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Genese und Geltung neuprotestantischer Transformationsprozesse: Aufklärungstheologische, reformationshermeneutische, theologietheoretische und religionstheoretische Studien

In vorliegender Arbeit sind 16 Aufsätze (15 veröffentlicht, einer unveröffentlicht) versammelt, die sich in vier Themenkomplexen der Rekonstruktion der Genese und Geltung neuprotestantischer Transformationsprozesse widmen.
Den Ausgangspunkt bilden in systematischer wie auch in genetischer Hinsicht Auklärungstheologische Studien (I.). Im Anschluss an die Dissertation des Autors zu Johann Joachim Spaldungs Bestimmungsschrift werden vier Fragestellungen weiterverfolgt: das Religions- und Christentumsverständnis von John Locke
(1. Aufsatz), die aufklärungstheologische Kritik an der Erbsündenlehre (2. Aufsatz) und schließlich die Lutherdeutung Johann Salomo Semlers (3. Aufsatz). Letztere bildet den Übergang zu der II. Reihe unter dem Titel Luther- und Reformationshermeneutik und ihre Anwendungen.
Eine Analyse der Schemata neuprotestantischer Geschichtshermeneutik bildet die Exposition (1. Aufsatz) für die folgenden Studien, die direkt oder indirekt anknüpfen und die Strukturmomente aufgeklärt-protestantischer Reformationsdeutung zunächst auf Luthers Schriftlehre und Schriftgebrauch (2. Aufsatz), sodann auf eine Rekonstruktion von Luthers Begriff vom Ehestand in aktuellen Debatten (3. Aufsatz) und schließlich auf die Extrapolation reformatorischer Impulse für ein gegenwärtiges theologisches Verständnis von Familie (4. Aufsatz) applizieren.
In ideen- und problemgeschichtlicher Hinsicht sind aus der Beschäftigung mit der Aufklärungstheologie auch die eher begrifflich-systematischen Theologietheoretischen Studien (III.) und die Studien zur Angewandten Religionstheorie und Religionssoziologie (IV.) erwachsen.
Die Reihe Theologietheoretischer Studien setzt mit der Rekonstruktion von Paul Tillichs theologisch-enzyklopädischen Modellen zwischen 1917 und 1923 ein (1. Aufsatz). Zwei Studien bieten Expositionen zu einem Begriff theologischer Sozialethik (2. Aufsatz) und einem systemtheoretischen Konzept öffentlicher Theologie
(4. Aufsatz). Schließlich werden Prolegomena zu dem komplexen Verhältnis von Kirche und wissenschaftlicher Theologie erörtert (3. Aufsatz).
Die Religionstheoretischen und -soziologischen Studien beziehen sich zunächst auf die 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD von 2014 (1. u. 2. Aufsatz), rekonstruieren sodann Tillichs religionstheoretisch fundierten Begriff religiösen Fundamentalismus‘ (3. Aufsatz), entfalten einen komplexen Konfessionsbegriff (4. Aufsatz) und schließen mit einer systemtheoretischen Verhältnisbestimmung von Religion, Familie und Freizeit (5. Aufsatz).:Inhaltsverzeichnis

Editorische Hinweise

Einleitung

I. Aufklärungstheologische Studien

Religion als Aufklärung
Anmerkungen zum Religions- und Christentumsverständnis John Lockes

Die Erbsündenkritik der deutschen Aufklärungstheologie
Forschungsskizze zu einem Topos der anthropologischen Wende

Auf dem Weg zur kritischen Identität des Protestantismus
Johann Salomo Semlers Lutherdeutung

II. Luther- und Reformationshermeneutik und ihre Anwendungen

Reformationsdeutungen von Albrecht Ritschl bis Ulrich Barth
Schemata neuprotestantischer Geschichtshermeneutik

Schriftprinzip oder Wesensbestimmung des Christentums?
Anmerkungen zur Differenz von Luthers normativem Schriftprinzip
und faktischem Schriftgebrauch

Luthers Ehekonzept
Eine geschichtshermeneutische Rekonstruktion im Kontext der Debatte
um die Orientierungshilfe des Rates der EKD zur Familie (2013)

Impulse aus der Reformation für das gegenwärtige Verständnis von Familie

III. Theologietheoretische Studien

Kulturwissenschaft oder Sinnlehre?
Zur Genese von Paul Tillichs wissenschaftssystematischem
Begriff von Theologie zwischen 1917 und 1923

Theologische Sozialethik und Gesellschaftstheorie
Theologiegeschichtliche, enzyklopädische und
systemtheoretische Überlegungen

Wie ist das Wechselspiel von Kirche und Theologie organisierbar?
Prolegomena zu einem komplexen Verhältnis

Religion, Theologie und ihre Umwelt
Exposition zu einem systemtheoretischen Konzept öffentlicher Theologie

IV. Angewandte Religionstheorie und Religionssoziologie

Konfessionslosigkeit = religiöse Indifferenz?
Kritische Erwägungen zu einer Reflexionskategorie der
5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD

Selbst- und Fremdzuschreibung
Religiöse und religionssoziologische Ambiguitäten

Unbedingtsetzung von Bedingtem
Paul Tillichs Begriff religiösen Fundamentalismus‘

Was ist Konfession?
Religions-, system- und kulturtheoretische Annäherungen
an eine ambivalente Kategorie

Familie, Religion und Freizeit
Systemtheoretische Beobachtungen

Zusammenfassende Thesen
Literaturverzeichnis
Nachweise der Erstveröffentlichung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:88465
Date05 December 2023
CreatorsRaatz, Georg
ContributorsDr. Georg Raatz, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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