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Kooperative und hierarchische Erscheinungsformen des institutionellen Wandels

Die vorliegende Arbeit untersucht kooperative und hierarchische Erscheinungsformen des institutionellen Wandels am Beispiel des Anbaus von gentechnisch verändertem Bt-Mais MON810 in Deutschland. In den Jahren 2005 bis 2008 war der kommerzielle Anbau dieser Pflanze in Deutschland möglich, und überwiegend Landwirte in den ostdeutschen Bundesländern machten von dieser Möglichkeit der Bekämpfung des Maisschädlings Ostrinia nubilalis Hübn. (Maiszünsler) Gebrauch. Unter Zuhilfenahme des Analyserahmens „Institutionen der Nachhaltigkeit“ werden in vier empirischen Kapiteln die Aspekte 1) Risikowahrnehmung und institutionelle Präferenz, 2) Möglichkeiten der Bereitstellung des Gutes „Gentechnikfreie Atmosphäre, 3) regionale Faktoren für Adaptionsunterschiede und 4) Adaption von Bt-Mais als Verhandlungsspiel zwischen Akteuren des ländlichen Raums beleuchtet. Hierbei wird deutlich, dass eine verstärkte Risikowahrnehmung beim Anbau von Bt-Mais MON810 eine Präferenz für eine Verschärfung des gegenwärtigen gesetzlichen Rahmens zum Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen bedingt. Ebenso bevorzugen Akteure mit einer entsprechenden Risikowahrnehmung eine hierarchische Steuerung zur Sicherstellung der Gentechnikfreiheit, beispielsweise in Form von staatlich ausgewiesenen Gentechnikfreien Regionen oder Anbauverboten. Bei der Adaption von Bt-Mais kommt der Maisfläche je Betrieb eine große Bedeutung zu. Durch den rechtlichen Rahmen in Deutschland, die jeweilige Agrarstruktur und das soziale Umfeld wird der Anbau von Bt-Mais erschwert. Die unterschiedlichen Akteure wenden daher Maßnahmen an, um ihre eigene Verhandlungsposition zu verbessern oder die des Mitspielers zu verschlechtern. Hierzu zählen beispielsweise die Reduktion von Mindestabständen durch nachbarschaftliche Absprachen oder auch die Ausübung von öffentlichem Druck auf Bt-Mais anbauende Landwirte sowie Feldzerstörungen. / This work aims at analysing co-operative and hierarchical forms of institutional change in the case of Bt-maize cultivation in Germany. Genetically modified Bt-maize expresses a toxin which is lethal for the larvae of a main pest in maize production, the European Corn Borer. From 2005 to 2008, the cultivation of this transgenic crop was legally possible in Germany and adoption took mainly place in the former eastern German federal states. In four empirical chapters, the aspects of 1) risk perception and institutional preferences, 2) hierarchical or co-operative provision of the good “GMO-free atmosphere”, 3) regional adoption patterns of Bt-maize and 4) the adoption as a bargaining game will be analysed. It becomes apparent that actors with a strong risk perception prefer stricter institutions when dealing with the cultivation of GM crops and also favour hierarchical governance forms instead of co-operative solutions. The adoption of Bt-maize at the federal state level in Germany is significantly influenced by the factor maize area per farm. When conceptualizing Bt-maize adoption as a game under a strict regulatory framework and different agricultural and social structures, several measures can be identified which are employed by the actors to improve one’s own bargaining position, such as private agreements on the reduction of isolation distances or impair the one of the opposite player through public pressure or field destructions.

Identiferoai:union.ndltd.org:HUMBOLT/oai:edoc.hu-berlin.de:18452/17430
Date17 July 2013
CreatorsConsmüller, Nicola
ContributorsHagedorn, Konrad, Beckmann, Volker, Hommel, Bernd
PublisherHumboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät
Source SetsHumboldt University of Berlin
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
RightsNamensnennung, http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

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