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Prospektive Analyse der Strahlenbelastung von 32.153 Patienten während einer Herzkatheteruntersuchung und koronaren Interventionen

Die verbesserte Prognose der Patienten mit akutem Herzinfarkt durch den Einsatz des Herzkatheters (HK) und den damit verbundenen Möglichkeiten der schnellen Revaskularisierung gilt heute als unumstritten. Nicht nur in der Notfallmedizin, sondern ganz besonders in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit (KHK) gilt die Herzkatheteruntersuchung (HKU) als Goldstandard. Bei steigenden Untersuchungszahlen dürfen die Risiken der effektiven Strahlenbelastung dieser apparativen radiologischen Untersuchungsform für den Patienten nicht vernachlässigt werden.
Aufgrund der bisher mangelnden Angaben zur Strahlenbelastung bei Herzkatheteruntersuchungen war das Ziel der Studie die prospektive Erfassung der Durchleuchtungszeit, des Flächendosisproduktes und der effektiven Strahlendosis an einer großen Kohorte von Patienten, welche sich zwischen 01/2006 und 01/2009 einer Herzkatheteruntersuchung unterzogen hat. Zusätzliche Aufgabe war es mögliche Einflussfaktoren herauszuarbeiten und ihre Auswirkung auf die Strahlenbelastung mit einzubeziehen und zu diskutieren.
Es wurden im Zeitraum von 1/2006 bis 1/2009 n = 32.153 durchgeführte Herzkatheteruntersuchungen erfasst und die Fluoroskopiezeiten und Strahlenbelastungen ermittelt. Die Herzkatheteruntersuchungen wurden in Abhängigkeit des Ziels der Untersuchung in diagnostische, therapeutische und kombinierte Untersuchungen unterteilt. Erfasst wurden die Patienten, die sich in diesem Zeitraum einer Herzkatheteruntersuchung unterzogen haben. Weitere patientenbezogene Daten wie das Geschlecht, Alter, Körpergröße und das Gewicht wurden in die Studie mit eingeschlossen. Des Weiteren wurden die durchgeführte Herzkatheteruntersuchung oder Intervention, das jeweilige Herzkatheterlabor sowie der Untersucher selbst erfasst. Bezüglich der verschiedenen Untersuchungen wurden insgesamt vier Hauptgruppen gebildet. Hierbei zeigte sich, dass diagnostische Herzkatheter signifikant weniger Strahlung benötigen, als therapeutische und kombinierte Interventionen.
Zusätzlich von besonderem Interesse waren der Einfluss des Zugangsweges, des Untersuchers sowie der Vergleich unterschiedlichster Untersuchungsarten. Beim Vergleich der Zugangswege konnte aufgezeigt werden, dass der femorale Zugangsweg dem radialen bei rein diagnostischen Herzkatheteruntersuchungen in Bezug auf die primären Endpunkte signifikant überlegen ist. Bei therapeutischen und kombinierten Untersuchungen tritt der Unterschied jedoch in den Hintergrund. Bei der Analyse der Untersucher konnte aufgezeigt werden, dass in den ersten zwei Jahren die erfahrenen Kardiologen signifikant weniger Strahlung verbrauchen, als Unerfahrenere.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:13610
Date24 September 2015
CreatorsJohn, Sven-Niklas
ContributorsHindricks, Gerhard, Kortmann, Rolf-Dieter, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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