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Microstructure Analyses and Structure-Property Relationships of Ag(1-x)Pb(18)Sb(1+y)Te(20)

Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Optimierung und der Untersuchung der Materialeigenschaften des thermoelektrischen Materials Ag1-xPb18Sb1+yTe20 (englisch Lead-Antimony-Silver-Telluride: LAST). Bei LAST handelt es sich um Bleitellurid mit geringen Anteilen von Silber und Antimon, welche teilweise gelöst den Gitterplatz von Blei substituieren (Einbau in PbTe-Matrix) bzw. Fremdphasen auf m- und nm-Skala bilden. Seine hohe thermoelektrische Güte wird dabei hauptsächlich der geringen thermischen Gitterleitfähigkeit zugeschrieben, die in ersten Veröffentlichungen mit dem Auftreten nanoskaliger, Silber- und Antimonreicher Einschlüsse und deren Funktion als Phononenstreuer erklärt wurde. Das durch Schmelzsynthese hergestellte Bulkmaterial wurde im Rahmen der Arbeit durch Gefügeabbildung und Elementanalytik untersucht. In Kooperation mit den Projektpartnern sollte daraus eine Korrelation von Struktur- und Funktionseigenschaften abgeleitet, sowie eine reproduzierbare Syntheseroute entwickelt werden. Die elektronenmikroskopische Abbildung der Mikrostruktur erfolgte dabei auf zwei Größenskalen. Auf der µm-Skala wurde die Oberfläche des Bulkmaterials auf Homogenität und Zusammensetzung sowie Anteil des Fremdphasenbestands untersucht. Trotz des sehr komplexen Phasenbestandes aufgrund des quaternären Phasendiagramms und der Vielzahl relevanter Syntheseparameter konnte ein Zusammenhang zwischen Zusammensetzung (Regulierung des Silber- und Antimonanteils bzw. dessen Verhältnis), Temperbedingungen und thermoelektrischen Eigenschaften hergestellt werden. Mithilfe des detektierten Phasenbestandes konnte die Existenz einer Mischungslücke im quasibinären Phasendiagramm 2PbTe-AgSbTe2 nachgewiesen werden. Dabei bilden die Zusammensetzungen zwei der ermittelten Fremdphasen die Phasengrenzen. Die beobachtete spinodale Entmischung erzeugte eine extrem hohe Grenzflächendichte und kann somit ebenfalls einen Beitrag zur Senkung der Wärmeleitfähigkeit liefern. Für die Analyse der Mikrostruktur auf nm-Skala wurden aus der LAST-Matrix mithilfe der fokussierten Ionenstrahltechnik elektronentransparente Schnitte gefertigt. Abhängig von Temperbedingungen und dem Verhältnis von Silber und Antimon wurden auch hier fremdphasige Einschlüsse entdeckt. Dabei konnte ein optimaler Temperbereich von 500 bis 550 °C (bezogen auf einen hohen Gütewert) mit dem Auftreten dieser Einschlüsse korreliert werden. Eine allgemeine, direkte Zuordnung des Vorhandenseins von Nanostrukturen zu guten oder schlechten thermoelektrischen Eigenschaften konnte im Allgemeinen jedoch nicht nachgewiesen werden. Vielmehr wurden deutliche Hinweise gefunden, dass auch die Anordnung von Punktdefekten (Blei-Substitution durch Silber und Antimon) und ggf. Agglomerate aus Punktdefekten in der LAST-Matrix eine Rolle bei der Senkung der Wärmeleitfähigkeit spielen. Im hochaktuellen Entwicklungsgebiet selbstorganisierender Nanostrukturen mit Auswirkungen auf thermoelektrische Eigenschaften wurden substantielle Fortschritte bei der Entwicklung geeigneter, LAST-basierter Thermoelektrika für mittlere Einsatztemperaturen erzielt. Die gewonnenen Erkenntnisse dieser Arbeit zeigen Optionen zur Erzeugung hocheffizienter thermoelektrischer Bauelemente auf, wie unter anderem die bestätigte Stabilität bis zu relativ hohen Einsatztemperaturen (> 500 °C) zeigt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:11961
Date24 April 2013
CreatorsPerlt, Susanne
ContributorsHöche, Thomas, Nielsch, Kornelius, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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