Return to search

Evaluation von Bildungsprojekten auf der Grundlage von Inventaren / Entwicklung und Erprobung eines Ansatzes im Rahmen von europäischen Projekten / Evaluation of Educational Projects on the Basis of Inventories / Development and Testing of an Approach in the context of European Projects

Die Dissertation entstand im Rahmen eines von der Europäischen Kommission geförderten Projektes (eL3 - eLearning Project Cluster for Third System Organisations in Europe), in dem die Autorin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. In dem Projekt, das in dieser Arbeit als Fallbeispiel dient, arbeiteten Bildungspraktiker und Bildungstheoretiker über einen Zeitraum von zwei Jahren zusammen, um die Bildungsangebote der beteiligten Partner zu optimieren und den Austausch zu guter Bildungspraxis anzuregen. Es zeigte sich bereits zu Beginn des Projektes ein großer Bedarf nach Evaluationsmethoden, wobei die Partner Evaluationsaktivitäten eigenständig durchführen können wollten. Auf dieser Grundlage war die Entwicklung von Instrumenten, die von allen Partnern gleichermaßen individuell genutzt werden könnten, ein wesentliches Ziel im Projekt. Es wurde daher im Rahmen dieser Forschungsarbeit der Ansatz von Inventaren entworfen, die flexibel von den Bildungspraktikern genutzt werden sollten, um die Qualität ihrer Evaluationsmaßnahmen zu verbessern. Inventare sind im Gegensatz zu Fragebögen komplexere Instrumente, die aus mehreren Teilen bestehen und unterschiedliche Skalen enthalten können. Die Inventare wurden für drei verschiedene, von den Partnern definierte Zielgruppen (Lerner, Autoren und Entscheidungsträger), entwickelt und erprobt. Die Daten und Erfahrungen aus der Erprobungsphase sollten im Projekt ausgewertet werden und als Basis für einen Aufbau von Wissensinhalten rund um das Thema e-Learning nutzbar sein. Drei zentrale Forschungsfragen, die sich am Projektverlauf ergaben, leiteten das Forschungsvorgehen:
1. Wie ist die Evaluationspraxis der Partner zu Beginn des Projektes?
2. Können in dem transdisziplinären europäischen Netzwerk gemeinsam Inventare als Evaluationsinstrumente entwickelt werden?
3. Werden die entwickelten Inventare als Evaluationsinstrument in dem transnationalen Netzwerk genutzt?
Das Forschungsvorgehen wird der Aktionsforschung zugeordnet, da die Projektpartner gleichberechtigt in den Forschungsprozess einbezogen wurden, die Bedarfe und Erwartungen die Forschungsarbeit prägten und die Ergebnisse in der Praxis nutzbar sein sollten. Die Forschungsmethoden wurden mit den Partnern abgestimmt und Ergebnisse transparent gemacht. Es kamen verschiedene Methoden zum Einsatz, die trianguliert wurden, um ein breiteres, umfassenderes Bild von dem Untersuchungsfeld zu bekommen. Die Kombination von qualitativen und quantitativen Verfahren sollte ebenfalls zu einem erweiterten Bild beitragen. Insgesamt lassen sich auf der Basis aller eingesetzten Methoden folgende Ergebnisse im Hinblick auf die Fragestellungen dieser Forschungsarbeit festhalten: Die Evaluationspraxis der Projektpartner war zu Beginn des Projektes eL3 sehr unterschiedlich. Außerdem waren sehr verschiedenartige Vorstellungen von und Erwartungen an Evaluationen vorhanden. Eine Gemeinsamkeit hatten jedoch alle Partner: Es bestand der Wunsch nach Austausch von Erfahrungen und guter Praxis sowie Unterstützung im Bereich der Evaluation von Bildungsprojekten. Der Ansatz der Inventare wurde in der Gruppe sehr positiv aufgenommen, und die Entwicklung der Inventare in dem transdisziplinären Netzwerk verlief zwar etwas schleppend aber dennoch erfolgreich. Nach zwei Dritteln der Projektlaufzeit waren Inventare gemeinsam für verschiedene Zielgruppen entwickelt worden, die in so einer Form bisher einzigartig sind. Die Partner wurden durch die Arbeit an den Inventaren angeregt und bekamen neue Impulse für ihre Arbeit. Bei der Erprobungsphase zeigten sich viele Schwierigkeiten, die zuvor nicht als solch große Hürden erschienen waren. Nur etwa die Hälfte der Partner nutzte die Inventare überhaupt, und dabei ergaben sich noch viele Probleme, die vorher nicht offensichtlich waren. Nach dem Ende des Projektes eL3 ist sehr deutlich, dass für eine weitere Verwendung der Inventare Hilfestellungen und Unterstützung notwendig sind, wenn sie in der Praxis tatsächlich genutzt werden sollen. Das Potenzial für eine sinnvolle, praxistaugliche und gewinnbringende Nutzung ist vorhanden, jedoch müssten Formen der Zusammenarbeit bzw. für den Umgang mit Ergebnissen gefunden werden. Es wurde deutlich, dass die Inventare keine Selbstläufer sind, sondern vielmehr sehr komplexe Instrumente, deren Nutzung der Unterstützung bedarf. Die Daten und ermittelten Befunde aus einer späteren Verwendung der Inventare (nach Projektende) zeigen, dass mit den Inventaren Möglichkeiten verbunden sind, weitere Forschungen durchzuführen, die zu interessanten und für die Praxispartner nützlichen Ergebnissen führen könnten. Es wurde deutlich, dass auch Planungsinstrumente wie die „Blended Learning Matrix“ auf der Basis des Inventareinsatzes entwickelt und veröffentlicht werden können, was den Bedarfen der eL3-Partner nach Anregungen für ihre e-Learning und Blended Learning-Angebote sowie dem Interesse am Teilen von Wissen beispielsweise sehr gerecht werden könnte Die Inventare könnten so genutzt werden, um gemeinsam erarbeitetes Wissen zu generieren, zugänglich und nutzbar zu machen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0001-BB30-6
Date21 February 2013
CreatorsList-Ivankovic, Jutta
ContributorsHaller, Hans-Dieter Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

Page generated in 0.0019 seconds