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Patientensicherheit im OP - Die Qualität von Kommunikation und Teamarbeit bei OP-Teams einer deutschen herzchirurgischen Klinik und die Bewertung von Interventionen zur Erhöhung der Qualität

Eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Mitgliedern von OP-Teams sind entscheidend für die Gewährleistung der Patientensicherheit. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung der Qualität von Kommunikation und Teamarbeit in fünf verschiedenen Fachbereichen (Herzchirurgie, Anästhesie, OP-Pflege, Anästhesiepflege, Kardiotechnik). Dabei werden diese Daten erstmalig für deutsches Personal erhoben. Zudem wird zum ersten Mal ein nichtärztlicher, jedoch weisungsfreierer Fachbereich, die Kardiotechnik, in die Untersuchung einbezogen und diese Daten mit den Aussagen der Ärzte verglichen. Des Weiteren findet die Untersuchung der Effekte von drei Interventionen (Checkliste, OP-Statut, Team Time Out) auf die Qualität von Kommunikation und Teamarbeit statt. Die Datenerhebung erfolgte mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens und mittels der Durchführung von Interviews. Die Vertreter der ärztlichen Berufsgruppen zeigen sich zufriedener mit der Kommunikation und Teamarbeit als die ihnen gegenüber weisungsgebundenen und hierarchisch untergeordneten Pflegekräfte. Wider Erwarten zeigen sich keine signifikanten Unterschiede in den Gesamtdurchschnittswerten der Kardiotechniker und denen der Ärzte. Dies wird auf die größere Entscheidungs- und Handlungsautonomie sowie auf die ausschließlich technische Arbeitsaufgabe der Kardiotechniker zurückgeführt. Zeitversetzt wurden zuerst eine interdisziplinäre Checkliste und zu einem späteren Zeitpunkt ein OP-Statut und das Team Time Out in den Arbeitsablauf des OP-Personals eingeführt, unter anderem mit dem Ziel, die Zufriedenheit mit der Teamkommunikation und -arbeit zu erhöhen, besonders bei den Pflegekräften. Die Beteiligung des Personals an den Fragebogenerhebungen war gering; zur Messung der Wirksamkeit der Checkliste konnte nur eine kleine Gesamtstichprobe analysiert werden, deren Daten keine Verbesserung der Qualität der Variablen aufzeigt. Für die Bewertung des Effekts des OP-Statuts und des Team Time Outs auf die Qualität der Kommunikation und der Teamarbeit konnten infolge der wenigen Probanden keine quantitativen Daten herangezogen werden. Die Interviewdaten machen deutlich, dass die Befragten infolge des OP-Statuts hauptsächlich eine Zunahme der Arbeitsdichte und der täglichen Arbeitsdauer wahrnehmen und Zweifel an der Umsetzbarkeit der Vorgaben haben. Weiterhin konnten durch die Interviews mögliche Gründe für die mangelnde Beteiligung an den Umfragen und für die Unzufriedenheit des Personals mit dem Statut ermittelt werden, welche sich vor allem auf organisationsinterne Aspekte wie die Bedeutung des Themas „Patientensicherheit“ in der Klinik beziehen. Bezüglich des Team Time Outs äußert sich die Mehrheit der Interviewpartner positiv und bestätigt das Potential dieser Intervention, die Teamkommunikation zu verbessern. Weiterer Forschungsbedarf wird aufgezeigt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-165755
Date04 May 2015
CreatorsHoffmeier, Anke
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, HTWK Leipzig,, PD Dr. med. Ardawan Julian Rastan, Prof. Dr. med. F.W. Mohr, Prof. Dr. med. T. Walther
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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