Return to search

Eine Untersuchung zur Uteruskapazität anhand von Wurf- und Plazentaeigenschaften an zwei Sauenlinien mit unterschiedlicher Fruchtbarkeit

Die Wurfgröße moderner Schweinerassen stieg in den vergangenen Jahren deutlich an. Dadurch sanken die Geburtsgewichte, während deren Variabilität innerhalb eines Wurfes zunahm. Beide Phänomene stehen im Zusammenhang mit der Uteruskapazität, die beschreibt, wie viele vollentwickelte Feten der Uterus bis zur Geburt unterhalten kann. Große Würfe können eine gegebene Uteruskapazität überschreiten. Grund dafür ist unter anderem, dass ein gegebener Uterusraum unzureichend Platz für eine ungestörte Entwicklung der Konzepti bietet. Neben dem Uterusraum wird die Uteruskapazität auch dadurch bestimmt, wie gut die Plazenta funktioniert. Ein dahingehend aussagekräftiger Parameter ist die Plazentaeffizienz, die durch den Quotienten aus Fetus-/Ferkelgewicht und korrespondierendem Plazentagewicht beschrieben wird. Daneben ist die plazentäre Vaskularisation nicht unbedeutend. Zuchtbemühungen sind deshalb, Sauen mit besser funktionierenden Plazenten zu generieren, um bei gegebenem (limitierten) Platz im Uterus größere Würfe mit Ferkeln homogener Geburtsgewichte zu erhalten. Arbeiten zur Uteruskapazität, vor allem von sogenannten hyperproliferativen Sauen (charakterisiert durch große Würfe), wie die der dänischen Genetik, sind jedoch spärlich.
Ziel dieser Arbeit war es deshalb, die Uteruskapazität von hyperproliferativen Sauen (dänische Genetik = Dänische Landrasse x Dänische Yorkshire; DG) mit einer dahingehend konventionellen Rasse (Deutsches Sattelschwein; DS) anhand von Wurf- und Plazentaeigenschaften zu vergleichen.
In die Studie wurden 14 DG- und 12 DS-Würfe einbezogen. Bei der Geburt wurde versucht, so viele Ferkel wie möglich ihrer jeweiligen Plazenta zuzuordnen. Trächtigkeitsdauer, Wurfgröße, Ferkelgeburtsgewicht und -vitalität sowie Plazentagewicht und -oberfläche wurden erfasst. Die Plazentaeffizienz wurde als Quotient aus Ferkelgewicht und korrespondierendem Plazentagewicht berechnet. Um die plazentäre Vaskularisation zu bestimmen, wurden Gewebeproben der Plazenta entnommen und an nachfolgend genannten Lokalisationen histologisch untersucht: a) im Mesenchym unterhalb und b) in den mikroskopischen Falten und c) im Bereich des lateralen und apikalen Chorionepithels der mikroskopischen Falten. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte in SPSS. Für die Analyse wurden der T-Test und Mann-Whitney-U-Test für unabhängige Stichproben sowie der Chi-Quadrat-Test und die Korrelationsanalysen nach Pearson oder Spearman verwendet.
Die Trächtigkeitsdauer war bei beiden Rassen ähnlich (P = 0,322). DG-Würfe waren durchschnittlich größer als DS-Würfe (P < 0,001). DG-Ferkel wogen durchschnittlich weniger als DS-Ferkel (P < 0,001) und waren weniger vital (P < 0,001 – 0,142). Ein Anstieg der Wurfgröße war bei DS-Sauen mit einem geringeren Ferkelgeburtsgewicht und einer höheren Variabilität der Geburtsgewichte innerhalb eines Wurfes assoziiert, bei DG-Sauen jedoch nicht. DG-Plazenten waren durchschnittlich leichter (P < 0,001) und kleiner (P < 0,001), die Plazentaeffizienz jedoch höher als bei DS-Plazenten (P < 0,001). Auch wenn sich die plazentäre Vaskularisation nicht oder nur geringfügig zwischen beiden Rassen unterschied (P < 0,05 – 0,982), war auffällig, dass sie im Bereich des lateralen und apikalen Chorionepithels der mikroskopischen Falten (als unmittelbare feto-maternale Schnittstelle) bei DG-Sauen etwas höher als bei DS-Sauen war (P < 0,05 – 0,111).
Es ist zu schlussfolgern, dass die Uteruskapazität, gemessen an Wurf- und Plazentaeigenschaften, bei DG-Sauen größer als bei DS-Sauen ist und darin ein Grund für die größeren Würfe der DG-Sauen zu finden ist.:1 Einleitung 1
2 Literaturübersicht 3
2.1 Die Schweineplazenta 3
2.1.1 Fruchthüllen des Schweines 3
2.1.2 Ausbildung der Plazenta 4
2.1.3 Klassifizierung der Plazenta 5
2.1.4 Blutversorgung der Plazenta 7
2.1.5 Histologischer Aufbau der fetalen Plazenta 9
2.1.6 Gas- und Nährstofftransport an der Plazenta 11
2.2 Folgen der Steigerung der Wurfgröße für die Ferkelentwicklung 12
2.3 Uteruskapazität 13
2.3.1 Uterusgröße 13
2.3.2 Plazentaeffizienz 14
2.3.2.1 Einflussfaktoren auf die Plazentaeffizienz 15
2.3.2.2 Züchterische Aspekte 16
3 Publikation 18
4 Diskussion 49
4.1 Diskussion der Ergebnisse 49
4.2 Diskussion der Methodik 54
4.3 Fazit 56
5 Zusammenfassung 57
6 Summary 59
7 Literaturverzeichnis 61
Anhang 75
Danksagung 76 / Over recent years, litter size in modern pig breeds increased considerably, however, often associated with a reduction in piglet birth weight and an increase in within litter birth weight variability. Both phenomena can be associated with uterine capacity which can be defined as the number of fully formed fetuses the uterus can sustain until farrowing. Large litters may exceed a given uterine capacity. One reason for that is that a given uterine space cannot provide enough space for an unimpaired development of the conceptuses. Besides uterine space, uterine capacity is also influenced by the functionality of the placenta. A crucial parameter to describe the placenta’s functionality is the placental efficiency expressed as the quotient of fetal/piglet weight and corresponding placental weight. In addition, the placental vascularization is relevant. Therefore, breeding efforts aim at selecting sows with well-functioning placentae to generate larger litters with piglets of homogenous birth weights in a situation where uterine space is given (limited). However, studies regarding the uterine capacity, especially of so-called hyperprolific sows (characterized by large litters) such as the Danish genetic, are sparse.
Therefore, the objective of this study was to compare the uterine capacity of hyperprolific sows (Danish genetic = Danish Landrace x Danish Yorkshire; DG) to that of a conventionally producing breed, i.e. German Saddleback (GS) sows, based on litter and placental characteristics.
A total of 14 litters of DG and 12 litters of GS sows, respectively, were included. At birth, it was attempted to allocate as many piglets as possible to their corresponding placentae. Gestation length, litter size, piglet birth weight and vitality as well as placental weight and surface area were recorded. Placental efficiency was calculated as the quotient of piglet and corresponding placental weight. For the determination of placental vascularization, tissue specimens of the placenta were collected and histologically analyzed at the following locations: a) within the mesenchymal tissue underneath and b) within the chorionic ridges, and c) within the lateral and apical chorionic epithelium of the chorionic ridges. Statistical evaluation of the results was done using SPSS. For analysis, the T-Test and Mann-Whitney-U-Test for independent samples, as well as the Chi-Square test and Pearson’s or Spearman’s correlation were employed.
Gestation length was similar in both breeds (P = 0.322). Litters of DG were on average larger than of GS (P < 0.001). DG piglets weighed on average less than GS piglets (P < 0.001), and were less vital (P < 0.001 – 0.142). Increasing litter size was associated with a reduction in piglet birth weight and an increase in within litter birth weight variability in GS, however, not in DG. Placentae of DG weighed on average less (P < 0.001) and were smaller (P < 0.001), but placental efficiency was on average higher compared to GS placentae (P < 0.001). Although the placental vascularization was on average not or only slightly different between both breeds (P < 0.05 – 0.982), vascularization of the lateral and apical chorionic epithelium of the chorionic ridges (as the immediate fetal/maternal interface) was obviously on average slightly higher in DG than GS sows (P < 0.05 – 0.111).
In conclusion, uterine capacity based on litter and placental characteristics is higher in DG than GS sows which is one reason for the larger litter sizes of DG sows.:1 Einleitung 1
2 Literaturübersicht 3
2.1 Die Schweineplazenta 3
2.1.1 Fruchthüllen des Schweines 3
2.1.2 Ausbildung der Plazenta 4
2.1.3 Klassifizierung der Plazenta 5
2.1.4 Blutversorgung der Plazenta 7
2.1.5 Histologischer Aufbau der fetalen Plazenta 9
2.1.6 Gas- und Nährstofftransport an der Plazenta 11
2.2 Folgen der Steigerung der Wurfgröße für die Ferkelentwicklung 12
2.3 Uteruskapazität 13
2.3.1 Uterusgröße 13
2.3.2 Plazentaeffizienz 14
2.3.2.1 Einflussfaktoren auf die Plazentaeffizienz 15
2.3.2.2 Züchterische Aspekte 16
3 Publikation 18
4 Diskussion 49
4.1 Diskussion der Ergebnisse 49
4.2 Diskussion der Methodik 54
4.3 Fazit 56
5 Zusammenfassung 57
6 Summary 59
7 Literaturverzeichnis 61
Anhang 75
Danksagung 76

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:76946
Date10 December 2021
CreatorsKönig, Nicola Lea
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman, English
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

Page generated in 0.0025 seconds