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Der "Homo dialecticus" und Michel Foucault

Michel Foucault ist als Marxismus-Kritiker und als Dissident des Strukturalismus nicht verdächtig, der Dialektik großen Raum in seinem Denken einzuräumen; er hat tatsächlich keine entsprechende Lehre entwickelt. Vielmehr werden die von ihm in seinen großen Werken exponierten Geschichtsbilder an den Rändern durch Brüche und Inkompatibilitäten wie im Innern durch systematische Einheit und epochale Ganzheit gekennzeichnet und so auf doppelte Weise gerade nicht dynamisch gedacht; Foucault entwickelt aus dem Widerspruch keine bewegende Kraft; er erweist den Gegensatz nicht als Bewußtseinsdilemma. So mag es erstaunen, wenn man bei Foucault von Anfang an und bis in die 1960er Jahre eine geläufige Verwendung des Begriffs der Dialektik antrifft. Die einschlägigen Stellen sind keine beiläufigen Bemerkungen, sondern stehen in Zusammenhang mit Hauptthesen und Hauptproblemen der Foucaultschen Analyse.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-151696
Date08 September 2014
CreatorsSchneider, Ulrich Johannes
ContributorsBerliner Wissenschafts-Verl.,
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:bookPart
Formatapplication/pdf
SourceFiguren der Dialektik / Hartwig Schmidt (Hrsg.). Berlin : Berliner Wissenschafts-Verl., 2003. (Schriftenreihe des Frankreich-Zentrums der Technischen Universität Berlin ; 11), S. 93-109 ISBN 3-8305-0602-3

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