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Evaluation einer multimodalen Präventivintervention: Die Neue Rückenschule

Die Neue Rückenschule ist ein standardisiertes Rückenschulkonzept der Konföderation der deutschen Rückenschulen, dessen Hauptanliegen in der Förderung der Rückengesundheit und der Verhinderung der Chronifizierung von Rückenschmerzen besteht. Die Zielsetzungen und Inhalte der Neuen Rückenschule richten sich in erster Linie nach den aktuellen Europäischen Leitlinien zur Prävention von Rückenschmerzen und den für die Prävention formulierten Kernzielen für Gesundheitssport. Diese Festlegungen basieren auf dem biopsychosozialen Modell, dem Salutogenesemodell und der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). Mit ihrem multimodalen Programm zielt die Neue Rückenschule darauf ab, dass Menschen ein eigenverantwortliches, gesundheitsorientiertes und Risikofaktoren vermeidendes Handeln aufbauen, ihr individuelles Gesundheitspotential fördern und damit das eigene Wohlbefinden und ihre Lebensqualität verbessern. Das Konzept integriert sowohl bewegungsbezogene praktische als auch informations- und verhaltensbezogene theoretische Anteile. Dennoch steht bis dato eine Wirksamkeitsprüfung der Neuen Rückenschule, insbesondere zur Vermittlungsstrategie der Neuen Rückenschule aus. So liegt das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Dissertationsschrift in der Beantwortung der Frage, inwieweit die Intervention Neue Rückenschule im präventiven Kontext günstige Effekte bezüglich der Parameter gesundheitsbezogene Lebensqualität, Rückenschmerzen, körperliche Aktivität, (rücken-)gesundheitsbezogenes Wissen, Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung hervorruft. Eine Analyse, ob der nachhaltige Mehrwert der Neuen Rückenschule darin besteht, theoretische Wissensvermittlung und praktische Übungsanteile miteinander zu vernetzen, stellt ein weiteres zentrales Ziel der Arbeit dar. So lässt der momentane Stand der Evaluation noch offen, ob nicht bereits die kognitiv-theoretischen Module die Effekte der Neuen Rückenschule zu einem sehr hohen Anteil erklären. Zur Beantwortung dieser Fragen wurde eine Längsschnittstudie mit Versuchs-Kontrollgruppen-Design durchgeführt, die eine dreimonatige Intervention mit zwei unterschiedlichen Vermittlungsstrategien vorsah. Die empirischen Analysen konzentrierten sich auf die Beschreibung von unmittelbaren Effekten der Intervention sowie Nachhaltigkeits-Effekten sechs Monate nach Interventionsende. Zusammenfassend wird ersichtlich, dass insbesondere für eine Verhaltensänderung im Sinne der Implementierung von körperlicher Aktivität und einer langfristigen Bindung an diese, spezifisches Wissen allein offenbar nicht ausreicht, sondern Handlungserfahrungen und Körperwahrnehmungen in Verbindung mit erlebter Selbstkompetenz den Erfolg einer Intervention maßgeblich bedingen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:19835
Date30 January 2013
CreatorsHecht, Stephanie
ContributorsMilani, Thomas L., Wagner, Petra, Technische Universität Chemnitz
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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