Zur Vereinbarkeit von diskurslinguistisch motivierter Sprachgeschichtsschreibung und maschineller Sprachanalyse am Beispiel des „Islamismus“-Diskurses

Aktuelle Sprachgeschichtsforschung arbeitet sprachgebrauchsbasiert und korpusgestützt; die Zeiten, in denen Sprachformen erschlossen oder geglättete Editionen mittelhochdeutscher Überlieferung erarbeitet wurden, scheinen vorbei zu sein. Zum zweiten haben in den letzten 30 Jahren sprachexterne Aspekte wesentlich an Gewicht gewonnen: Zu denken ist an alle Ansätze einer pragmatischen und später kulturwissenschaftlich interessierten Sprachgeschichtsschreibung, die die Kontexte kommunikativer Ereignisse berücksichtigen. So ist verständlich, dass die Diskurslinguistik nach dem Zuschnitt Busses seit 20 Jahren in der Sprachgeschichtsforschung starken Widerhall findet und als Theorie- und Methodenangebot aufgenommen wurde, um die Spezifik komplexer kommunikativer Ereignisse zu beschreiben. In den letzten Jahren gewinnen außerdem maschinelle Analysen auf der Basis großer maschinenlesbarer Korpora zunehmend an Bedeutung im Bereich der Linguistik. Die Sprachgeschichtsforschung geht (noch zaghaft) ins digitale Zeitalter, vor der Nutzung maschinenlesbarer Korpora hat sie auf weiten Strecken noch gehörigen Respekt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:74861
Date12 May 2021
CreatorsLasch, Alexander
PublisherDe Gruyter
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation1869-7046, 10.1515/jbgsg-2014-0016

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