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Die Geschichtsauffassung des hermeneutischen Denkens

Daß im hermeneutischen Denken nicht Konstruktion der geschichtlichen
Welt aus präsentischer Selbstgewißhelt, vielmehr Nachkonstruktion
aus Notwendigkeit zur Selbstkonstitution Aufgabe wird, verweist auf eine gewandelte Bestimmung von Subjektivität, für die aus Kants Transzendentalphilosophie die Einbildungskraft zum Prinzip genommen wird, das als \"Phantasie\" (Reden über Religion) oder, in Schellings Worten, als Vermögen der \"Passivität aus Selbsttätigkeit\" gilt. Indem so aus Schleiermachers Schriften radikaler als aus der idealistischen
Geschichtsphilosophie der Bruch mit der aufklärerisch-rationalistischen Geschichtsauffassung gelesen werden kann, läßt sich das Pathos der spätromantischen Verklärung des historischen Bewußtseins revidieren und in eins damit begründen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-148908
Date16 July 2014
CreatorsSchneider, Ulrich Johannes
Contributorsde Gruyter,
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:conferenceObject
Formatapplication/pdf
SourceInternationaler Schleiermacher-Kongress : Berlin 1984 / hrsg. von Kurt-Victor Selge. Berlin : de Gruyter, 1985 Bd. 1, S. 631-640 ISBN 3-11-010018-5

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