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Das Katheder

Die folgende Überlegung ist durch eine einfache und irritierende Beobachtung veranlaßt: Der Unterschied, der allgemein zwischen Kunst und Kunst wissenschaft, zwischen Religion und Religionswissenschaft, zwischen Musik und Musikwissenschaft etc. eingeräumt wird, scheint für die Philosophie nicht zu gelten. Was man an den Universitäten studieren kann, heißt weder Philosophiewissenschaft noch Philosophiegeschichte, sondern schlicht Philosophie. Bildlich ausgedrückt wird hier vom Katheder herab der Gegenstand seiner Behandlung gleichgemacht. Natürlich gibt es heute in den Universitäten keine Katheder mehr. Doch damit ist nicht die professorale Anmaßung verschwunden, die Philosophie als eine einfache, der eigenen Tätigkeit ähnliche Tätigkeit vorzustellen: als bloße Rede.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:12928
Date22 September 2014
CreatorsSchneider, Ulrich Johannes
ContributorsBoer
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
SourceTumult : Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 13 (1989), S. 57-66 ISBN 3-924963-37-1
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-776112, qucosa:77611

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