrichtungen nur selten wahrgenommen wird. Kommunale Kriminalprävention bedeutet in diesem Zusammenhang auch, den Blickwinkel auf einen Stadtteil zu verändern und diejenigen in den Fokus zustellen, die eng miteinander vernetzt im Stadtteil arbeiten und diesen positiv weiterentwickeln.
Rückblickend auf das letzte Jahrzehnt lässt sich für Gorbitz anhand der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)feststellen, dass der Stadtraum weniger von Kriminalität belastet war als die Stadt Dresden insgesamt. Erst in den letzten beiden Jahren ist ein Anstieg der Straftaten zu verzeichnen, 2019 wurden mehr Straftaten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner registriert als in Dresden insgesamt. Die Gorbitzerinnen und Gorbitzer nehmen diesen Anstieg auch wahr: In einer postalischen Bürgerbefragung des SiQua-Projektesgaben71% der Befragten an, dass sich die Sicherheit in ihrem Wohngebiet während der letzten fünf Jahre verschlechtert hat. Vor allem nach Einbruch der Dunkelheit fühlen sie sich erheblich unsicherer als die Dresdnerinnen und Dresdner insgesamt. Das Vertrauen und der Zusammenhalt unter Nachbarn ist in Gorbitz deutlich geringer als in den meisten anderen Stadtteilen Dresdens Das ist ein wichtiger Grund für das geringe Sicherheitsgefühl.
Ebenso lassen die Studienergebnisse aber auch die Potentiale des Stadtteils erkennen. So haben sich in Gorbitz während der letzten 5 Jahre fast genau so viele Einwohnerinnen und Einwohner ehrenamtlich für Geflüchtete engagiert, wie im restlichen Stadtgebiet (9%bzw.10%). Mit dem Blick auf mögliche Ansätze der kommunalen Präventionsarbeit zeigen sich die Gorbitzerinnen und Gorbitzer offen für unterschiedliche Lösungsansätze: Sieerachten sowohl härtere Strafen von Straftätern als auch mehr Angebote und Hilfen für Jugendliche für sinnvoll. Kritische Einstellungen lassen sich gegen über mehr privaten Wachdiensten feststellen.:1. Zusammenfassung der Situation in Gorbitz 2
2. Der Stadtraum Gorbitz 3
3. Überblick zur Lage im Stadtraum Gorbitz 4
a. Die objektive Sicherheitslage auf Basis der Polizeilichen Kriminalstatistik 4
b. Die Erfassung der Sicherheitswahrnehmung durch das Forschungsprojekt SiQua 5
4. Ausblick
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:76192 |
Date | 13 October 2021 |
Creators | Starcke, Jan, Hoffmann, Maria-Anna, Otto, Martin |
Contributors | Vorländer, Hans, Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doc-type:report, info:eu-repo/semantics/report, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | info:eu-repo/grantAgreement/Bundesministerium für Bildung und Forschung/Forschung für die zivile Sicherheit/13N14521//Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel/SiQua |
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