In der vorliegenden Arbeit geht es darum, aufzuzeigen, dass es dringend erforderlich ist, die Leichte Sprache als Teil der Normalität des sozialen Verhaltens in unserer Gesellschaft zu etablieren, um somit kognitiv Beeinträchtigten eine Chance auf Gleichstellung zu geben. Des Weiteren wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Thematik Leichte Sprache gezielter in den medizinischen Bereich zu integrieren. Dadurch könnte ein Beitrag zu einer barrierefreien Kommunikation mit dieser Personengruppe geleistet werden - ein aktuelles und brisantes Thema.
Darüber hinaus gewinnt auch das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Robotik sind inzwischen unverzichtbar. Deshalb werden in dieser Arbeit die Digitalisierung im medizinischen Bereich sowie insbesondere die Telemedizin näher betrachtet. Im Rahmen der Gesundheitsförderung kommt dieser Neuerung eine wichtige Bedeutung zu. Es stellt sich aber die Frage, ob und inwiefern kognitiv Beeinträchtigte von den unterschiedlichen gesundheitsunterstützenden Maßnahmen - die zunehmend auch digitalisiert sind - profitieren bzw. ob durch die fortschreitende Technisierung ggf. sogar weitere Hürden bzw. Barrieren für betroffene Menschen entstehen.
Die vorliegende Arbeit ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Im theoretischen Teil werden sowohl die Gesundheitsförderung im Allgemeinen als auch in Bezug auf kognitiv Beeinträchtigte, die bereits angesprochene Digitalisierung in der Medizin und deren Auswirkungen auf kognitiv Beeinträchtigte erläutert. Die Experten-Laien-Kommunikation stellt ebenfalls einen Schwerpunkt dar. Deren genauere Beschreibung erfolgt am Beispiel der medizinischen Aufklärung. Ein weiteres Thema ist die Leichte Sprache - das Konzept, die Regeln aber auch ihre Grenzen. Gleichzeitig soll der Prozess der Erstellung eines Textes in Leichter Sprache dargestellt werden. Darüber hinaus ist es ein Ziel der Arbeit, die Notwendigkeit der Einbeziehung des Konzepts der Leichten Sprache in die medizinischen Ausbildungsberufe zu begründen. Zur Verdeutlichung dienen hierfür die Ausbildungen zur bzw. zum Medizinischen Fachangestellten sowie zur Medizinisch-technischen Assistentin bzw. zum Medizinisch-technischen Assistenten für den Operationsdienst.
Der praktische Teil besteht aus dem Versuch zweier Übersetzungen in Leichte Sprache. Insbesondere in Arztpraxen sowie Krankenhäusern ist die Kommunikation mit kognitiv Beein-trächtigten von großer Bedeutung. Aufklärungsbroschüren sowie Flyer werden dort als Informationsmaterial ausgelegt. Ebenso erhalten die Patientinnen bzw. Patienten vor Untersuchungen und geplanten operativen Eingriffen spezielle Aufklärungsbögen. Diese sind jedoch nicht für jeden verständlich. Deshalb habe ich bereits zum zweiten Mal versucht, einen ausgewählten Aufklärungsbogen in Leichte Sprache zu übersetzen - zusätzlich den dazu passenden Abschnitt eines Früherkennungsfaltblattes. Es ist durchaus denkbar, eine solche Textübertragung an der Berufsschule im Rahmen eines Projekts mit zukünftigen Medizinischen Fachangestellten zu thematisieren und ggf. umzusetzen.
Am Ende der Arbeit erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Methode des Übersetzens in Leichte Sprache, bevor ein Fazit gezogen wird.:Inhaltsverzeichnis
I Einleitung 4
II Theoretischer Teil 6
1 Gesundheitsförderung im digitalen Zeitalter bei kognitiv beeinträchtigten Menschen 6
1.1 Die Gesundheitsförderung - ein gesetzlicher Anspruch auch für kognitiv beeinträchtigte Menschen 6
1.1.1 Die Gesundheitsförderung - eine Begriffserklärung 7
1.1.2 Die Auswirkungen der Gesundheitsförderung 7
1.1.3 Die Teilhabe kognitiv beeinträchtigter Menschen an der Gesundheitsförderung 10
1.2 Die Digitalisierung und deren Auswirkungen auf kognitiv beeinträchtigte Menschen 16
1.2.1 Ein Einblick in die Telemedizin 16
1.2.2 Die Digitalisierung in der Medizin 17
1.2.3 Die Auswirkungen der Digitalisierung auf kognitiv beeinträchtigte Menschen 19
2 Experten-Laien-Kommunikation im Gesundheitswesen unter besonderer Beachtung kognitiv beeinträchtigter Menschen 22
2.1 Das Expertensystem 22
2.2 Das Laiensystem 22
2.3 Die Medizin als Profession 23
2.4 Die Experten-Laien-Kommunikation sowie die Arzt-Patienten-Kommunikation 24
2.4.1 Das Aufklärungsgespräch als Form der Experten-Laien-Kommunikation 28
2.4.2 Die Inhalte eines Aufklärungsgesprächs 28
2.4.3 Die Aufklärung aus Sicht der Expertin bzw. des Experten 29
2.4.4 Die Aufklärung aus Sicht des Laien 32
3 Leichte Sprache und Inklusion 34
3.1 Das Konzept der Leichten Sprache 35
3.2 Die drei Funktionen der Leichten Sprache 38
3.3 Die Regeln der Leichten Sprache - ein Überblick 39
3.4 Einige Grenzen von Leichter Sprache 40
4 Die Methode des Übersetzens in Leichte Sprache 44
4.1 Die Texterstellung in Leichter Sprache - Schrittfolge der Übersetzung 44
4.2 Die Leichte Sprache und medizinische Ausbildungsberufe 49
4.2.1 Die Ausbildung zur bzw. zum medizinischen Fachangestellten 49
4.2.2 Die Ausbildung zur Medizinisch-technischen Assistentin bzw. zum Medizinisch-technischen Assistenten für den Operationsdienst 53
III Praktischer Teil 55
5 Versuch zweier Übersetzungen in Leichte Sprache 55
6 Methodenkritik 56
7 Fazit und Ausblick 64
Literaturverzeichnis 67
Anhangsverzeichnis 73
Selbstständigkeitserklärung 137
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:73690 |
Date | 29 January 2021 |
Creators | Wille, Jonathan |
Contributors | Lasch, Alexander, Bergmann, Regina, Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:masterThesis, info:eu-repo/semantics/masterThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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