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Rezension zu: Martin Christ, Biographies of a Reformation. Religious Change and Confessional Coexistence in Upper Lusatia, 1520–1635. (Studies in German History.)

Die Grenzregion Oberlausitz war im 16. Jahrhundert von einer Vielfalt kultureller und urbaner Lebenswelten, von einer Vielzahl relevanter Akteure sowie von komplexen Herrschaftsbeziehungen (Nebenland der böhmischen Krone) geprägt und geriet erst in jüngster Zeit stärker ins Blickfeld der historischen Forschung. Aufbauend auf regional- und lokalhistorischen Arbeiten etwa zur frühneuzeitlichen Musikkultur der Oberlausitz, zur Geschichte der Sorben (man denke etwa an die Arbeiten von Friedrich Pollack oder Petr Hrachovec) und auf Grundlage eigener intensiver (Bild-)Quellenstudien argumentiert Martin Christ überzeugend, dass sich in der Oberlausitz eine Geschichte von Reformationen im Plural beobachten lasse, die sich in Bezug auf katholische und lutherische Akteure als Ausfluss synkretistischer Praktiken der bewussten Selektion und Adaption geteilter Räume, Rituale und Objekte beschreiben lassen. Synkretismus schließt Grenzziehungen durchaus ein und Konflikte nicht aus. Die vorliegende Studie zeichnet daher auch kein nostalgisches Bild toleranter Oberlausitzer Konfessionskulturen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:82547
Date02 December 2022
CreatorsKästner, Alexander
PublisherDe Gruyter
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation2196-680X, 10.1515/hzhz-2022-1322

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