Foucault als Wissenschaftshistoriker und -theoretiker anzusehen, ist
für die frühe Phase seines Werkes möglich, selbst wenn er selbst seine
erste große Studie Wahminn und Gesellschaft (1961) nicht als "Vorgeschichte" der Psychiatrie verstanden wissen wollte, ebensowenig
wie seine Arbeit zur Geburt der Klinik (1963) als Beitrag zur Geschichte der Medizin. Erst in Die Ordnung der Dinge (1966) tritt Foucault identifizierbar als Wissenschaftshistoriker auf, denn er versucht hier eine "Archäologie der Humanwissenschaften". Mit dem daran anschließenden Werk Archäologie des Wissens (1969), dem letzten Werk der frühen Phase, endet jedoch Foucaults Beschäftigung
mit den "Wissenschaften", die zugleich gegenüber der traditionellen Wissenschaftsgeschichte eine grundlegende Themenverschiebung
vornahm: hin zum Wissen, weg von der Wissenschaft im Sinne einer
theoretischen Einheit.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-149223 |
Date | 18 July 2014 |
Creators | Schneider, Ulrich Johannes |
Contributors | Suhrkamp, |
Publisher | Universitätsbibliothek Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:conferenceObject |
Format | application/pdf |
Source | Michel Foucault - Zwischenbilanz einer Rezeption. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2003, S. 220-229 ISBN 3-518-29217-X |
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